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Vogelhaupt, Nicolaus: Coelicum profligandae mortis Alexipharmacum. Guben, 1673.

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Abdanckungs Rede.
geübet; sondern auch seinen höchsten Fleiß und Ernst/ auff das Studium
Medicum
gewendet/ welches Er zum gewüntschten E[n]de gebracht/ daß er
Anno 67. Summum in universa Medicina gradum, wie Sein Docto-
rat-
Brief besagt/ rühmlich erhalten. Weil er aber das edle Pfund/ daß
Er durch so viel Mühe und Arbeit von GOtt erlanget/ nicht zu vergraben
gemeynet; Hat Er sich folgendes nach Hause begeben/ Seine Praxin Me-
dicam
glücklich angefangen; von welcher Zeit an/ Er sich allemal so erwie-
sen/ daß Seiner glücklichen Curen sich jhrer viel nicht nur innerhalb der
Mauren/ sondern auch umb und umb auff dem Lande und andern Städ-
ten zu erfreuen gehabt haben.

3. Seinem Christenthum und Glauben nach. Es hat der Seel. Herr
Doctor sich zu der Evangelischen Warheit und ungeenderter Augspurgi-
scher Confession, mit Mund und Hertzen bekannt/ sich bey den Predig-
ten/ Beichtstuhl/ und Hochwürdigen Abendmal mit Andacht sehen und
finden lassen/ als ein bußfertiger Christ/ der sich mit gebührenden Waffen/
wieder den letzten Feind zu versorgen bemühet. Als ein Creutzweiser/ der
in der Nachfolge JEsu CHristi sich selber verleugnet/ sein Creutz auff sich
genommen/ durch die enge Pforte auff den schmalen Wege/ da die Jeni-
gen die GOtt selig leben wollen/ in CHristo JEsu viel leiden müssen/ zu
Seines HErren Freude/ als ein treuer Knecht GOttes/ numehr selig
eingegangen ist.

Als ein Glaubens-Weiser/ welcher allhier von keiner bleibenden
Stäte etwas wissen wollen/ sondern das Zukünfftige suchen/ Sein Hertz
darumb durch denGlauben reinigen lassen/ und allein imGlauben des Soh-
nes GOttes leben/ seinen Wandel im Himmel haben/ und allein das En-
de seines Glaubens/ gebührender Weise beobachten wollen.

Diesem allen besser nachzuleben/ hat Jhm der mildreiche GOtt eine
treue/ liebe/ Gottselige Gehülffin schencken wollen/ nemlich die Edle/ Viel-
Ehr und Tugendsame Frau Eva/ geborne Müllerin/ des weyland Wol-
Ehrwürdigen/ Groß Achtbaren/ und Wolgelahrten Herren M. Martini
Muttreichs/ wolmeritirten Archi-Diaconi der Kirchen in der Veste Cü-
strin hinterlassene/ und numehr zum andern mal Hochbetrübte Frau Wit-
tib/ mit welcher Er zwar eine friedliche/ aber gar kurtze Ehe besessen/ nur

auff

Abdanckungs Rede.
geuͤbet; ſondern auch ſeinen hoͤchſten Fleiß und Ernſt/ auff das Studium
Medicum
gewendet/ welches Er zum gewuͤntſchten E[n]de gebracht/ daß er
Anno 67. Summum in univerſa Medicina gradum, wie Sein Docto-
rat-
Brief beſagt/ ruͤhmlich erhalten. Weil er aber das edle Pfund/ daß
Er durch ſo viel Muͤhe und Arbeit von GOtt erlanget/ nicht zu vergraben
gemeynet; Hat Er ſich folgendes nach Hauſe begeben/ Seine Praxin Me-
dicam
gluͤcklich angefangen; von welcher Zeit an/ Er ſich allemal ſo erwie-
ſen/ daß Seiner gluͤcklichen Curen ſich jhrer viel nicht nur innerhalb der
Mauren/ ſondern auch umb und umb auff dem Lande und andern Staͤd-
ten zu erfreuen gehabt haben.

3. Seinem Chriſtenthum und Glauben nach. Es hat der Seel. Herꝛ
Doctor ſich zu der Evangeliſchen Warheit und ungeenderter Augſpurgi-
ſcher Confesſion, mit Mund und Hertzen bekannt/ ſich bey den Predig-
ten/ Beichtſtuhl/ und Hochwuͤrdigen Abendmal mit Andacht ſehen und
finden laſſen/ als ein bußfertiger Chriſt/ der ſich mit gebuͤhrenden Waffen/
wieder den letzten Feind zu verſorgen bemuͤhet. Als ein Creutzweiſer/ der
in der Nachfolge JEſu CHriſti ſich ſelber verleugnet/ ſein Creutz auff ſich
genommen/ durch die enge Pforte auff den ſchmalen Wege/ da die Jeni-
gen die GOtt ſelig leben wollen/ in CHriſto JEſu viel leiden muͤſſen/ zu
Seines HErren Freude/ als ein treuer Knecht GOttes/ numehr ſelig
eingegangen iſt.

Als ein Glaubens-Weiſer/ welcher allhier von keiner bleibenden
Staͤte etwas wiſſen wollen/ ſondern das Zukuͤnfftige ſuchen/ Sein Hertz
darumb durch denGlauben reinigen laſſen/ und allein imGlauben des Soh-
nes GOttes leben/ ſeinen Wandel im Himmel haben/ und allein das En-
de ſeines Glaubens/ gebuͤhrender Weiſe beobachten wollen.

Dieſem allen beſſer nachzuleben/ hat Jhm der mildreiche GOtt eine
treue/ liebe/ Gottſelige Gehuͤlffin ſchencken wollen/ nemlich die Edle/ Viel-
Ehr und Tugendſame Frau Eva/ geborne Muͤllerin/ des weyland Wol-
Ehrwuͤrdigen/ Groß Achtbaren/ und Wolgelahrten Herren M. Martini
Muttreichs/ wolmeritirten Archi-Diaconi der Kirchen in der Veſte Cuͤ-
ſtrin hinterlaſſene/ und numehr zum andern mal Hochbetruͤbte Frau Wit-
tib/ mit welcher Er zwar eine friedliche/ aber gar kurtze Ehe beſeſſen/ nur

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Zitationshilfe: Vogelhaupt, Nicolaus: Coelicum profligandae mortis Alexipharmacum. Guben, 1673, S. [20]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358773/92>, abgerufen am 21.11.2024.