Gosky, Esaias: Ehren-Trost und Lebens-Baum. Oels, 1659.Ehren-Trost- und Lebens-Baum. die gantze zeit jhres Lebens hat lassen angelegen sein/wenn Sie gemercket/ daß jhre Seele 1 a Diabolo, vom Teuffel/ 2 a Mundo, von der argen bösen Welt. 3 a Peccato, von der Sünde/ 4 a Carne, von jhrem eignen Fleisch. 5 a Cruce, vom vielfältigen Creutz und Kummer wollen unruhig werden/ allermassen Sie des Creutzes Diese worte geben ja klar gnug an tag/ daß die see- verwah- C
Ehren-Troſt- und Lebens-Baum. die gantze zeit jhres Lebens hat laſſen angelegen ſein/wenn Sie gemercket/ daß jhre Seele 1 à Diabolo, vom Teuffel/ 2 à Mundo, von der argen boͤſen Welt. 3 à Peccato, von der Suͤnde/ 4 à Carne, von jhrem eignen Fleiſch. 5 à Cruce, vom vielfaͤltigen Creutz und Kummer wollen unruhig werden/ allermaſſen Sie des Creutzes Dieſe worte geben ja klar gnug an tag/ daß die ſee- verwah- C
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Ehren-Troſt- und Lebens-Baum.
die gantze zeit jhres Lebens hat laſſen angelegen ſein/
wenn Sie gemercket/ daß jhre Seele
1 à Diabolo, vom Teuffel/
2 à Mundo, von der argen boͤſen Welt.
3 à Peccato, von der Suͤnde/
4 à Carne, von jhrem eignen Fleiſch.
5 à Cruce, vom vielfaͤltigen Creutz und Kummer
wollen unruhig werden/ allermaſſen Sie des Creutzes
keinmahl koͤnnen uͤberhaben ſein; alles andern zuge-
ſchweigen/ ſo nehme man nur ab/ was Sie wol mag da
vor kummer und Angſt gehabt haben/ als Sie dieſes
mit jhrer eignen Hand auffgeſchrieben/ welches auch ietzo
in Perſonalien wird weiter gehoͤret werden; Wie haben
mir doch die dicken Angſt-Wolcken den klaren Gnaden-
Himmel verdecket/ O GOtt! wie hat es das anſehen/
als wolſtu mich verlaſſen/ warumb tritteſtu doch ſo ferne/
und verbirgeſt dich zur zeit der Noth? Warumb wiltu
denn ſo hart gegen mir ſein? Haſtu mich denn verworf-
fen? Oder haſtu einen Eckel an mir? Haſtu denn/ Gott/
vergeſſen gnaͤdig zu ſein/ und deine Barmhertzigkeit im
Zorn verſchloſſen? Es hat mich betroffen Jammer und
groſſe Noth. Meine leibliche Mutter jammert zwar
mein Elend/ wolte mir auch gerne helffen/ aber es ſte-
het nicht in jhren Kraͤfften. Ach! wie nun zuthun in die-
ſer meiner Noth? Auff/ auff/ meine Seele/ ermuntere
dich.
Dieſe worte geben ja klar gnug an tag/ daß die ſee-
lige Fraw Uchtrietzin bey Ankommung groſſer Angſt/
die ſich als grauſame Feinde vielmahl bey jhr außgege-
ben/ vor jhre Seele geſorget/ und iſt jhr groͤſter Kummer
in aͤngſten geweſen/ wo ſie dieſelbe hinthue/ daß ſie wohl
verwah-
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