Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schramm, Georg: I. N. J. PIORUM CATASTROPHE Exoptatissima, Beatissima. Die Höchst erfreuliche und allerseeligste Abwechselung. Steinaw an der Oder, 1662.

Bild:
<< vorherige Seite

Die höchst erfreuliche und aller seeligste Abwechselung/
tzen und weinen; Nach dem Prognostico Christi/ Jhr
werdet weinen unnd heulen/ die Welt aber wird sich
freuen; Mustu auch offt und vielmahl den trauer Sack
anlegen/ und manch Angststündlein haben; Ey gedencke
an das treue Hertz deines Gottes/ der wil den Gerechten
Ps. LV, 23.nich ewiglich in Unruhe lassen. Ps. 55. Sondern
Tob. XIII, 2.nach der Züchtigung tröstet Er wieder. Tob. 13. Auff
diesen HErren wirff du nun dein Anliegen/ befiehl
ihm deine Wege/ und hoffe auff hn; Er wirds wol
Ps. XXXVII
5.
machen. Psalm 37. Und ob Er auch bißweilen mit seiner
Hülffe lange/ lange verzeucht/ so harre du nur seyn/ Er
wird doch endlich kommen/ und nicht aussenbleiben.
Habac. II, 3.Habac. 2.

Grata superveniet quae non sperabitur hora.
Heerm. in
Pr. Piet.Sehr langsam kömpt wol offt HErr JEsu deine
Stunde
Es läst sich sehen an/ als müst ich gehn zu grunde
Doch ists gewiß sie kömpt/ und kömpt zu rechter
Zeit
Ersetzet den Verzug mit Glück und Fröligkeit.
Tunc fert auxilium divina potentia praesens:
Quando homines hominum destituuntur ope.
Lutherus

Wenn Menschen Hülffe aus ist/ so gehet GOttes
Hülffe an. Tempus desperationis, tempus salutis
est;
Wenn die Noth ist am grösten/ so ist GOtt mit
seiner Hülffe am nechsten: Er läst uns wol sincken/
aber nicht ertrincken; saget der seel. Lutherus, und je-
ner Christliche Poet redet sehr wol:

Differt, non aufert, modo si Patientia suffert:
Affert at offert post bona qua DEUS.
Halte

Die hoͤchſt erfreuliche und aller ſeeligſte Abwechſelung/
tzen und weinen; Nach dem Prognoſtico Chriſti/ Jhr
werdet weinen unnd heulen/ die Welt aber wird ſich
freuen; Muſtu auch offt und vielmahl den trauer Sack
anlegen/ und manch Angſtſtuͤndlein haben; Ey gedencke
an das treue Hertz deines Gottes/ der wil den Gerechten
Pſ. LV, 23.nich ewiglich in Unruhe laſſen. Pſ. 55. Sondern
Tob. XIII, 2.nach der Zuͤchtigung troͤſtet Er wieder. Tob. 13. Auff
dieſen HErren wirff du nun dein Anliegen/ befiehl
ihm deine Wege/ und hoffe auff hn; Er wirds wol
Pſ. XXXVII
5.
machen. Pſalm 37. Und ob Er auch bißweilen mit ſeiner
Huͤlffe lange/ lange verzeucht/ ſo harre du nur ſeyn/ Er
wird doch endlich kommen/ und nicht auſſenbleiben.
Habac. II, 3.Habac. 2.

Grata ſuperveniet quæ non ſperabitur hora.
Heerm. in
Pr. Piet.Sehr langſam koͤmpt wol offt HErr JEſu deine
Stunde
Es laͤſt ſich ſehen an/ als muͤſt ich gehn zu grunde
Doch iſts gewiß ſie koͤmpt/ und koͤmpt zu rechter
Zeit
Erſetzet den Verzug mit Gluͤck und Froͤligkeit.
Tunc fert auxilium divina potentia præſens:
Quando homines hominum deſtituuntur ope.
Lutherus

Wenn Menſchen Huͤlffe aus iſt/ ſo gehet GOttes
Huͤlffe an. Tempus deſperationis, tempus ſalutis
eſt;
Wenn die Noth iſt am groͤſten/ ſo iſt GOtt mit
ſeiner Huͤlffe am nechſten: Er laͤſt uns wol ſincken/
aber nicht ertrincken; ſaget der ſeel. Lutherus, und je-
ner Chriſtliche Poet redet ſehr wol:

