Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Hayn, Johann: Officina mystica Oder Geistliche Creutz- und Trost-Apotecke. Polnisch Lissa, 1645.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Geistliche Apotecke.

Boßheit willen/ daß sie den Fluch anziehen wie einPsal. 109, 18.
Hembde/ und in jhr jnwendiges gehet wie Wasser/ und
wie ein Oele in jhr Gebeine.

3. Findet man in Apotecken auch Spiritus oder3. Spiritus.
Geister/ auß derer mancherleyen Arthen frome gläubige
Kinder GOTTes bißweilen etliche müssen zu sich
nehmen.

a Da werden gefunden Geisterlin vom Vitriola Vitrioli.
oder Kupffer-Wasser: Das ist gar ein sawer/ scharffer
und fewriger durchdringender Geist/ und zeucht hefftig
zusammen. Das ist der höllische Sawr- und Trawr-
Geist/ wenn er den Fromen zusetzet mit seinen listigen
Anläuffen/ und seine fewrige Anfechtungs-Pfeyle auffEphes. 6, 11, 16
sie zuscheust/ jhnen jhre begangene Sünden auffmu-
tzet/ und zur Verzweifflung an der Gnade GOTtes
bringen wil/ wie er an David/ Manasse/ Petro und
andern versuchet; An Cain dem Bruder-Mörder/ und
Juda dem Verräter des Sohnes GOttes/ und an-
dern zu wege bracht: Oder sie sonst zu Jrrthümern/
Sünden und Schanden reitzet/ und sich bemühet mit
seiner Schalckheit zu verführen/ wie Hevam/ und jh-2. Cor. 11, 3.
re Sinne zu verrücken von der Einfältigkeit in Chri-
sto; Sintemal er doch jmmer umbher gehet/ wie ein
brüllender Löwe/ und suchet/ wen er verschlinge/ wie1. Pet. 5, 8.
Petrus bezeuget. Wenn den Fromen das Recht
verkehret wird/ Böses gut/ und Guttes böse geheissen/Esai. 5, 20,
auß Finsterniß Liecht/ und auß Liecht Finsterniß/ auß
Sawrem Süsses/ und auß Süssem Sawres gemacht.

Auch

C ij

Geiſtliche Apotecke.

Boßheit willen/ daß ſie den Fluch anziehen wie einPſal. 109, 18.
Hembde/ und in jhr jnwendiges gehet wie Waſſer/ und
wie ein Oele in jhr Gebeine.

3. Findet man in Apotecken auch Spiritus oder3. Spiritus.
Geiſter/ auß derer mancherleyen Arthen frome glaͤubige
Kinder GOTTes bißweilen etliche muͤſſen zu ſich
nehmen.

a Da werden gefunden Geiſterlin vom Vitriola Vitrioli.
oder Kupffer-Waſſer: Das iſt gar ein ſawer/ ſcharffer
und fewriger durchdringender Geiſt/ und zeucht hefftig
zuſammen. Das iſt der hoͤlliſche Sawr- und Trawr-
Geiſt/ wenn er den Fromen zuſetzet mit ſeinen liſtigen
Anlaͤuffen/ und ſeine fewrige Anfechtungs-Pfeyle auffEpheſ. 6, 11, 16
ſie zuſcheuſt/ jhnen jhre begangene Suͤnden auffmu-
tzet/ und zur Verzweifflung an der Gnade GOTtes
bringen wil/ wie er an David/ Manaſſe/ Petro und
andern verſuchet; An Cain dem Bruder-Moͤrder/ und
Juda dem Verraͤter des Sohnes GOttes/ und an-
dern zu wege bracht: Oder ſie ſonſt zu Jrrthuͤmern/
Suͤnden und Schanden reitzet/ und ſich bemuͤhet mit
ſeiner Schalckheit zu verfuͤhren/ wie Hevam/ und jh-2. Cor. 11, 3.
re Sinne zu verruͤcken von der Einfaͤltigkeit in Chri-
ſto; Sintemal er doch jmmer umbher gehet/ wie ein
bruͤllender Loͤwe/ und ſuchet/ wen er verſchlinge/ wie1. Pet. 5, 8.
Petrus bezeuget. Wenn den Fromen das Recht
verkehret wird/ Boͤſes gut/ und Guttes boͤſe geheiſſen/Eſai. 5, 20,
auß Finſterniß Liecht/ und auß Liecht Finſterniß/ auß
Sawrem Suͤſſes/ und auß Suͤſſem Sawres gemacht.

