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Winziger, Andreas: Piorum Glykypikron [gr.]. Zittau, 1627.

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Vnser lieber GOtt/ der getrew ist/ vnd Niemand vber1. Cor. 10. 13
vermögen auffleget/ hat an seinem Jammer vnd Elend
ein Seelig Ende gemacht. Er hat zwar dem Men-
schen Meder dem Tode zugelassen/ dz er jhn am vergan-
genen Freytag zu Abend zwischen 10 vnd 11 Vhr ab-
gehawen vnd den Faden seines Lebens zerrissen hat/ A-
lein Er ist nunmehr von allem Vngewitter vnd Vn-
glücke Leibes vnd der Seelen befreyet/ sein Seelichen
ist damalß von den Engeln GOttes in das Bündlin1. Sam. 25
29.

der Lebendigen eingebunden worden/ Es ist im Himmel
in jhre Heylige Gesellschafft angenommen worden/ da
kein leyd noch schmertzen ist. Der Cörper aber wird jtzoApoc. 21. 4
zu seinem Lieben Geschwister/ das er vor der Zeit voran
geschicket/ versetzet vnd gesamlet/ da jhn auch nicht das
geringste Leyd wieder fehret. Sein Grab ist eine fei-
ne Schlaffkammer/ vnnd ob er auch gleich wegen derEs. 26. 20.
Sünden die Verwesung außstehen muß/ so befindet vnd
fühlet er doch dieselbe nicht/ Er wird gleich einem saam-Ioh. 12. 24
körnlin/ das auch zuvor verfaulen muß/ zur künfftigen
Aufferstehung tüchtig gemacht. Denn hier wirds geseet1 Cor 15. 43
verweßlich/ dort wirds Aufferstehen vnverweßlich/ da-
von wir jtzo im letzten vergleichungsstücklin weiter hö-
ren werden. Endlich 5. Eine Blume wird nicht al-5.
lein abgehawen/ sondern sie wechst auch wieder/ zu.Matth. 15.
28.

mal zur Frülingszeit/ wenn der Erdboden durch die
Sonne wieder erwermet vnd lebendiggemacht wird.
Also auch der Seelig verstorbene Jüngling wird
dermal eines auß der Erden wieder herfür kommen.

Denn gleich wie jetzt die Seele bey Gott ist/ lebet vnnd
bey der Heyligen Gesellschafft der Engel jhren auff ent-Sap. 3. 1.

halt
B

Vnſer lieber GOtt/ der getrew iſt/ vnd Niemand vber1. Cor. 10. 13
vermoͤgen auffleget/ hat an ſeinem Jammer vnd Elend
ein Seelig Ende gemacht. Er hat zwar dem Men-
ſchen Meder dem Tode zugelaſſen/ dz er jhn am vergan-
genen Freytag zu Abend zwiſchen 10 vnd 11 Vhr ab-
gehawen vnd den Faden ſeines Lebens zerriſſen hat/ A-
lein Er iſt nunmehr von allem Vngewitter vnd Vn-
gluͤcke Leibes vnd der Seelen befreyet/ ſein Seelichen
iſt damalß von den Engeln GOttes in das Buͤndlin1. Sam. 25
29.

der Lebendigen eingebunden worden/ Es iſt im Himmel
in jhre Heylige Geſellſchafft angenommen worden/ da
kein leyd noch ſchmertzen iſt. Der Coͤrper aber wird jtzoApoc. 21. 4
zu ſeinem Lieben Geſchwiſter/ das er vor der Zeit voran
geſchicket/ verſetzet vnd geſamlet/ da jhn auch nicht das
geringſte Leyd wieder fehret. Sein Grab iſt eine fei-
ne Schlaffkammer/ vnnd ob er auch gleich wegen derEſ. 26. 20.
Suͤnden die Verweſung außſtehen muß/ ſo befindet vñ
fuͤhlet er doch dieſelbe nicht/ Er wird gleich einem ſaam-Ioh. 12. 24
koͤrnlin/ das auch zuvor verfaulen muß/ zur kuͤnfftigen
Aufferſtehung tuͤchtig gemacht. Deñ hier wirds geſeet1 Cor 15. 43
verweßlich/ dort wirds Aufferſtehen vnverweßlich/ da-
von wir jtzo im letzten vergleichungsſtuͤcklin weiter hoͤ-
ren werden. Endlich 5. Eine Blume wird nicht al-5.
lein abgehawen/ ſondern ſie wechſt auch wieder/ zu.Matth. 15.
28.

mal zur Fruͤlingszeit/ wenn der Erdboden durch die
Soñe wieder erwermet vnd lebendiggemacht wird.
Alſo auch der Seelig verſtorbene Juͤngling wird
dermal eines auß der Erden wieder herfuͤr kommen.

Denn gleich wie jetzt die Seele bey Gott iſt/ lebet vnnd
bey der Heyligen Geſellſchafft der Engel jhren auff ent-Sap. 3. 1.

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B
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[0009] Vnſer lieber GOtt/ der getrew iſt/ vnd Niemand vber vermoͤgen auffleget/ hat an ſeinem Jammer vnd Elend ein Seelig Ende gemacht. Er hat zwar dem Men- ſchen Meder dem Tode zugelaſſen/ dz er jhn am vergan- genen Freytag zu Abend zwiſchen 10 vnd 11 Vhr ab- gehawen vnd den Faden ſeines Lebens zerriſſen hat/ A- lein Er iſt nunmehr von allem Vngewitter vnd Vn- gluͤcke Leibes vnd der Seelen befreyet/ ſein Seelichen iſt damalß von den Engeln GOttes in das Buͤndlin der Lebendigen eingebunden worden/ Es iſt im Himmel in jhre Heylige Geſellſchafft angenommen worden/ da kein leyd noch ſchmertzen iſt. Der Coͤrper aber wird jtzo zu ſeinem Lieben Geſchwiſter/ das er vor der Zeit voran geſchicket/ verſetzet vnd geſamlet/ da jhn auch nicht das geringſte Leyd wieder fehret. Sein Grab iſt eine fei- ne Schlaffkammer/ vnnd ob er auch gleich wegen der Suͤnden die Verweſung außſtehen muß/ ſo befindet vñ fuͤhlet er doch dieſelbe nicht/ Er wird gleich einem ſaam- koͤrnlin/ das auch zuvor verfaulen muß/ zur kuͤnfftigen Aufferſtehung tuͤchtig gemacht. Deñ hier wirds geſeet verweßlich/ dort wirds Aufferſtehen vnverweßlich/ da- von wir jtzo im letzten vergleichungsſtuͤcklin weiter hoͤ- ren werden. Endlich 5. Eine Blume wird nicht al- lein abgehawen/ ſondern ſie wechſt auch wieder/ zu. mal zur Fruͤlingszeit/ wenn der Erdboden durch die Soñe wieder erwermet vnd lebendiggemacht wird. Alſo auch der Seelig verſtorbene Juͤngling wird dermal eines auß der Erden wieder herfuͤr kommen. Denn gleich wie jetzt die Seele bey Gott iſt/ lebet vnnd bey der Heyligen Geſellſchafft der Engel jhren auff ent- halt 1. Cor. 10. 13 1. Sam. 25 29. Apoc. 21. 4 Eſ. 26. 20. Ioh. 12. 24 1 Cor 15. 43 5. Matth. 15. 28. Sap. 3. 1. B

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Zitationshilfe: Winziger, Andreas: Piorum Glykypikron [gr.]. Zittau, 1627, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508438/9>, abgerufen am 03.12.2024.