Hayn, Johann: Liebliches Seelen-Gespräch. Lissa, 1649.All's gutt im Leben und im Todt. wird fürgehalten. O so ist geschäfftig der kindlichev. 16. 17.Geist/ der giebet alßdenn Zeugnüß unserm Geiste/ daß wir Kinder GOttes sind. Sind wir denn Kinder/ so sind wir auch Erben/ nehmlich GOttes Erben/ und Mit Erben Christi/ So wir anders mit leyden/ auff daß wir auch mit zur Herligkeit erha- ben werden. Also kan sich die Seele unter den aller- grösten Anfechtungen und Leibes-Schmertzen/ ja in der letzten Todesnoth/ widerumb zu frieden geben/ und dem Willen Gottes gehorsamlich unterwerffen/ sagende: Was mein GOtt wil das gescheh allzeit/ 4. Es hält aber David/ und mit Jhm der ster- Die Welt gläubet es zwar nicht/ daß durch den wol C
All’s gutt im Leben und im Todt. wird fuͤrgehalten. O ſo iſt geſchaͤfftig der kindlichev. 16. 17.Geiſt/ der giebet alßdeñ Zeugnuͤß unſerm Geiſte/ daß wir Kinder GOttes ſind. Sind wir denn Kinder/ ſo ſind wir auch Erben/ nehmlich GOttes Erben/ uñ Mit Erben Chriſti/ So wir anders mit leyden/ auff daß wir auch mit zur Herligkeit erha- ben werden. Alſo kan ſich die Seele unter den aller- groͤſten Anfechtungen und Leibes-Schmertzen/ ja in der letzten Todesnoth/ widerumb zu frieden geben/ und dem Willen Gottes gehorſamlich unterwerffen/ ſagende: Was mein GOtt wil das geſcheh allzeit/ 4. Es haͤlt aber David/ und mit Jhm der ſter- Die Welt glaͤubet es zwar nicht/ daß durch den wol C
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All’s gutt im Leben und im Todt.
wird fuͤrgehalten. O ſo iſt geſchaͤfftig der kindliche
Geiſt/ der giebet alßdeñ Zeugnuͤß unſerm Geiſte/
daß wir Kinder GOttes ſind. Sind wir denn
Kinder/ ſo ſind wir auch Erben/ nehmlich GOttes
Erben/ uñ Mit Erben Chriſti/ So wir anders mit
leyden/ auff daß wir auch mit zur Herligkeit erha-
ben werden. Alſo kan ſich die Seele unter den aller-
groͤſten Anfechtungen und Leibes-Schmertzen/ ja in der
letzten Todesnoth/ widerumb zu frieden geben/ und dem
Willen Gottes gehorſamlich unterwerffen/ ſagende:
v. 16. 17.
Was mein GOtt wil das geſcheh allzeit/
Sein Will der iſt der beſte/ etc.
4. Es haͤlt aber David/ und mit Jhm der ſter-
bende Menſch/ ſeiner Seelen etwas bewegliches ein/
womit Er ſie wil ſonderlich zu friede ſprechen/ nemlich/
daß Jhr der HErr Gutts thue. Denn der HErr thut
dir Gutts. Wem etwas Boͤſes geſchiehet/ der hat
Urſache zu klagen und zu zagen; Nicht alſo/ dehme Gut-
tes widerfaͤhret in ſeinem Tode/ wie geſchiehet denen/
welche GOtt Seelig/ unnd da Sie im Hertzen ſeiner
Gnaden verſichert/ abfodert.
Die Welt glaͤubet es zwar nicht/ daß durch den
Todt dem Menſchen Guttes widerfahre/ Er ſey denn
kranck/ arm und elende. Den andern aber/ geſunden
und Reichen/ geſchehe ſehr uͤbel/ wie Syrach nach jh-
rem Urtheil redet: O Todt/ wie bitter biſt du/ wenn
an dich gedencket ein Menſch/ der gutte Tage uñ
gnug hat/ und ohne Sorge lebet/ und dehm es
wol
Syr. il, i.
C
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