Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Neomenius, Johann: Exilii humani Miseria & Consolatio. [Brieg], 1622.

Bild:
<< vorherige Seite

er) sind durch seine straffe erwacht/ vnd mit hauf-
fen mir auff den halß kommen/ das mir alle mei-
ne krafft entgehet/ der Herr hat mich also zuge-
richtet/ das ich nicht auffkommen kan.
Mose thut
dergleichen in seinem gebet/ denn spricht er zu seinem Gott/
Psal. 90. 8.vnsert missethat stellestu für dich/ vnsere vner-
kante sünde/ ins licht/ für deinem angesicht/ da-
rumb fahren alle vnsere tage dahin/ dürch dei-
nen zorn/ wir bringen vnsere Jahre zu wie ein
geschwätz.

So nu niemand vnter allen lebendigen gefunden wird/
1. Reg. 8.
46
der da nicht sündigte/ Ja auch der gerechte des ta-
Prov. 24.
16.
ges sieben mahl fället/ wie wolte denn jemand dieser
klagestimme sich enteusern können. O es wird wol dabey
Psal. 32. 6.bleiben/ was geschrieben stehet/ vmb vergebung der
sünden werden Gott bitten
müssen auch alle heili-
gen/
da wird nichts anders auß.

Die dritte klage stimme presset vns auß der zorn Gottes/
Psal. 90. 7.wie Mose solches bekennet/ wenn er sagt/ das macht
dein zorn/ das wir so vergehen/ vnd dein grimm

Deut. 32. 22das wir so plötzlich dahin müssen. Denn des
Herrn zorn brennet biß ins grab vnnd inn die
helle
hienein. Darumb fürchtet sich Dauidt so hertzlich
darfür/ das er in seinen Psalmen gar offt winselt vnd schreiet/
Psal. 6. 1.Ach Herr straff mich nicht in deinem zorn/ vnd
Psal. 38. 2.züchtige mich nicht in deinem grimm. Ijob weiß

in

er) ſind durch ſeine ſtraffe erwacht/ vnd mit hauf-
fen mir auff den halß kommen/ das mir alle mei-
ne krafft entgehet/ der Herr hat mich alſo zuge-
richtet/ das ich nicht auffkommen kan.
Moſe thut
dergleichen in ſeinem gebet/ denn ſpricht er zu ſeinem Gott/
Pſal. 90. 8.vnſert miſſethat ſtelleſtu fuͤr dich/ vnſere vner-
kante ſuͤnde/ ins licht/ fuͤr deinem angeſicht/ da-
rumb fahren alle vnſere tage dahin/ duͤrch dei-
nen zorn/ wir bringen vnſere Jahre zu wie ein
geſchwaͤtz.

So nu niemand vnter allen lebendigen gefunden wird/
1. Reg. 8.
46
der da nicht ſuͤndigte/ Ja auch der gerechte des ta-
Prov. 24.
16.
ges ſieben mahl faͤllet/ wie wolte denn jemand dieſer
klageſtimme ſich enteuſern koͤnnen. O es wird wol dabey
Pſal. 32. 6.bleiben/ was geſchrieben ſtehet/ vmb vergebung der
ſuͤnden werden Gott bitten
muͤſſen auch alle heili-
gen/
da wird nichts anders auß.

Die dritte klage ſtimme preſſet vns auß der zorn Gottes/
Pſal. 90. 7.wie Moſe ſolches bekennet/ wenn er ſagt/ das macht
dein zorn/ das wir ſo vergehen/ vnd dein grimm

Deut. 32. 22das wir ſo ploͤtzlich dahin muͤſſen. Denn des
Herrn zorn brennet biß ins grab vnnd inn die
helle
hienein. Darumb fuͤrchtet ſich Dauidt ſo hertzlich
darfuͤr/ das er in ſeinen Pſalmẽ gar offt winſelt vñ ſchreiet/
Pſal. 6. 1.Ach Herr ſtraff mich nicht in deinem zorn/ vnd
Pſal. 38. 2.zuͤchtige mich nicht in deinem grimm. Ijob weiß

