Böttner, Kaspar Damian: Geistliches SchlagWasser Wieder den Ewigen Todt. Zittau, [1671].Christliche Leich-Predigt. diesem Bunde beständig bleibe/ und sich hüte/ daß Er nicht dasUnrecht in sich sauffe wie Wasser Hiob 15. Aber was ge-Hiob. 15. v. 16. schicht von denen Menschen? Traun/ es klebet ihnen allen die Sünde an/ daß auch unter allen Heiligen keiner ohne Tadel ist. Ibid. Was wird denn der Bund einen solchen Menschen helf-Ibid. v. 15. fen? Da ist zu bedencken/ daß freylich nicht Wunder wäre/ wenn wir armen Menschen an unsere Sünde gedencken/ wir fielen in Ohnmacht und zu Bodem/ dennoch auf Gottes Seiten der Bund beständig bleibe/ und Er denselbigen verneure/ in dem Er aufnimmt 2. In Verbo, Jn Seinem Wort/ in welchem wird
Chriſtliche Leich-Predigt. dieſem Bunde beſtaͤndig bleibe/ und ſich huͤte/ daß Er nicht dasUnrecht in ſich ſauffe wie Waſſer Hiob 15. Aber was ge-Hiob. 15. v. 16. ſchicht von denen Menſchen? Traun/ es klebet ihnen allen die Suͤnde an/ daß auch unter allen Heiligen keiner ohne Tadel iſt. Ibid. Was wird denn der Bund einen ſolchen Menſchen helf-Ibid. v. 15. fen? Da iſt zu bedencken/ daß freylich nicht Wunder waͤre/ wenn wir armen Menſchen an unſere Suͤnde gedencken/ wir fielen in Ohnmacht und zu Bodem/ dennoch auf Gottes Seiten der Bund beſtaͤndig bleibe/ und Er denſelbigen verneure/ in dem Er aufnim̃t 2. In Verbo, Jn Seinem Wort/ in welchem wird
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0023" n="[23]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Chriſtliche Leich-Predigt.</hi></fw><lb/> dieſem Bunde beſtaͤndig bleibe/ und ſich huͤte/ daß Er nicht das<lb/> Unrecht in ſich ſauffe wie Waſſer Hiob 15. Aber was ge-<note place="right"><hi rendition="#aq">Hiob. 15.<lb/> v.</hi> 16.</note><lb/> ſchicht von denen Menſchen? Traun/ es klebet ihnen allen die<lb/> Suͤnde an/ daß auch unter allen Heiligen keiner ohne Tadel iſt.<lb/><hi rendition="#aq">Ibid.</hi> Was wird denn der Bund einen ſolchen Menſchen helf-<note place="right"><hi rendition="#aq">Ibid. v.</hi> 15.</note><lb/> fen? Da iſt zu bedencken/ daß freylich nicht Wunder waͤre/<lb/> wenn wir armen Menſchen an unſere Suͤnde gedencken/ wir<lb/> fielen in Ohnmacht und zu Bodem/ dennoch auf Gottes Seiten<lb/> der Bund beſtaͤndig bleibe/ und Er denſelbigen verneure/ in dem<lb/> Er aufnim̃t</p><lb/> <p><hi rendition="#i">2. <hi rendition="#aq">In Verbo,</hi></hi><hi rendition="#fr">Jn Seinem Wort/</hi> in welchem<lb/> Er die Troſt-Qvelle ſeiner Gnaden zu den bußfertigen und glaͤu-<lb/> bigen Hertzen floͤßet/ und Sie wieder erqvicket. Jch ſage den<lb/><hi rendition="#fr">Bußfertigen/</hi> welche erkennen/ daß Sie durch ihre Suͤnde ſich<lb/> von Gott abgeſchieden Eſa. 59/ daruͤber ſich von Hertzen kraͤn-<note place="right"><hi rendition="#aq">Esa.</hi> 59/ 2.</note><lb/> cken/ wenn Sie empfinden/ wie ſchrecklich es ſey/ und wie es ewi-<lb/> ge Noth und Todt nach ſich ziehe/ von Gott geſchieden ſeyn:<lb/> Denn das erfodert der <hi rendition="#k">Herr</hi> unſer Gott Jer. 3: Erkenne<note place="right"><hi rendition="#aq">Jer.</hi> 3/ 13.</note><lb/> deine Miſſethat/ daß du wieder den <hi rendition="#k">Herrn</hi> deinem Gott ge-<lb/> ſuͤndiget haſt. Und <hi rendition="#aq">Joël</hi> 2: Zerreiſſet eure Hertzen/ und be-<note place="right"><hi rendition="#aq">Joël.