Rollius, Johannes: Annulus Dei signatorius. Frankfurt (Oder), 1670.Christliche Leichpredigt. Jon. 4, 17.verwelckt der Kürbiß/ der meinem Haupte Schatten gab/ Jon. 4.Jch höre von diesem muthgepresten Hertzen eine Stimme: Er hat meine Ehre mir ausgezogen/ (meine Krone/ Hoffnung/ das Leben in guter Ruh/ Luth. gloss. Marginal.) und die Krone von meinem Haupte genommen/ Job. 19, 9.Job. 19. HErr/ Mein GOtt/ Du hast mir ein hartes erzeiget/ Du hast mir einen Trunck Psal. 60, 5.Weins gegeben/ daß ich davon taumele/ Ps. 60. Ach nun speisestu mich mit Thränen-Brodt/ und tränckest mich mit grossem Maß voll Psal. 80, 6.Thränen/ Psal. 80. Hier klaget 2. Familia, Denn wie- wol keine Wäysen Thränen verhanden sind/ dennoch beklaget die Ansehnliche Freundschafft Jhr Kleinodt/ und den Glantz Jhrer Familie, die Krone unsers Haupts ist abgefal- len/ unser Hertzens-Freude hat ein Ende/ unser Reygen ist in Wehklagen verkehret/ Thren. 5, 15. 16.Thren. 5. Hier trauret und empfindet eine Wunde 3. Nostra Ecclesia, Unsere Evangelische Kirche. Wir fangen zwar heu te durch Gottes Gnade an das neue Kirchen Jahr/ aber wir sind beraubet eines vornehmen Gliedes/ der mit Rath und gu- ten Anschlägen manches Wetter wuste abzuwend. n. Hier ist in Trauren verhüllet 4. Curia, das Rahthauß/ als welches ein vornehmes Theil des Collegii Consularis, ein Ornament und Zierde verlohren. Denn an einem guten Rathgeber ist viel gelegen. Wo nicht Rath ist/ da gehet das Volck unter/ wo aber viel Rathgeber sind/ da ge- Prov. 11, 14.het es wol zu/ sagt der weise Salomon Prov. 11. Es be- kennets Annibal gegen die Tarentiner, Multa quae impedita sunt
Chriſtliche Leichpredigt. Jon. 4, 17.verwelckt der Kuͤrbiß/ der meinem Haupte Schatten gab/ Jon. 4.Jch hoͤre von dieſem muthgepreſten Hertzen eine Stimme: Er hat meine Ehre mir ausgezogen/ (meine Krone/ Hoffnung/ das Leben in guter Ruh/ Luth. gloſſ. Marginal.) und die Krone von meinem Haupte genommen/ Job. 19, 9.Job. 19. HErr/ Mein GOtt/ Du haſt mir ein hartes erzeiget/ Du haſt mir einen Trunck Pſal. 60, 5.Weins gegeben/ daß ich davon taumele/ Pſ. 60. Ach nun ſpeiſeſtu mich mit Thraͤnen-Brodt/ und traͤnckeſt mich mit groſſem Maß voll Pſal. 80, 6.Thraͤnen/ Pſal. 80. Hier klaget 2. Familia, Denn wie- wol keine Waͤyſen Thraͤnen verhanden ſind/ dennoch beklaget die Anſehnliche Freundſchafft Jhr Kleinodt/ und den Glantz Jhrer Familie, die Krone unſers Haupts iſt abgefal- len/ unſer Hertzens-Freude hat ein Ende/ unſer Reygen iſt in Wehklagen verkehret/ Thren. 5, 15. 16.Thren. 5. Hier trauret und empfindet eine Wunde 3. Noſtra Eccleſia, Unſere Evangeliſche Kirche. Wir fangen zwar heu te durch Gottes Gnade an das neue Kirchen Jahr/ aber wir ſind beraubet eines vornehmen Gliedes/ der mit Rath und gu- ten Anſchlaͤgen manches Wetter wuſte abzuwend. n. Hier iſt in Trauren verhuͤllet 4. Curia, das Rahthauß/ als welches ein vornehmes Theil des Collegii Conſularis, ein Ornament und Zierde verlohren. Denn an einem guten Rathgeber iſt viel gelegen. Wo nicht Rath iſt/ da gehet das Volck unter/ wo aber viel Rathgeber ſind/ da ge- Prov. 11, 14.het es wol zu/ ſagt der weiſe Salomon Prov. 11. Es be- kennets Annibal gegen die Tarentiner, Multa quæ impedita ſunt
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Chriſtliche Leichpredigt.
verwelckt der Kuͤrbiß/ der meinem Haupte Schatten gab/ Jon. 4.
Jch hoͤre von dieſem muthgepreſten Hertzen eine Stimme: Er
hat meine Ehre mir ausgezogen/ (meine Krone/ Hoffnung/
das Leben in guter Ruh/ Luth. gloſſ. Marginal.) und die
Krone von meinem Haupte genommen/
Job. 19. HErr/ Mein GOtt/ Du haſt mir
ein hartes erzeiget/ Du haſt mir einen Trunck
Weins gegeben/ daß ich davon taumele/ Pſ. 60.
Ach nun ſpeiſeſtu mich mit Thraͤnen-Brodt/
und traͤnckeſt mich mit groſſem Maß voll
Thraͤnen/ Pſal. 80. Hier klaget 2. Familia, Denn wie-
wol keine Waͤyſen Thraͤnen verhanden ſind/ dennoch beklaget die
Anſehnliche Freundſchafft Jhr Kleinodt/ und den Glantz Jhrer
Familie, die Krone unſers Haupts iſt abgefal-
len/ unſer Hertzens-Freude hat ein Ende/
unſer Reygen iſt in Wehklagen verkehret/
Thren. 5. Hier trauret und empfindet eine Wunde 3. Noſtra
Eccleſia, Unſere Evangeliſche Kirche. Wir fangen zwar heu
te durch Gottes Gnade an das neue Kirchen Jahr/ aber wir
ſind beraubet eines vornehmen Gliedes/ der mit Rath und gu-
ten Anſchlaͤgen manches Wetter wuſte abzuwend. n. Hier iſt
in Trauren verhuͤllet 4. Curia, das Rahthauß/ als welches
ein vornehmes Theil des Collegii Conſularis, ein Ornament
und Zierde verlohren. Denn an einem guten Rathgeber iſt viel
gelegen. Wo nicht Rath iſt/ da gehet das Volck
unter/ wo aber viel Rathgeber ſind/ da ge-
het es wol zu/ ſagt der weiſe Salomon Prov. 11. Es be-
kennets Annibal gegen die Tarentiner, Multa quæ impedita
ſunt
Jon. 4, 17.
Job. 19, 9.
Pſal. 60, 5.
Pſal. 80, 6.
Thren. 5, 15.
16.
Prov. 11, 14.
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