Auch

C ij

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0019" n="[19]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Gei&#x017F;tliche Apotecke.</hi></fw><lb/>
Boßheit willen/ daß &#x017F;ie den Fluch anziehen wie ein<note place="right"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al.</hi> 109, 18.</note><lb/>
Hembde/ und in jhr jnwendiges gehet wie Wa&#x017F;&#x017F;er/ und<lb/>
wie ein Oele in jhr Gebeine.</p><lb/>
            <p>3. Findet man in Apotecken auch <hi rendition="#aq">Spiritus</hi> oder<note place="right">3. <hi rendition="#aq">Spiritus.</hi></note><lb/>
Gei&#x017F;ter/ auß derer mancherleyen Arthen frome gla&#x0364;ubige<lb/>
Kinder <hi rendition="#g">GOTT</hi>es bißweilen etliche mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en zu &#x017F;ich<lb/>
nehmen.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">a</hi> Da werden gefunden Gei&#x017F;terlin vom <hi rendition="#fr">Vitriol</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">a <hi rendition="#i">Vitrioli.</hi></hi></note><lb/>
oder <hi rendition="#fr">Kupffer-Wa&#x017F;&#x017F;er:</hi> Das i&#x017F;t gar ein &#x017F;awer/ &#x017F;charffer<lb/>
und fewriger durchdringender Gei&#x017F;t/ und zeucht hefftig<lb/>
zu&#x017F;ammen. Das i&#x017F;t der ho&#x0364;lli&#x017F;che Sawr- und Trawr-<lb/>
Gei&#x017F;t/ wenn er den Fromen zu&#x017F;etzet mit &#x017F;einen li&#x017F;tigen<lb/>
Anla&#x0364;uffen/ und &#x017F;eine fewrige Anfechtungs-Pfeyle auff<note place="right"><hi rendition="#aq">Ephe&#x017F;.</hi> 6, 11, 16</note><lb/>
&#x017F;ie zu&#x017F;cheu&#x017F;t/ jhnen jhre begangene Su&#x0364;nden auffmu-<lb/>
tzet/ und zur Verzweifflung an der Gnade <hi rendition="#g">GOT</hi>tes<lb/>
bringen wil/ wie er an David/ Mana&#x017F;&#x017F;e/ Petro und<lb/>
andern ver&#x017F;uchet; An Cain dem Bruder-Mo&#x0364;rder/ und<lb/>
Juda dem Verra&#x0364;ter des Sohnes GOttes/ und an-<lb/>
dern zu wege bracht: Oder &#x017F;ie &#x017F;on&#x017F;t zu Jrrthu&#x0364;mern/<lb/>
Su&#x0364;nden und Schanden reitzet/ und &#x017F;ich bemu&#x0364;het mit<lb/>
&#x017F;einer Schalckheit zu verfu&#x0364;hren/ wie Hevam/ und jh-<note place="right">2. <hi rendition="#aq">Cor.</hi> 11, 3.</note><lb/>
re Sinne zu verru&#x0364;cken von der Einfa&#x0364;ltigkeit in Chri-<lb/>
&#x017F;to; Sintemal er doch jmmer umbher gehet/ wie ein<lb/>
bru&#x0364;llender Lo&#x0364;we/ und &#x017F;uchet/ wen er ver&#x017F;chlinge/ wie<note place="right">1. <hi rendition="#aq">Pet.</hi> 5, 8.</note><lb/>
Petrus bezeuget. Wenn den Fromen das Recht<lb/>
verkehret wird/ Bo&#x0364;&#x017F;es gut/ und Guttes bo&#x0364;&#x017F;e gehei&#x017F;&#x017F;en/<note place="right"><hi rendition="#aq">E&#x017F;ai.</hi> 5, 20,</note><lb/>
auß Fin&#x017F;terniß Liecht/ und auß Liecht Fin&#x017F;terniß/ auß<lb/>
Sawrem Su&#x0364;&#x017F;&#x017F;es/ und auß Su&#x0364;&#x017F;&#x017F;em Sawres gemacht.<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">C ij</fw><fw place="bottom" type="catch">Auch</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[[19]/0019] Geiſtliche Apotecke. Boßheit willen/ daß ſie den Fluch anziehen wie ein Hembde/ und in jhr jnwendiges gehet wie Waſſer/ und wie ein Oele in jhr Gebeine. Pſal. 109, 18. 3. Findet man in Apotecken auch Spiritus oder Geiſter/ auß derer mancherleyen Arthen frome glaͤubige Kinder GOTTes bißweilen etliche muͤſſen zu ſich nehmen. 3. Spiritus. a Da werden gefunden Geiſterlin vom Vitriol oder Kupffer-Waſſer: Das iſt gar ein ſawer/ ſcharffer und fewriger durchdringender Geiſt/ und zeucht hefftig zuſammen. Das iſt der hoͤlliſche Sawr- und Trawr- Geiſt/ wenn er den Fromen zuſetzet mit ſeinen liſtigen Anlaͤuffen/ und ſeine fewrige Anfechtungs-Pfeyle auff ſie zuſcheuſt/ jhnen jhre begangene Suͤnden auffmu- tzet/ und zur Verzweifflung an der Gnade GOTtes bringen wil/ wie er an David/ Manaſſe/ Petro und andern verſuchet; An Cain dem Bruder-Moͤrder/ und Juda dem Verraͤter des Sohnes GOttes/ und an- dern zu wege bracht: Oder ſie ſonſt zu Jrrthuͤmern/ Suͤnden und Schanden reitzet/ und ſich bemuͤhet mit ſeiner Schalckheit zu verfuͤhren/ wie Hevam/ und jh- re Sinne zu verruͤcken von der Einfaͤltigkeit in Chri- ſto; Sintemal er doch jmmer umbher gehet/ wie ein bruͤllender Loͤwe/ und ſuchet/ wen er verſchlinge/ wie Petrus bezeuget. Wenn den Fromen das Recht verkehret wird/ Boͤſes gut/ und Guttes boͤſe geheiſſen/ auß Finſterniß Liecht/ und auß Liecht Finſterniß/ auß Sawrem Suͤſſes/ und auß Suͤſſem Sawres gemacht. Auch a Vitrioli. Epheſ. 6, 11, 16 2. Cor. 11, 3. 1. Pet. 5, 8. Eſai. 5, 20, C ij

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/360001
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/360001/19
Zitationshilfe:	Hayn, Johann: Officina mystica Oder Geistliche Creutz- und Trost-Apotecke. Polnisch Lissa, 1645, S. [19]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360001/19>, abgerufen am 21.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.