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Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720.

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Die Hoffnung der Gläubigen
Todten, denen Gläubigen bey so vielem Elend
und Trübsalen, denen sie vor andern unter-
worfen, ihr höchster und bester Trost genom-
men und geraubet werde. Denn dahin zie-
let, wenn er sagt: Hoffen wir allein in die-
sem Leben auf CHristum, so sind wir die
elendesten unter allen Menschen.

Hierauf aber erweiset er nun auch aus der
von ihnen selbst geglaubten Auferstehung Chri-
sti, daß die in Christo entschlafene nothwen-
dig dereinst auferstehen müssen. Denn, sa-
get er, CHristus sey in seiner Auferstehung
nicht anders, als der Erstling unter denen,
die da schlafen,
anzusehen. Und wie nun
durch das Opfern der Erstlinge nach dem Ge-
setz die gantze übrige Ernte geheiliget worden,
und auf jene erfolget; also sey auch Christus
durch seine Auferstehung seinen Gläubigen die
Ursach und der Anfang ihrer Auferstehung
worden, sintemal durch einen Menschen
der Tod, und durch einen Menschen die
Auferstehung der Todten komme,
so daß,
gleichwie alle in Adam stürben, also alle
in CHRJSTO würden lebendig ge-
macht werden,
wie er zu noch mehrer Bestä-
tigung des im 20sten vers angeführten hinzu se-
tzet v. 21. 22.

Welchem allem er für die künftige Auferste-
hung der Gläubigen noch einige andere wichti-
ge Gründe v. 29 = = 32. beyfüget, da er spricht:

Was

Die Hoffnung der Glaͤubigen
Todten, denen Glaͤubigen bey ſo vielem Elend
und Truͤbſalen, denen ſie vor andern unter-
worfen, ihr hoͤchſter und beſter Troſt genom-
men und geraubet werde. Denn dahin zie-
let, wenn er ſagt: Hoffen wir allein in die-
ſem Leben auf CHriſtum, ſo ſind wir die
elendeſten unter allen Menſchen.

Hierauf aber erweiſet er nun auch aus der
von ihnen ſelbſt geglaubten Auferſtehung Chri-
ſti, daß die in Chriſto entſchlafene nothwen-
dig dereinſt auferſtehen muͤſſen. Denn, ſa-
get er, CHriſtus ſey in ſeiner Auferſtehung
nicht anders, als der Erſtling unter denen,
die da ſchlafen,
anzuſehen. Und wie nun
durch das Opfern der Erſtlinge nach dem Ge-
ſetz die gantze uͤbrige Ernte geheiliget worden,
und auf jene erfolget; alſo ſey auch Chriſtus
durch ſeine Auferſtehung ſeinen Glaͤubigen die
Urſach und der Anfang ihrer Auferſtehung
worden, ſintemal durch einen Menſchen
der Tod, und durch einen Menſchen die
Auferſtehung der Todten komme,
ſo daß,
gleichwie alle in Adam ſtuͤrben, alſo alle
in CHRJSTO wuͤrden lebendig ge-
macht werden,
wie er zu noch mehrer Beſtaͤ-
tigung des im 20ſten vers angefuͤhrten hinzu ſe-
tzet v. 21. 22.

Welchem allem er fuͤr die kuͤnftige Auferſte-
hung der Glaͤubigen noch einige andere wichti-
ge Gruͤnde v. 29 = = 32. beyfuͤget, da er ſpricht:

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[16/0016] Die Hoffnung der Glaͤubigen Todten, denen Glaͤubigen bey ſo vielem Elend und Truͤbſalen, denen ſie vor andern unter- worfen, ihr hoͤchſter und beſter Troſt genom- men und geraubet werde. Denn dahin zie- let, wenn er ſagt: Hoffen wir allein in die- ſem Leben auf CHriſtum, ſo ſind wir die elendeſten unter allen Menſchen. Hierauf aber erweiſet er nun auch aus der von ihnen ſelbſt geglaubten Auferſtehung Chri- ſti, daß die in Chriſto entſchlafene nothwen- dig dereinſt auferſtehen muͤſſen. Denn, ſa- get er, CHriſtus ſey in ſeiner Auferſtehung nicht anders, als der Erſtling unter denen, die da ſchlafen, anzuſehen. Und wie nun durch das Opfern der Erſtlinge nach dem Ge- ſetz die gantze uͤbrige Ernte geheiliget worden, und auf jene erfolget; alſo ſey auch Chriſtus durch ſeine Auferſtehung ſeinen Glaͤubigen die Urſach und der Anfang ihrer Auferſtehung worden, ſintemal durch einen Menſchen der Tod, und durch einen Menſchen die Auferſtehung der Todten komme, ſo daß, gleichwie alle in Adam ſtuͤrben, alſo alle in CHRJSTO wuͤrden lebendig ge- macht werden, wie er zu noch mehrer Beſtaͤ- tigung des im 20ſten vers angefuͤhrten hinzu ſe- tzet v. 21. 22. Welchem allem er fuͤr die kuͤnftige Auferſte- hung der Glaͤubigen noch einige andere wichti- ge Gruͤnde v. 29 = = 32. beyfuͤget, da er ſpricht: Was

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Zitationshilfe: Freylinghausen, Johann Anastasius: Christliches Denckmaal, Welches Seinem Seligen Herrn Eydam, HERRN M. Georg Joh. Hencken. hrsg. v. Wiegleb, Johann Hieronymus. Halle, 1720, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/376914/16>, abgerufen am 23.11.2024.