Rollius, Johannes: Letztes Ehren-Gedächtnis. Liegnitz, 1667.Viel mit wenig Worten anzeigen könnenn/ das ist Kundst und 3. Tentatorum Consolatio. Trost und ins
Viel mit wenig Worten anzeigen koͤnneñ/ das iſt Kuñſt und 3. Tentatorum Consolatio. Troſt und ins
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Viel mit wenig Worten anzeigen koͤnneñ/ das iſt Kuñſt und
groſſe Tugend: Thorheit aber iſts/ mit vielen Worten nichts
reden. Anderswo ſaget Er: Superbire propter dona,
diabolicum: & ſi ſuperbus fuerit Miniſter, Diabolo
comparatur. Ein ſtoltzer Prediger ſey dem Teufel zuver-
gleichen. Qvam multi (klaget der H. Bernhardus) ſu-
perbiunt ſub alis mitisſinu Magiſtri. Vom Thoma
Aqvinate zeucht an der Herr Lutherus, daß wenn er ſich
habe loben hoͤren/ habe er unter ſeinem Rock heimlich ein Kreutz
gemacht/ und GOtt gebeten/ er wolle ihn deßwegen nicht laſſen
ſtoltz werden: Welches der Hr. Lutherus, optimam & pi-
am Reverentiæ conſvetudinem, eine gutte und frome Ge-
wohnheit der Ehrerbietung heiſſet. Alle glorioſi Theolo-
gi gehen bald zu boden und zu druͤmern/ denn der Ehrgeitz friſſet
ſie/ daß ſie in Schanden geſetzet werden und verblendet ſeyn.
Denn was die Leute nicht ſtraffen/ das ſtraffet GOTT/ ſpricht
Lutherus. Solche ſind ohne Sache aufgeblaſen in ih-
rem fleiſchlichen Sinn: Meinen die Gottſeligkeit ſey ein
Gewerbe. Jn ſolchen Sachen nimmet ſich nun ein treuer
Prediger wohl in acht/ daß er das ſeine alles verrichte 1. ad
ſolius Dei Gloriam, GOtt dem HErrn allein zu Ehren;
Denn nicht uns/ HERR/ nicht uns/ ſondern deinem
Nahmen gib Ehre. 2. ad Eccleſiæ incrementum, zur
erbauung der Gemeine. Laſſet alles geſchehen zur Beſſe-
rung/ vermanet der Apoſtel. Arbeit giebet einem treu-
en Prediger und Polycarpo auch
Luth. Tom.
IV. Jen.
Comm. in
Gal. 6.
Bernh.
Luther.
Tom. II.
Lat. Jen.
f. 64. b.
Luth. Col-
loqv. Menſ.
c. 22.
Colosſ. 2.
v. 18.
_ Tim. 6. v. 5
Pſ. 115. v. 1.
1 Cor. 14.
v. 26.
3. Tentatorum Consolatio. Troſt und
Aufrichtung der Angefochtenen/ wenn man betruͤbte
und ſchwermuͤttige Hertzen troͤſten fol: Wie uns denn der liebe
Heyland vorangeſaget von den letzten Zeiten/ auf Erden wird
den Leuten bange ſeyn/ und werden zagen; Da ſiehet man
deñ mit verwunderung/ daß Gottes Wort bißweilen gar nicht
ins
Luc. 21.
v. 25.
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