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Stöcker, Jacob: ChristlicheLeichen Predigt über Den Machtspruch Hiobs. Bautzen, [1675].

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Christliche
Tod auch seine Hoffnung nicht nehmen/ müsse er gleich sterben/
so verschliesse alles Fleisch wie ein Kleid/ und sey der alte Bund/
die Menschen müssen sterben. Sirach. 14. v. 18 Er sey doch
nicht besser/ wie dort Elias sprach/ als alle seine Väter. 1. Reg.
19, 24. Er wisse gar wohl daß er die Verwesung sehen/ oder
Vater heissen müsse/ und die Würme seine Mutter und
Schwester/ Job. 17, 14. Der Tod sey das bestimte Haus aller
Lebendigen. Job. cap. 30, 23. Unterdessen wisse er auch das/ daß
es mit ihm nicht aus seyn werde/ sondern er komme zur Ruhe und
were stille/ mit den Königen und Rathsherren auf Erden/ Job.
3, 14. denen ihre Regierung mühesam und beschwerlich gewe-
sen; Aber damit wann er sterbe/ so sterbe er nicht seinem
Herrn die Knechtschafft oder Dienst abe noch viel weniger ster-
be sein Herr ihme abe/ Rom. 6, 9. Wie es mit dem Menschen
zugehen pfleget; Stirbt ein HErr/ so kan er nicht mehr befeh-
len; Stirbt der Knecht/ so ist ferner des HErrn Befehl an ihm
umbsonst! Nein/ will Hiob sagen/ hie gehet es nicht also zu/
sondern es heisset/ wie Paulus hernach ausredet: Unser keiner
lebet ihm selber/ unser keiner stirbet ihm selber/ leben wir
so leben wir dem HErrn/ sterben wir/ so sterben wir dem
HErrn; Darumb wir leben oder sterben so sind wir
des HErrn!
Rom. 14, 7. Sehet/ also hat der Glaube dem
Hiob die Augen auf gethan/ daß er in seiner Augst erblicket hat
die gleich durch gehende Beherrschung GOttes.

Ferner hat ihm der Glaube/ welcher kömt aus dem Ge-
hör Göttliches Worts/ Rom. 10, 17. so man den Schrifften
glaubet. Joh. 5, 47. Auch die Augen geöffnet/ und ihm sehen
lassen: Commune hominum vitium. Aller Menschen die
unter der Sonnen sind von Weibern geboren/ Job. 15, 14. Un-
reinigkeit und anklebende Sünde. Davon saget Er: Wer

will

Chriſtliche
Tod auch ſeine Hoffnung nicht nehmen/ muͤſſe er gleich ſterben/
ſo verſchlieſſe alles Fleiſch wie ein Kleid/ und ſey der alte Bund/
die Menſchen müſſen ſterben. Sirach. 14. v. 18 Er ſey doch
nicht beſſer/ wie dort Elias ſprach/ als alle ſeine Vaͤter. 1. Reg.
19, 24. Er wiſſe gar wohl daß er die Verweſung ſehen/ oder
Vater heiſſen muͤſſe/ und die Wuͤrme ſeine Mutter und
Schweſter/ Job. 17, 14. Der Tod ſey das beſtimte Haus aller
Lebendigen. Job. cap. 30, 23. Unterdeſſen wiſſe er auch das/ daß
es mit ihm nicht aus ſeyn werde/ ſondern er komme zur Ruhe und
were ſtille/ mit den Koͤnigen und Rathsherren auf Erden/ Job.
3, 14. denen ihre Regierung muͤheſam und beſchwerlich gewe-
ſen; Aber damit wann er ſterbe/ ſo ſterbe er nicht ſeinem
Herrn die Knechtſchafft oder Dienſt abe noch viel weniger ſter-
be ſein Herr ihme abe/ Rom. 6, 9. Wie es mit dem Menſchen
zugehen pfleget; Stirbt ein HErr/ ſo kan er nicht mehr befeh-
len; Stirbt der Knecht/ ſo iſt ferner des HErrn Befehl an ihm
umbſonſt! Nein/ will Hiob ſagen/ hie gehet es nicht alſo zu/
ſondern es heiſſet/ wie Paulus hernach ausredet: Unſer keiner
lebet ihm ſelber/ unſer keiner ſtirbet ihm ſelber/ leben wir
ſo leben wir dem HErrn/ ſterben wir/ ſo ſterben wir dem
HErrn; Darumb wir leben oder ſterben ſo ſind wir
des HErrn!
Rom. 14, 7. Sehet/ alſo hat der Glaube dem
Hiob die Augen auf gethan/ daß er in ſeiner Augſt erblicket hat
die gleich durch gehende Beherrſchung GOttes.

