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Gerlach, Benjamin: Ein recht-Christlicher und vollkommener Ritters-Mann. Breslau, 1669.

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mal/ daß er am Besitzthum deß Jrrdischen reich ist/ so
ist er desto reicher in GOTT. Was andern Welt-Be-
gierigen mangelt/ das besitzet er schon durch seine Ver-
gnügung. Sein gröstes Reichthum ist die Hoffnung.
Jn der hat er GOTT/ die Krone deß Lebens/ den
neuen Himmel und die neue Erden. Werdet nun nicht
müde in eurer GOTTES-Furcht/ jhr frommen
Seelen! So gewiß euer GOTT ist/ so gewiß ist euer
Lohn. Es ist ein GOTT/ eine Krone/ ein Himmel/
ein Tag zu gewarten. Dieses einige wird sich in der
Ewigkeit endigen. GOTT wil seine Krone/ seinen
Himmel euch zur ewigen Belohnung endlich schencken.
Gehets uns gleich nicht allemal/ wie wirs in der Welt
haben wollen/ so wissen wir/ daß es uns ewig im Him-
mel also gehen wird/ wie es uns GOTT versprochen.
Wir sind Kinder der Heiligen/ und warten auffTob. II. 17.
einander Leben/ welches GOTT geben wird de-18.
nen/ so im Glauben starck und fest bleiben für
Jhm. Hinfort ist uns beygelegt die Krone der Gerech-
tigkeit/ welche mir der HERR/ der Gerechte Richter
geben wird.

Ein recht-Christlich und vollkommener Ritters-
Mann muß den Himmel für Jhm allezeit offen/ den letz-
ten Tag in allen Augen-Blicken und die Krone deß
Richters immer im Hertzen haben. Wir kämpffen1. Cor. IX. 25.
umb eine unvergängliche Krone. Eines sage ich/Phil. III. 13.
ich vergesse was dahinden ist/ und strecke mich zu14.
dem/ das dafornen ist/ und jage nach dem fürge-15.
steckten Ziel nach dem Kleinod/ welches fürhält
die himmlische Beruffung GOTTES in Christo
JESU? Wie viel nun unser vollkommen sind/

die
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mal/ daß er am Beſitzthum deß Jrꝛdiſchen reich iſt/ ſo
iſt er deſto reicher in GOTT. Was andern Welt-Be-
gierigen mangelt/ das beſitzet er ſchon durch ſeine Ver-
gnuͤgung. Sein groͤſtes Reichthum iſt die Hoffnung.
Jn der hat er GOTT/ die Krone deß Lebens/ den
neuen Himmel und die neue Erden. Werdet nun nicht
muͤde in eurer GOTTES-Furcht/ jhr frommen
Seelen! So gewiß euer GOTT iſt/ ſo gewiß iſt euer
Lohn. Es iſt ein GOTT/ eine Krone/ ein Himmel/
ein Tag zu gewarten. Dieſes einige wird ſich in der
Ewigkeit endigen. GOTT wil ſeine Krone/ ſeinen
Himmel euch zur ewigen Belohnung endlich ſchencken.
Gehets uns gleich nicht allemal/ wie wirs in der Welt
haben wollen/ ſo wiſſen wir/ daß es uns ewig im Him-
mel alſo gehen wird/ wie es uns GOTT verſprochen.
Wir ſind Kinder der Heiligen/ und warten auffTob. II. 17.
einander Leben/ welches GOTT geben wird de-18.
nen/ ſo im Glauben ſtarck und feſt bleiben fuͤr
Jhm. Hinfort iſt uns beygelegt die Krone der Gerech-
tigkeit/ welche mir der HERR/ der Gerechte Richter
geben wird.

Ein recht-Chriſtlich und vollkommener Ritters-
Mann muß den Himmel fuͤr Jhm allezeit offen/ den letz-
ten Tag in allen Augen-Blicken und die Krone deß
Richters immer im Hertzen haben. Wir kaͤmpffen1. Cor. IX. 25.
umb eine unvergaͤngliche Krone. Eines ſage ich/Phil. III. 13.
ich vergeſſe was dahinden iſt/ und ſtrecke mich zu14.
dem/ das dafornen iſt/ und jage nach dem fuͤrge-15.
ſteckten Ziel nach dem Kleinod/ welches fuͤrhaͤlt
die him̃liſche Beruffung GOTTES in Chriſto
JESU? Wie viel nun unſer vollkommen ſind/

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Zitationshilfe: Gerlach, Benjamin: Ein recht-Christlicher und vollkommener Ritters-Mann. Breslau, 1669. , S. [25]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354493/25>, abgerufen am 03.12.2024.