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Gosky, Esaias: Ehren-Trost und Lebens-Baum. Oels, 1659.

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Ehren-Trost- und Lebens-Baum.
leben/ ob er gleich stürbe/ und wer da lebet/ und gläubet an
mich/ der wird nimmermehr sterben.

Der Täfflichen finden sich mehr/ und zwar auff dem
7 Ascensio
ad Coelos
7den stehet: Ascensio ad Coelos, Seine Siegreiche und
fröliche Himmelfarth/ hievon hören wir zu seiner Zeit.
II.
Beneficia
praesentia.
Und das sind die Benesicia praeterita.

Was betrifft die praesentia, was Christus denn je-
tzo thue und verrichte im stande seiner Erhöhung. Da
wird uns seine Majestät und Herrligkeit zu gemüthe ge-
führet/ darzu er gelanget ist sua Ascensione, ad Dexte-
ram Patris Sessione.
Was ingleichen durch das sietzen
Rom. IIX.
v.
34.
zur Rechten seines himmlisihen Vaters/ zuverstehen/
höret man zu anderer zeit. Da ist er nun nicht müssig/
sondern wie Paulus sager: Christus sitzet zur Rechten
Gottes/ und vertritt uns.

Es bittet der Sohn Gottes/ Christliche Hertzen/
GOtt seinen himmlischen Vater/ daß er uns wolle er-
halten/ damit wir in dieser argen Welt durch des Teuf-
fels List und Gewalt nicht mögen verführet werden/ daß
Rom. XVI.
v.
20.
er den Satan wolle unter seine Füsse treten. Denn eben
dasselbe hat er auch gebethen im Stande seiner Erniedri-
Luc. XXII
v.
31, 32.
gung/ Simon/ Simon/ siehe der Satanas hat ewer be-
gehret/ daß er euch möchte sichten wie den Weitzen/ ich
aber habe vor dich gebeten/ das dein Glaube nicht auff-
höre.

Es bittet der Sohn Gottes auch/ das Gott der himm-
lische Vater uns wolle zeit zur Busse lassen/ und uns
nicht alsbald auff frischer that im Zorn verschlingen.
Luc. XIII.
v. 6. seqq.
Dessen haben wir ein schön Exempel an dem unfrucht-
bahren Feigen-baum/ welchen der Herr des Wein-ber-
ges auszurotten in willens war/ und sprach zu seinem

Wein-

Ehren-Troſt- und Lebens-Baum.
leben/ ob er gleich ſtuͤrbe/ und wer da lebet/ und glaͤubet an
mich/ der wird nimmermehr ſterben.

Der Taͤfflichen finden ſich mehr/ und zwar auff dem
7 Aſcenſio
ad Cœlos
7den ſtehet: Aſcenſio ad Cœlos, Seine Siegreiche und
froͤliche Himmelfarth/ hievon hoͤren wir zu ſeiner Zeit.
II.
Beneficia
præſentia.
Und das ſind die Beneſicia præterita.

Was betrifft die præſentia, was Chriſtus denn je-
tzo thue und verrichte im ſtande ſeiner Erhoͤhung. Da
wird uns ſeine Majeſtaͤt und Herrligkeit zu gemuͤthe ge-
fuͤhret/ darzu er gelanget iſt ſuâ Aſcenſione, ad Dexte-
ram Patris Seſſione.
Was ingleichen durch das ſietzen
Rom. IIX.
v.
34.
zur Rechten ſeines himmliſihen Vaters/ zuverſtehen/
hoͤret man zu anderer zeit. Da iſt er nun nicht muͤſſig/
ſondern wie Paulus ſager: Chriſtus ſitzet zur Rechten
Gottes/ und vertritt uns.

Es bittet der Sohn Gottes/ Chriſtliche Hertzen/
GOtt ſeinen himmliſchen Vater/ daß er uns wolle er-
halten/ damit wir in dieſer argen Welt durch des Teuf-
fels Liſt und Gewalt nicht moͤgen verfuͤhret werden/ daß
Rom. XVI.
v.
20.
er den Satan wolle unter ſeine Fuͤſſe treten. Denn eben
daſſelbe hat er auch gebethen im Stande ſeiner Erniedri-
Luc. XXII
v.
31, 32.
gung/ Simon/ Simon/ ſiehe der Satanas hat ewer be-
gehret/ daß er euch moͤchte ſichten wie den Weitzen/ ich
aber habe vor dich gebeten/ das dein Glaube nicht auff-
hoͤre.

Es bittet der Sohn Gottes auch/ das Gott der him̃-
liſche Vater uns wolle zeit zur Buſſe laſſen/ und uns
nicht alsbald auff friſcher that im Zorn verſchlingen.
Luc. XIII.
v. 6. ſeqq.
Deſſen haben wir ein ſchoͤn Exempel an dem unfrucht-
bahren Feigen-baum/ welchen der Herr des Wein-ber-
ges auszurotten in willens war/ und ſprach zu ſeinem

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[0024] Ehren-Troſt- und Lebens-Baum. leben/ ob er gleich ſtuͤrbe/ und wer da lebet/ und glaͤubet an mich/ der wird nimmermehr ſterben. Der Taͤfflichen finden ſich mehr/ und zwar auff dem 7den ſtehet: Aſcenſio ad Cœlos, Seine Siegreiche und froͤliche Himmelfarth/ hievon hoͤren wir zu ſeiner Zeit. Und das ſind die Beneſicia præterita. 7 Aſcenſio ad Cœlos II. Beneficia præſentia. Was betrifft die præſentia, was Chriſtus denn je- tzo thue und verrichte im ſtande ſeiner Erhoͤhung. Da wird uns ſeine Majeſtaͤt und Herrligkeit zu gemuͤthe ge- fuͤhret/ darzu er gelanget iſt ſuâ Aſcenſione, ad Dexte- ram Patris Seſſione. Was ingleichen durch das ſietzen zur Rechten ſeines himmliſihen Vaters/ zuverſtehen/ hoͤret man zu anderer zeit. Da iſt er nun nicht muͤſſig/ ſondern wie Paulus ſager: Chriſtus ſitzet zur Rechten Gottes/ und vertritt uns. Rom. IIX. v. 34. Es bittet der Sohn Gottes/ Chriſtliche Hertzen/ GOtt ſeinen himmliſchen Vater/ daß er uns wolle er- halten/ damit wir in dieſer argen Welt durch des Teuf- fels Liſt und Gewalt nicht moͤgen verfuͤhret werden/ daß er den Satan wolle unter ſeine Fuͤſſe treten. Denn eben daſſelbe hat er auch gebethen im Stande ſeiner Erniedri- gung/ Simon/ Simon/ ſiehe der Satanas hat ewer be- gehret/ daß er euch moͤchte ſichten wie den Weitzen/ ich aber habe vor dich gebeten/ das dein Glaube nicht auff- hoͤre. Rom. XVI. v. 20. Luc. XXII v. 31, 32. Es bittet der Sohn Gottes auch/ das Gott der him̃- liſche Vater uns wolle zeit zur Buſſe laſſen/ und uns nicht alsbald auff friſcher that im Zorn verſchlingen. Deſſen haben wir ein ſchoͤn Exempel an dem unfrucht- bahren Feigen-baum/ welchen der Herr des Wein-ber- ges auszurotten in willens war/ und ſprach zu ſeinem Wein- Luc. XIII. v. 6. ſeqq.

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Zitationshilfe: Gosky, Esaias: Ehren-Trost und Lebens-Baum. Oels, 1659, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354515/24>, abgerufen am 27.04.2024.