Posselt, August: I. N. J. Den sich selbst/ und die ihn hören/ seelig zu machen bemüheten Schul-Lehrer. Bautzen, [1712].Der sich selbst und die ihn hören negiri, 38) welchen andere 39) Callimachum nennen eines Atheniensi-schen Soldaten/ daß nachdem die überwundenen Persier auf ihre Schiffe geflohen/ dieser ein wohl belastigt Schiff mit der rechten Hand ergriffen/ und nicht gelassen/ und ob ihn wohl die rechte Hand abgehauen worden/ habe ers doch mit der Lincken gehalten/ und da auch die ihm abgehauen/ er das Schiff mit seinen Zähnen gefasset/ und sich darüber also tödten lassen. Jsts wahr/ so sey du auch mit deinem Glauben also; Halte was du hast/ daß dir niemand deine Krone raube. Ob wohl Sünde/ Teuffel/ Tod und Hölle wieder dich/ du dich doch deiner Sünden Menge und Schwere nicht lässest verzagt ma- chen/ sondern haltest den/ der da ist die Versöhnung für der gantzen Welt Sünde/ also demnach ja gewiß genug auch für die deine: Der Teuffel/ Tod und Höllen-Anlauff verachtest/ weil JEsus Christus bey dir/ und du ihn im Glauben hast und haltest/ also sie dir nichts anhaben werden. Und darum bitten wir zum Beschlusse: O HErr der du durch dein Leyden/ Uns von Sünd erlöset hast/ Laß uns nicht sein abgescheiden Von dir Ancker/ Steur und Mast. Wir zwar kleben stets an Sünden/ Aber laß uns Gnade finden/ Deine treuste Lieb allein/ Schaffe/ daß wir seelig seyn. [Abbildung]
Lebens- 38) vid. Justin. lib. 2. c. 9. 39) Berneggeri notas in Justini l. c. p. m. 49.
Der ſich ſelbſt und die ihn hoͤren negiri, 38) welchen andere 39) Callimachum nennen eines Athenienſi-ſchen Soldaten/ daß nachdem die uͤberwundenen Perſier auf ihre Schiffe geflohen/ dieſer ein wohl belaſtigt Schiff mit der rechten Hand ergriffen/ und nicht gelaſſen/ und ob ihn wohl die rechte Hand abgehauen worden/ habe ers doch mit der Lincken gehalten/ und da auch die ihm abgehauen/ er das Schiff mit ſeinen Zaͤhnen gefaſſet/ und ſich daruͤber alſo toͤdten laſſen. Jſts wahr/ ſo ſey du auch mit deinem Glauben alſo; Halte was du haſt/ daß dir niemand deine Krone raube. Ob wohl Suͤnde/ Teuffel/ Tod und Hoͤlle wieder dich/ du dich doch deiner Suͤnden Menge und Schwere nicht laͤſſeſt verzagt ma- chen/ ſondern halteſt den/ der da iſt die Verſoͤhnung fuͤr der gantzen Welt Suͤnde/ alſo demnach ja gewiß genug auch fuͤr die deine: Der Teuffel/ Tod und Hoͤllen-Anlauff verachteſt/ weil JEſus Chriſtus bey dir/ und du ihn im Glauben haſt und halteſt/ alſo ſie dir nichts anhaben werden. Und darum bitten wir zum Beſchluſſe: O HErr der du durch dein Leyden/ Uns von Suͤnd erloͤſet haſt/ Laß uns nicht ſein abgeſcheiden Von dir Ancker/ Steur und Maſt. Wir zwar kleben ſtets an Suͤnden/ Aber laß uns Gnade finden/ Deine treuſte Lieb allein/ Schaffe/ daß wir ſeelig ſeyn. [Abbildung]
Lebens- 38) vid. Juſtin. lib. 2. c. 9. 39) Berneggeri notas in Juſtini l. c. p. m. 49.
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Der ſich ſelbſt und die ihn hoͤren
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ſchen Soldaten/ daß nachdem die uͤberwundenen Perſier auf ihre Schiffe
geflohen/ dieſer ein wohl belaſtigt Schiff mit der rechten Hand ergriffen/ und
nicht gelaſſen/ und ob ihn wohl die rechte Hand abgehauen worden/ habe ers
doch mit der Lincken gehalten/ und da auch die ihm abgehauen/ er das Schiff
mit ſeinen Zaͤhnen gefaſſet/ und ſich daruͤber alſo toͤdten laſſen. Jſts wahr/
ſo ſey du auch mit deinem Glauben alſo; Halte was du haſt/ daß dir niemand
deine Krone raube. Ob wohl Suͤnde/ Teuffel/ Tod und Hoͤlle wieder dich/
du dich doch deiner Suͤnden Menge und Schwere nicht laͤſſeſt verzagt ma-
chen/ ſondern halteſt den/ der da iſt die Verſoͤhnung fuͤr der gantzen Welt
Suͤnde/ alſo demnach ja gewiß genug auch fuͤr die deine: Der Teuffel/ Tod
und Hoͤllen-Anlauff verachteſt/ weil JEſus Chriſtus bey dir/ und du ihn im
Glauben haſt und halteſt/ alſo ſie dir nichts anhaben werden. Und darum
bitten wir zum Beſchluſſe:
O HErr der du durch dein Leyden/
Uns von Suͤnd erloͤſet haſt/
Laß uns nicht ſein abgeſcheiden
Von dir Ancker/ Steur und Maſt.
Wir zwar kleben ſtets an Suͤnden/
Aber laß uns Gnade finden/
Deine treuſte Lieb allein/
Schaffe/ daß wir ſeelig ſeyn.
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