</hi> 2/ 13.</note><lb/> kehret euch zu dem <hi rendition="#k">Herrn</hi> Eurem Gott. Jch ſage dazu:<lb/><hi rendition="#fr">den Glaͤubigen/</hi> welche Gottes Verheiſſung ergriffen/ darin-<lb/> nen Er umb Chriſti willen Vergebung der Suͤnden zugeſaget<lb/> hat/ Jer. 31: Jch wil ihnen ihre Miſſethat vergeben/ und ihrer<note place="right"><hi rendition="#aq">Jer.</hi> 31/ 34.</note><lb/> Suͤnde nicht mehr gedencken. Troͤſtlich iſt uͤber alle Maße<lb/> uns armen ſuͤndhaftigen Menſchen/ was die Phariſeer von Chri-<lb/> ſto ſagten/ wiewohl es uͤbel von ihnen gemeinet war Luc. 15:<note place="right"><hi rendition="#aq">Luc.</hi> 15/ 2.</note><lb/> Dieſer nim̃t die Suͤnder an. Welcher zu dem Ende ruffet<note place="right"><hi rendition="#aq">Matth. 11.<lb/> v.</hi> 28.</note><lb/> Matth. 11: Kom̃t her zu mir alle/ die ihr muͤhſeelig und beladen<lb/> ſeyd/ Jch wil Euch erqvicken. Als wolt Er ſagen: Jch wil euch<lb/> durch meine Troͤſtungen/ als kraͤftiges Lebens Waſſer laben: Es<lb/> <fw type="catch" place="bottom">wird</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[23]/0023]
Chriſtliche Leich-Predigt.
dieſem Bunde beſtaͤndig bleibe/ und ſich huͤte/ daß Er nicht das
Unrecht in ſich ſauffe wie Waſſer Hiob 15. Aber was ge-
ſchicht von denen Menſchen? Traun/ es klebet ihnen allen die
Suͤnde an/ daß auch unter allen Heiligen keiner ohne Tadel iſt.
Ibid. Was wird denn der Bund einen ſolchen Menſchen helf-
fen? Da iſt zu bedencken/ daß freylich nicht Wunder waͤre/
wenn wir armen Menſchen an unſere Suͤnde gedencken/ wir
fielen in Ohnmacht und zu Bodem/ dennoch auf Gottes Seiten
der Bund beſtaͤndig bleibe/ und Er denſelbigen verneure/ in dem
Er aufnim̃t
Hiob. 15.
v. 16.
Ibid. v. 15.
2. In Verbo, Jn Seinem Wort/ in welchem
Er die Troſt-Qvelle ſeiner Gnaden zu den bußfertigen und glaͤu-
bigen Hertzen floͤßet/ und Sie wieder erqvicket. Jch ſage den
Bußfertigen/ welche erkennen/ daß Sie durch ihre Suͤnde ſich
von Gott abgeſchieden Eſa. 59/ daruͤber ſich von Hertzen kraͤn-
cken/ wenn Sie empfinden/ wie ſchrecklich es ſey/ und wie es ewi-
ge Noth und Todt nach ſich ziehe/ von Gott geſchieden ſeyn:
Denn das erfodert der Herr unſer Gott Jer. 3: Erkenne
deine Miſſethat/ daß du wieder den Herrn deinem Gott ge-
ſuͤndiget haſt. Und Joël 2: Zerreiſſet eure Hertzen/ und be-
kehret euch zu dem Herrn Eurem Gott. Jch ſage dazu:
den Glaͤubigen/ welche Gottes Verheiſſung ergriffen/ darin-
nen Er umb Chriſti willen Vergebung der Suͤnden zugeſaget
hat/ Jer. 31: Jch wil ihnen ihre Miſſethat vergeben/ und ihrer
Suͤnde nicht mehr gedencken. Troͤſtlich iſt uͤber alle Maße
uns armen ſuͤndhaftigen Menſchen/ was die Phariſeer von Chri-
ſto ſagten/ wiewohl es uͤbel von ihnen gemeinet war Luc. 15:
Dieſer nim̃t die Suͤnder an. Welcher zu dem Ende ruffet
Matth. 11: Kom̃t her zu mir alle/ die ihr muͤhſeelig und beladen
ſeyd/ Jch wil Euch erqvicken. Als wolt Er ſagen: Jch wil euch
durch meine Troͤſtungen/ als kraͤftiges Lebens Waſſer laben: Es
wird
Esa. 59/ 2.
Jer. 3/ 13.
Joël. 2/ 13.
Jer. 31/ 34.
Luc. 15/ 2.
Matth. 11.
v. 28.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |