Rollius, Johannes: Letztes Ehren-Gedächtnis. Liegnitz, 1667.ins Hertze wiel/ biß es der HErr Jesus durch seinen H. Geist 4. Refractariorum correptio, Straffe Erqvi- E iij
ins Hertze wiel/ biß es der HErr Jesus durch ſeinen H. Geiſt 4. Refractariorum correptio, Straffe Erqvi- E iij
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ins Hertze wiel/ biß es der HErr Jesus durch ſeinen H. Geiſt
ins Hertze ſelber giebet/ was da ein Prediger muß vor Muͤhe
haben/ daß der Sel. H. Lutherus meldet: Erigere tenta-
tum, æqvè arduum eſt opus, ac mortuum reſuſcitare:
einen Angefochtenen aufzurichten ſey eben ſo ſchwer/ als einen
Todten zu erwecken. Hoc artificium docuerunt me
Tentationes meæ, ſagte oſtgedachter Hr. Lutherus, als
man ihn fragte/ woher es doch kaͤme/ daß er alſo predigen koͤnte/
daß ein ieder Zuhoͤrer meinte/ der Troſt ſey abſonderlich auf
ihn gerichtet/ ja als wenn Luthero eines ieden Anliegen be-
kant waͤre! Dieſes haben mich meine vielfaͤltige Anfechtungen
gelehret. Sagte auch darzu: Jch halte nicht/ daß eine An-
fechtung ſey/ darinn ich nicht geſtecket/ auſſer dem Geitz. Wer
in der Noth geſtecket hat/ kan mit den andern ein Mitleiden ha-
ben. Da ſiehet man dann wie der H. Geiſt/ der Hochtheure
Paracletus und Troͤſter/ muͤſſe außhelffen unſer Schwach-
heit/ und iſt Magiſter docens intus, ne exteriùs in cas-
ſum docentis lingva laboret. Der Lehrmeiſter der das
Hertze Lehret und beweget/ damit nicht das Wort des Predi-
gers umbſonſt in die Luft fliege. Ja macht nicht einem
treuen Prediger Muͤhe:
Ex Luth.
Tom. VI.
Witteb. in
Geneſ. c. 45
Hæpfner.
de Cænâ
Part. II.
p. 187.
Schererz
fuga Me-
lanchol.
Part. 2.
p. 202.
Rom. 8.
v. 26.
Greg.
Hom. 30.
in Ev.
4. Refractariorum correptio, Straffe
der Halsſtarrigen. Da iſt Treue/ da iſt Muth/ ja da iſt
ein Hertze vonnoͤthen/ daß man nicht der Widerwertigen Zorn
und Eifer ſcheue. Ruffe getroſt/ ſchone nicht/ erhebe dei-
ne Stimme wie eine Poſaune/ und verkuͤndige meinem
Volck ihre uͤbertretung/ und dem Hauſe Jacob ihre
Suͤnde. Ein Prediger muß drey Stimmen haben/ ſaget
Hugo Victorinus; Svavem, dulcem & altam, eine lieb-
liche/ ſuͤße und wohlklingende/ und eine hohe: Svavem ad
infirmum, dulcem ad morientem, altam ad ſurdum.
Die Liebliche zum Krancken und Schwachen/ die Suͤße und
Erqvi-
Eſa. 58. v. 1.
Hugo
Victorin.
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