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Neomenius, Johann: Exilii humani Miseria & Consolatio. [Brieg], 1622.

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in solchem fall nicht wo er hinauß solte. Wie solches seine
worte wol geben/ da er spricht. Die Pfeile des All-Jjob. 6. 4.
mächtigen stecken in mir/ derselben grimm seufft
aus meinen Geist/ vnd die schräcknus Gottes
sind auff mich gerichtet.
Vnd abermal klagt er. Ducap. 30 21
(Gott.) bist mir verwandelt in einen grausamen
Tyrannen/ vnd zeigest deinen gram an mir mit der
stärcke deiner hand/
Darumb betet dagegen so ernst-
lich der alte Lehrer Anshelmus vnd sagt. O zorn des
Allmächtigen/ falle nicht auff mich/ O grimm des
allerhöchsten/ wie kan ich dich erdulden?
Ach wenn
der Eyuerige Gott ein land antastet in seinem zorn/Jjob. 9. 6.
so müssen seine pfeiler zittern/ Er ist Gott/ sei-
nen zorn kan niemand stillen/
wann derowegen das
geringste füncklein des zornes Gottes auff vnser gewissen
fället/ ists vnmöglich/ das wir ohne klagen vnd hertzeleidt
solches verschmürtzen könten/ Ja wir musten ewig darun-
ter vorgehen vnd zu nichte werden/ wenn solches nicht durch
den heiligen Geist/ mit dem blutte Jesu Christi gedämpfft/
vnd gestillet würde. Wer siehet nun hie nicht auch die drit-
te vrsach dieser klagestimme.

Zum vierden/ kompt auch über vns der fluch des gese-
tzes/ mit seinem scharffen Sententz/ dadurch alle Sünder/
(wie wir denn alle sind/ von Mutterleib an/) zum ewi-
gen verdamnus vervrtheilet werden/ wie geschrieben stehetEsaiae 48.
8.

verflucht sey ein jeder/ der nicht bleibet bey alleDeut. 27.
26.

dem das geschrieben stehet im buch dieses gese-

tzes
C ij

in ſolchem fall nicht wo er hinauß ſolte. Wie ſolches ſeine
worte wol geben/ da er ſpricht. Die Pfeile des All-Jjob. 6. 4.
maͤchtigen ſtecken in mir/ derſelben grimm ſeufft
aus meinen Geiſt/ vnd die ſchraͤcknus Gottes
ſind auff mich gerichtet.
Vnd abermal klagt er. Ducap. 30 21
(Gott.) biſt mir verwandelt in einen grauſamen
Tyrannen/ vnd zeigeſt deinen gram an mir mit der
ſtaͤrcke deiner hand/
Darumb betet dagegen ſo ernſt-
lich der alte Lehrer Anshelmus vnd ſagt. O zorn des
Allmaͤchtigen/ falle nicht auff mich/ O grim̃ des
allerhoͤchſten/ wie kan ich dich erdulden?
Ach wenn
der Eyuerige Gott ein land antaſtet in ſeinem zorn/Jjob. 9. 6.
ſo muͤſſen ſeine pfeiler zittern/ Er iſt Gott/ ſei-
nen zorn kan niemand ſtillen/
wann derowegen das
geringſte fuͤncklein des zornes Gottes auff vnſer gewiſſen
faͤllet/ iſts vnmoͤglich/ das wir ohne klagen vnd hertzeleidt
ſolches verſchmuͤrtzen koͤnten/ Ja wir muſten ewig darun-
ter vorgehen vnd zu nichte werden/ wenn ſolches nicht durch
den heiligen Geiſt/ mit dem blutte Jeſu Chriſti gedaͤmpfft/
vnd geſtillet wuͤrde. Wer ſiehet nun hie nicht auch die drit-
te vrſach dieſer klageſtimme.

Zum vierden/ kompt auch uͤber vns der fluch des geſe-
tzes/ mit ſeinem ſcharffen Sententz/ dadurch alle Suͤnder/
(wie wir denn alle ſind/ von Mutterleib an/) zum ewi-
gen verdamnus vervrtheilet werden/ wie geſchrieben ſtehetEſaiæ 48.
8.

verflucht ſey ein jeder/ der nicht bleibet bey alleDeut. 27.
26.

dem das geſchrieben ſtehet im buch dieſes geſe-

tzes
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[0019] in ſolchem fall nicht wo er hinauß ſolte. Wie ſolches ſeine worte wol geben/ da er ſpricht. Die Pfeile des All- maͤchtigen ſtecken in mir/ derſelben grimm ſeufft aus meinen Geiſt/ vnd die ſchraͤcknus Gottes ſind auff mich gerichtet. Vnd abermal klagt er. Du (Gott.) biſt mir verwandelt in einen grauſamen Tyrannen/ vnd zeigeſt deinen gram an mir mit der ſtaͤrcke deiner hand/ Darumb betet dagegen ſo ernſt- lich der alte Lehrer Anshelmus vnd ſagt. O zorn des Allmaͤchtigen/ falle nicht auff mich/ O grim̃ des allerhoͤchſten/ wie kan ich dich erdulden? Ach wenn der Eyuerige Gott ein land antaſtet in ſeinem zorn/ ſo muͤſſen ſeine pfeiler zittern/ Er iſt Gott/ ſei- nen zorn kan niemand ſtillen/ wann derowegen das geringſte fuͤncklein des zornes Gottes auff vnſer gewiſſen faͤllet/ iſts vnmoͤglich/ das wir ohne klagen vnd hertzeleidt ſolches verſchmuͤrtzen koͤnten/ Ja wir muſten ewig darun- ter vorgehen vnd zu nichte werden/ wenn ſolches nicht durch den heiligen Geiſt/ mit dem blutte Jeſu Chriſti gedaͤmpfft/ vnd geſtillet wuͤrde. Wer ſiehet nun hie nicht auch die drit- te vrſach dieſer klageſtimme. Jjob. 6. 4. cap. 30 21 Jjob. 9. 6. Zum vierden/ kompt auch uͤber vns der fluch des geſe- tzes/ mit ſeinem ſcharffen Sententz/ dadurch alle Suͤnder/ (wie wir denn alle ſind/ von Mutterleib an/) zum ewi- gen verdamnus vervrtheilet werden/ wie geſchrieben ſtehet verflucht ſey ein jeder/ der nicht bleibet bey alle dem das geſchrieben ſtehet im buch dieſes geſe- tzes Eſaiæ 48. 8. Deut. 27. 26. C ij

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Zitationshilfe: Neomenius, Johann: Exilii humani Miseria & Consolatio. [Brieg], 1622, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508305/19>, abgerufen am 21.11.2024.