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[N. N.]: Mit Diesen Thränen Begleitete zu Jhrer Grufft wehmütigst. [s. l.], [1672].

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Jn GOttes Hand/ wo meine matte Seele/
Auch neben Dir wird trotzen Noth und Pein.
Ach! wenn Jch doch/ auß dieser Jammer-
Höle/
Nur bald zu Dir gesellet solte seyn!
Noch wie zuvor/ so bin ich Dir verbunden/
Die Seele lebt in deiner Seelen noch:
Die nun bereits den Freyheits Zweck gefun-
den:
Mich aber drückt der Erden schweres Joch.
Doch nur den Leib/ der Geist ist sonder Kla-
gen.
Was klag' ich denn der Erden schwere Last?
Jch werde stets von meiner Seelen sagen/
Daß Du Sie schon bey Dir im Himmel
hast.
Du hast mein Bild zu Dir ins Grab genom-
men:
Mein Ring umbgab zu letzt die blasse Hand:
Dein Bild soll nicht auß meinem Hertzen kom-
men:
Auff Ewig wärt der treuen Liebe Band.
Mein
Jn GOttes Hand/ wo meine matte Seele/
Auch neben Dir wird trotzen Noth und Pein.
Ach! wenn Jch doch/ auß dieſer Jammer-
Hoͤle/
Nur bald zu Dir geſellet ſolte ſeyn!
Noch wie zuvor/ ſo bin ich Dir verbunden/
Die Seele lebt in deiner Seelen noch:
Die nun bereits den Freyheits Zweck gefun-
den:
Mich aber druͤckt der Erden ſchweres Joch.
Doch nur den Leib/ der Geiſt iſt ſonder Kla-
gen.
Was klag’ ich denn der Erden ſchwere Laſt?
Jch werde ſtets von meiner Seelen ſagen/
Daß Du Sie ſchon bey Dir im Himmel
haſt.
Du haſt mein Bild zu Dir ins Grab genom-
men:
Mein Ring umbgab zu letzt die blaſſe Hand:
Dein Bild ſoll nicht auß meinem Hertzen kom-
men:
Auff Ewig waͤrt der treuen Liebe Band.
Mein
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[[7]/0007] Jn GOttes Hand/ wo meine matte Seele/ Auch neben Dir wird trotzen Noth und Pein. Ach! wenn Jch doch/ auß dieſer Jammer- Hoͤle/ Nur bald zu Dir geſellet ſolte ſeyn! Noch wie zuvor/ ſo bin ich Dir verbunden/ Die Seele lebt in deiner Seelen noch: Die nun bereits den Freyheits Zweck gefun- den: Mich aber druͤckt der Erden ſchweres Joch. Doch nur den Leib/ der Geiſt iſt ſonder Kla- gen. Was klag’ ich denn der Erden ſchwere Laſt? Jch werde ſtets von meiner Seelen ſagen/ Daß Du Sie ſchon bey Dir im Himmel haſt. Du haſt mein Bild zu Dir ins Grab genom- men: Mein Ring umbgab zu letzt die blaſſe Hand: Dein Bild ſoll nicht auß meinem Hertzen kom- men: Auff Ewig waͤrt der treuen Liebe Band. Mein

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Zitationshilfe: [N. N.]: Mit Diesen Thränen Begleitete zu Jhrer Grufft wehmütigst. [s. l.], [1672], S. [7]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354529a/7>, abgerufen am 25.04.2024.