Ferner hat ihm der Glaube/ welcher koͤmt aus dem Ge-
hör Goͤttliches Worts/ Rom. 10, 17. ſo man den Schrifften
glaubet. Joh. 5, 47. Auch die Augen geöffnet/ und ihm ſehen
laſſen: Commune hominum vitium. Aller Menſchen die
unter der Sonnen ſind von Weibern geboren/ Job. 15, 14. Un-
reinigkeit und anklebende Suͤnde. Davon ſaget Er: Wer

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[0014] Chriſtliche Tod auch ſeine Hoffnung nicht nehmen/ muͤſſe er gleich ſterben/ ſo verſchlieſſe alles Fleiſch wie ein Kleid/ und ſey der alte Bund/ die Menſchen müſſen ſterben. Sirach. 14. v. 18 Er ſey doch nicht beſſer/ wie dort Elias ſprach/ als alle ſeine Vaͤter. 1. Reg. 19, 24. Er wiſſe gar wohl daß er die Verweſung ſehen/ oder Vater heiſſen muͤſſe/ und die Wuͤrme ſeine Mutter und Schweſter/ Job. 17, 14. Der Tod ſey das beſtimte Haus aller Lebendigen. Job. cap. 30, 23. Unterdeſſen wiſſe er auch das/ daß es mit ihm nicht aus ſeyn werde/ ſondern er komme zur Ruhe und were ſtille/ mit den Koͤnigen und Rathsherren auf Erden/ Job. 3, 14. denen ihre Regierung muͤheſam und beſchwerlich gewe- ſen; Aber damit wann er ſterbe/ ſo ſterbe er nicht ſeinem Herrn die Knechtſchafft oder Dienſt abe noch viel weniger ſter- be ſein Herr ihme abe/ Rom. 6, 9. Wie es mit dem Menſchen zugehen pfleget; Stirbt ein HErr/ ſo kan er nicht mehr befeh- len; Stirbt der Knecht/ ſo iſt ferner des HErrn Befehl an ihm umbſonſt! Nein/ will Hiob ſagen/ hie gehet es nicht alſo zu/ ſondern es heiſſet/ wie Paulus hernach ausredet: Unſer keiner lebet ihm ſelber/ unſer keiner ſtirbet ihm ſelber/ leben wir ſo leben wir dem HErrn/ ſterben wir/ ſo ſterben wir dem HErrn; Darumb wir leben oder ſterben ſo ſind wir des HErrn! Rom. 14, 7. Sehet/ alſo hat der Glaube dem Hiob die Augen auf gethan/ daß er in ſeiner Augſt erblicket hat die gleich durch gehende Beherrſchung GOttes. Ferner hat ihm der Glaube/ welcher koͤmt aus dem Ge- hör Goͤttliches Worts/ Rom. 10, 17. ſo man den Schrifften glaubet. Joh. 5, 47. Auch die Augen geöffnet/ und ihm ſehen laſſen: Commune hominum vitium. Aller Menſchen die unter der Sonnen ſind von Weibern geboren/ Job. 15, 14. Un- reinigkeit und anklebende Suͤnde. Davon ſaget Er: Wer will

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Zitationshilfe: Stöcker, Jacob: ChristlicheLeichen Predigt über Den Machtspruch Hiobs. Bautzen, [1675], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508452/14>, abgerufen am 23.11.2024.