Gerlach, Benjamin: Ein recht-Christlicher und vollkommener Ritters-Mann. Breslau, 1669.diesen Worten fast die Augen außgeweinet: Jhr lief-Gal. VII. wil. D ij
dieſen Worten faſt die Augen außgeweinet: Jhr lief-Gal. VII. wil. D ij
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dieſen Worten faſt die Augen außgeweinet: Jhr lief-
fet fein/ wer hat euch auffgehalten der Wahrheit
nicht zugehorchen. Habt nur GOTT/ Himmel/
den letzten Tag und die Krone deß Lebens in Hertzen/
ſo wird die Welt jhre Betruͤgerey wol vergebens an-
wenden. Jſt der letzte Tag und das Gerichte fuͤr Au-
gen/ was huͤlffts/ um Geld und Wolluſt willen/ GOtt
verlaſſen? Wer fraget nach der Ehr und Hoheit in der
Welt/ wenn er die ewige Ehre im Himmel allezeit im
Hertzen traͤget? Denn ſtincket einem ſolchen Ritter al-
les in der Welt an/ weil ſeine Seele voll him̃liſchen Bi-
ſam iſt. Er iſt kein Kind/ daß er Glaͤſer zu Lohne an-
nihmt/ wenn er Perlen haben kan. Laſt mich/ Hoch-
werthe Zuhoͤrer ein Wort zu euch reden/ die jhr ent-
weder als Saͤulen deß Vater-Landes unter den offent-
lichen Laſten ſtehet/ und euch fuͤr Muͤdigkeit deß Alters
faſt beuget/ oder die jhr dazu in eurer Hoffnung auff-
wachſet. Werdet nicht verdruͤßlich ob ſo vielen Muͤh-
ſeeligkeiten/ bey denen Undanck der gemeinſte Lohn in
der Welt iſt. Wendet den Reſt euerer grauen Haare
und der abgezehreten Kraͤffte vollends froͤlich auff das
Heil deß Vater-Landes. Jhr dienet GOTTE/ was
jhr dem Vater-Lande treulich dienet. Seyd viel zu
großmuͤthig/ denn daß jhr auff dergleichen Verdruͤß-
ligkeiten acht haben wollet. Jhr habt ſchon einen Him-
mel in der Welt durch dieſe groſſe Ehre beſtigen. Der
andere iſt uͤber euch in der Herꝛligkeit offen. Da ſind
die Kronen zu Lohn fuͤr euch/ die man euch in der Welt
vielleicht nicht giebet. Dort wohnet der HERR/ der
euch euer Alter unterſtuͤtzen/ eure Treu beſchirmen und
euren Nahmen auch in der Welt im Segen behalten
wil.
Gal. VII.
D ij
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