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Rollius, Johannes: Annulus Dei signatorius. Frankfurt (Oder), 1670.

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Christliche Leichpredigt.
an deiner Hand/ nemlich über den Außerwehlten Seelen/ die dich
in wahren Glauben lieben/ denn der feste Grund Got-
tes bestehet/ und hat diesen Siegel/ der HErr

2. Tim. 2, 19.kennet die Seinen/ 2. Tim. 2. Ach was macht man
sich doch nicht bißweilen für schwere Gedancken? So viel tau-
Senec. Tra
gic. Stat. 9
Thebaid.
send wunderliche Todesfälle geschehen in der Welt/ und stehen
dir auch bevor. Mille ad mortem aditus patent.

Mille modis miseros lethi mors una fatigat.
Jener saget wol/ wenn er unser Elend und des Lebens Ungewiß-
heit bedencket:

Statius 2
Sylvat.
Nos anxia plebes,
Nos miseri, quibus unde dies suprema, qvis aevi
Exitus incertum: quibus instet fulmen abAstris;
Quae nubes fatale sonent!
-- -- --

Zum Tode sind Tausenderley Zugänge. Wir ängsten Uns/ und
wissen nicht wo uns her der Todt wird treffen/ und was es mit
uns vor ein Ende werde nehmen. Woher und aus welcher
Wolcke uns ein jehlinger Zufall begegnen möchte. Was wirstu
doch für Todes sterben? Ach wenn ich doch nicht unbereitet da-
Augustin.hin stürbe/ Saget nicht an einem Orte S. Augustinus: Multi
proposuerunt sibi solatia in Agone mortis, sed inter hostes
misere perierunt.
Es haben sich manche furgesetzt/ wie sie sich
im Tode trösten wolten/ aber sie sind elendiglich unter den Feinden
umbkommen. Ach wie viel ist doch am letzten Ende/ und an des-
sen Beschluß gelegen? Ab illa hora pendet AEternitas. Eben
an derselben Stunde hanget die Ewigkeit. Wenn der
Baum fället/ er falle gegen Mittag oder
Mitternacht/ auf welchen Ort er fället/ da

Ecel. 11, 3.wird er liegen/ Eccles. 11. Solstu aber etwa lange lie-
gen/ ach wie werden deine Feinde über dir schreyen/ da/ da/

das

Chriſtliche Leichpredigt.
an deiner Hand/ nemlich uͤber den Außerwehlten Seelen/ die dich
in wahren Glauben lieben/ denn der feſte Grund Got-
tes beſtehet/ und hat dieſen Siegel/ der HErr

2. Tim. 2, 19.kennet die Seinen/ 2. Tim. 2. Ach was macht man
ſich doch nicht bißweilen fuͤr ſchwere Gedancken? So viel tau-
Senec. Tra
gic. Stat. 9
Thebaid.
ſend wunderliche Todesfaͤlle geſchehen in der Welt/ und ſtehen
dir auch bevor. Mille ad mortem aditus patent.

Mille modis miſeros lethi mors una fatigat.
Jener ſaget wol/ wenn er unſer Elend und des Lebens Ungewiß-
heit bedencket:

Statius 2
Sylvat.
Nos anxia plebes,
Nos miſeri, quibus unde dies ſuprema, qvis ævi
Exitus incertum: quibus inſtet fulmen abAſtris;
Quæ nubes fatale ſonent!
‒‒ ‒‒ ‒‒

Zum Tode ſind Tauſenderley Zugaͤnge. Wir aͤngſten Uns/ und
wiſſen nicht wo uns her der Todt wird treffen/ und was es mit
uns vor ein Ende werde nehmen. Woher und aus welcher
Wolcke uns ein jehlinger Zufall begegnen moͤchte. Was wirſtu
doch fuͤr Todes ſterben? Ach wenn ich doch nicht unbereitet da-
Auguſtinꝰ.hin ſtuͤrbe/ Saget nicht an einem Orte S. Auguſtinus: Multi
propoſuerunt ſibi ſolatia in Agone mortis, ſed inter hoſtes
miſere perierunt.
Es haben ſich manche furgeſetzt/ wie ſie ſich
im Tode troͤſten wolten/ aber ſie ſind elendiglich unter den Feinden
umbkommen. Ach wie viel iſt doch am letzten Ende/ und an deſ-
ſen Beſchluß gelegen? Ab illa hora pendet Æternitas. Eben
an derſelben Stunde hanget die Ewigkeit. Wenn der
Baum faͤllet/ er falle gegen Mittag oder
Mitternacht/ auf welchen Ort er faͤllet/ da

Ecel. 11, 3.wird er liegen/ Eccleſ. 11. Solſtu aber etwa lange lie-
gen/ ach wie werden deine Feinde uͤber dir ſchreyen/ da/ da/

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[40.[40]/0040] Chriſtliche Leichpredigt. an deiner Hand/ nemlich uͤber den Außerwehlten Seelen/ die dich in wahren Glauben lieben/ denn der feſte Grund Got- tes beſtehet/ und hat dieſen Siegel/ der HErr kennet die Seinen/ 2. Tim. 2. Ach was macht man ſich doch nicht bißweilen fuͤr ſchwere Gedancken? So viel tau- ſend wunderliche Todesfaͤlle geſchehen in der Welt/ und ſtehen dir auch bevor. Mille ad mortem aditus patent. 2. Tim. 2, 19. Senec. Tra gic. Stat. 9 Thebaid. Mille modis miſeros lethi mors una fatigat. Jener ſaget wol/ wenn er unſer Elend und des Lebens Ungewiß- heit bedencket: Nos anxia plebes, Nos miſeri, quibus unde dies ſuprema, qvis ævi Exitus incertum: quibus inſtet fulmen abAſtris; Quæ nubes fatale ſonent! ‒‒ ‒‒ ‒‒ Zum Tode ſind Tauſenderley Zugaͤnge. Wir aͤngſten Uns/ und wiſſen nicht wo uns her der Todt wird treffen/ und was es mit uns vor ein Ende werde nehmen. Woher und aus welcher Wolcke uns ein jehlinger Zufall begegnen moͤchte. Was wirſtu doch fuͤr Todes ſterben? Ach wenn ich doch nicht unbereitet da- hin ſtuͤrbe/ Saget nicht an einem Orte S. Auguſtinus: Multi propoſuerunt ſibi ſolatia in Agone mortis, ſed inter hoſtes miſere perierunt. Es haben ſich manche furgeſetzt/ wie ſie ſich im Tode troͤſten wolten/ aber ſie ſind elendiglich unter den Feinden umbkommen. Ach wie viel iſt doch am letzten Ende/ und an deſ- ſen Beſchluß gelegen? Ab illa hora pendet Æternitas. Eben an derſelben Stunde hanget die Ewigkeit. Wenn der Baum faͤllet/ er falle gegen Mittag oder Mitternacht/ auf welchen Ort er faͤllet/ da wird er liegen/ Eccleſ. 11. Solſtu aber etwa lange lie- gen/ ach wie werden deine Feinde uͤber dir ſchreyen/ da/ da/ das Auguſtinꝰ. Ecel. 11, 3.

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Zitationshilfe: Rollius, Johannes: Annulus Dei signatorius. Frankfurt (Oder), 1670, S. 40.[40]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360156/40>, abgerufen am 24.11.2024.