in
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0018"/>
er) <hi rendition="#fr">&#x017F;ind durch &#x017F;eine &#x017F;traffe erwacht/ vnd mit hauf-<lb/>
fen mir auff den halß kommen/ das mir alle mei-<lb/>
ne krafft entgehet/ der <hi rendition="#k">Herr</hi> hat mich al&#x017F;o zuge-<lb/>
richtet/ das ich nicht auffkommen kan.</hi> Mo&#x017F;e thut<lb/>
dergleichen in &#x017F;einem gebet/ denn &#x017F;pricht er zu &#x017F;einem Gott/<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al.</hi> 90. 8.</note><hi rendition="#fr">vn&#x017F;ert mi&#x017F;&#x017F;ethat &#x017F;telle&#x017F;tu fu&#x0364;r dich/ vn&#x017F;ere vner-<lb/>
kante &#x017F;u&#x0364;nde/ ins licht/ fu&#x0364;r deinem ange&#x017F;icht/ da-<lb/>
rumb fahren alle vn&#x017F;ere tage dahin/ du&#x0364;rch dei-<lb/>
nen zorn/ wir bringen vn&#x017F;ere Jahre zu wie ein<lb/>
ge&#x017F;chwa&#x0364;tz.</hi></p><lb/>
            <p>So nu niemand vnter allen lebendigen gefunden wird/<lb/><note place="left">1. <hi rendition="#aq">Reg.</hi> 8.<lb/>
46</note>der <hi rendition="#fr">da nicht &#x017F;u&#x0364;ndigte/</hi> Ja auch <hi rendition="#fr">der gerechte des ta-</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Prov.</hi> 24.<lb/>
16.</note><hi rendition="#fr">ges &#x017F;ieben mahl fa&#x0364;llet/</hi> wie wolte denn jemand die&#x017F;er<lb/>
klage&#x017F;timme &#x017F;ich enteu&#x017F;ern ko&#x0364;nnen. O es wird wol dabey<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al.</hi> 32. 6.</note>bleiben/ was ge&#x017F;chrieben &#x017F;tehet/ <hi rendition="#fr">vmb vergebung der<lb/>
&#x017F;u&#x0364;nden werden Gott bitten</hi> mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#fr">auch</hi> alle <hi rendition="#fr">heili-<lb/>
gen/</hi> da wird nichts anders auß.</p><lb/>
            <p>Die dritte klage &#x017F;timme pre&#x017F;&#x017F;et vns auß der zorn Gottes/<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al.</hi> 90. 7.</note>wie Mo&#x017F;e &#x017F;olches bekennet/ wenn er &#x017F;agt/ <hi rendition="#fr">das macht<lb/>
dein zorn/ das wir &#x017F;o vergehen/ vnd dein grimm</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Deut.</hi> 32. 22</note><hi rendition="#fr">das wir &#x017F;o plo&#x0364;tzlich dahin mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en.</hi> Denn <hi rendition="#fr">des<lb/><hi rendition="#k">Herrn</hi> zorn brennet biß ins grab vnnd inn die<lb/>
helle</hi> hienein. Darumb fu&#x0364;rchtet &#x017F;ich Dauidt &#x017F;o hertzlich<lb/>
darfu&#x0364;r/ das er in &#x017F;einen P&#x017F;alme&#x0303; gar offt win&#x017F;elt vn&#x0303; &#x017F;chreiet/<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al.</hi> 6. 1.</note><hi rendition="#fr">Ach <hi rendition="#k">Herr</hi> &#x017F;traff mich nicht in deinem zorn/ vnd</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al.</hi> 38. 2.</note><hi rendition="#fr">zu&#x0364;chtige mich nicht in deinem grimm.</hi> Ijob weiß<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">in</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0018] er) ſind durch ſeine ſtraffe erwacht/ vnd mit hauf- fen mir auff den halß kommen/ das mir alle mei- ne krafft entgehet/ der Herr hat mich alſo zuge- richtet/ das ich nicht auffkommen kan. Moſe thut dergleichen in ſeinem gebet/ denn ſpricht er zu ſeinem Gott/ vnſert miſſethat ſtelleſtu fuͤr dich/ vnſere vner- kante ſuͤnde/ ins licht/ fuͤr deinem angeſicht/ da- rumb fahren alle vnſere tage dahin/ duͤrch dei- nen zorn/ wir bringen vnſere Jahre zu wie ein geſchwaͤtz. Pſal. 90. 8. So nu niemand vnter allen lebendigen gefunden wird/ der da nicht ſuͤndigte/ Ja auch der gerechte des ta- ges ſieben mahl faͤllet/ wie wolte denn jemand dieſer klageſtimme ſich enteuſern koͤnnen. O es wird wol dabey bleiben/ was geſchrieben ſtehet/ vmb vergebung der ſuͤnden werden Gott bitten muͤſſen auch alle heili- gen/ da wird nichts anders auß. 1. Reg. 8. 46 Prov. 24. 16. Pſal. 32. 6. Die dritte klage ſtimme preſſet vns auß der zorn Gottes/ wie Moſe ſolches bekennet/ wenn er ſagt/ das macht dein zorn/ das wir ſo vergehen/ vnd dein grimm das wir ſo ploͤtzlich dahin muͤſſen. Denn des Herrn zorn brennet biß ins grab vnnd inn die helle hienein. Darumb fuͤrchtet ſich Dauidt ſo hertzlich darfuͤr/ das er in ſeinen Pſalmẽ gar offt winſelt vñ ſchreiet/ Ach Herr ſtraff mich nicht in deinem zorn/ vnd zuͤchtige mich nicht in deinem grimm. Ijob weiß in Pſal. 90. 7. Deut. 32. 22 Pſal. 6. 1. Pſal. 38. 2.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Anmerkungen

  • Der Gerechte fällt eben sieben Mal am Tag (Spr 24, 16)

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/508305
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/508305/18
Zitationshilfe: Neomenius, Johann: Exilii humani Miseria & Consolatio. [Brieg], 1622, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508305/18>, abgerufen am 23.11.2024.