Differt, non aufert, modò ſi Patientia ſuffert:
Affert atꝙ offert poſt bona quaꝙ DEUS.
Halte
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0032"/><fw type="header" place="top">Die ho&#x0364;ch&#x017F;t erfreuliche und aller &#x017F;eelig&#x017F;te Abwech&#x017F;elung/</fw><lb/>
tzen und weinen; Nach dem <hi rendition="#aq">Progno&#x017F;tico</hi> Chri&#x017F;ti/ Jhr<lb/>
werdet weinen unnd heulen/ die Welt aber wird &#x017F;ich<lb/>
freuen; Mu&#x017F;tu auch offt und vielmahl den trauer Sack<lb/>
anlegen/ und manch Ang&#x017F;t&#x017F;tu&#x0364;ndlein haben; Ey gedencke<lb/>
an das treue Hertz deines Gottes/ der wil den Gerechten<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">P&#x017F;. LV,</hi> 23.</hi></note>nich ewiglich in Unruhe la&#x017F;&#x017F;en. P&#x017F;. 55. Sondern<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Tob. XIII,</hi> 2.</hi></note>nach der Zu&#x0364;chtigung tro&#x0364;&#x017F;tet Er wieder. Tob. 13. Auff<lb/>
die&#x017F;en HErren wirff du nun dein Anliegen/ befiehl<lb/>
ihm deine Wege/ und hoffe auff hn; Er wirds wol<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">P&#x017F;. XXXVII</hi><lb/>
5.</hi></note>machen. P&#x017F;alm 37. Und ob Er auch bißweilen mit &#x017F;einer<lb/>
Hu&#x0364;lffe lange/ lange verzeucht/ &#x017F;o harre du nur &#x017F;eyn/ Er<lb/>
wird doch endlich kommen/ und nicht au&#x017F;&#x017F;enbleiben.<lb/><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Habac. II,</hi> 3.</hi></note>Habac. 2.</p><lb/>
            <lg type="poem">
              <l> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Grata &#x017F;uperveniet quæ non &#x017F;perabitur hora.</hi> </hi> </l><lb/>
              <l>
                <note place="left"> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Heerm. in</hi> </hi> </note>
              </l><lb/>
              <l><note place="left"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Pr. Piet.</hi></hi></note>Sehr lang&#x017F;am ko&#x0364;mpt wol offt HErr JE&#x017F;u deine</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">Stunde</hi> </l><lb/>
              <l>Es la&#x0364;&#x017F;t &#x017F;ich &#x017F;ehen an/ als mu&#x0364;&#x017F;t ich gehn zu grunde</l><lb/>
              <l>Doch i&#x017F;ts gewiß &#x017F;ie ko&#x0364;mpt/ und ko&#x0364;mpt zu rechter</l><lb/>
              <l> <hi rendition="#et">Zeit</hi> </l><lb/>
              <l>Er&#x017F;etzet den Verzug mit Glu&#x0364;ck und Fro&#x0364;ligkeit.</l>
            </lg><lb/>
            <lg type="poem">
              <l> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Tunc fert auxilium divina potentia præ&#x017F;ens:</hi> </hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Quando homines hominum de&#x017F;tituuntur ope.</hi> </hi> </l>
            </lg><lb/>
            <note place="left"> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Lutherus</hi> </hi> </note>
            <p>Wenn Men&#x017F;chen Hu&#x0364;lffe aus i&#x017F;t/ &#x017F;o gehet GOttes<lb/>
Hu&#x0364;lffe an. <hi rendition="#aq">Tempus de&#x017F;perationis, tempus &#x017F;alutis<lb/>
e&#x017F;t;</hi> Wenn die Noth i&#x017F;t am gro&#x0364;&#x017F;ten/ &#x017F;o i&#x017F;t GOtt mit<lb/>
&#x017F;einer Hu&#x0364;lffe am nech&#x017F;ten: Er la&#x0364;&#x017F;t uns wol &#x017F;incken/<lb/>
aber nicht ertrincken; &#x017F;aget der &#x017F;eel. <hi rendition="#aq">Lutherus,</hi> und je-<lb/>
ner Chri&#x017F;tliche Poet redet &#x017F;ehr wol:</p><lb/>
            <lg type="poem">
              <l> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Differt, non aufert, modò &#x017F;i Patientia &#x017F;uffert:</hi> </hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Affert at&#xA759; offert po&#x017F;t bona qua&#xA759; DEUS.</hi> </hi> </l>
            </lg><lb/>
            <fw type="catch" place="bottom">Halte</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0032] Die hoͤchſt erfreuliche und aller ſeeligſte Abwechſelung/ tzen und weinen; Nach dem Prognoſtico Chriſti/ Jhr werdet weinen unnd heulen/ die Welt aber wird ſich freuen; Muſtu auch offt und vielmahl den trauer Sack anlegen/ und manch Angſtſtuͤndlein haben; Ey gedencke an das treue Hertz deines Gottes/ der wil den Gerechten nich ewiglich in Unruhe laſſen. Pſ. 55. Sondern nach der Zuͤchtigung troͤſtet Er wieder. Tob. 13. Auff dieſen HErren wirff du nun dein Anliegen/ befiehl ihm deine Wege/ und hoffe auff hn; Er wirds wol machen. Pſalm 37. Und ob Er auch bißweilen mit ſeiner Huͤlffe lange/ lange verzeucht/ ſo harre du nur ſeyn/ Er wird doch endlich kommen/ und nicht auſſenbleiben. Habac. 2. Pſ. LV, 23. Tob. XIII, 2. Pſ. XXXVII 5. Habac. II, 3. Grata ſuperveniet quæ non ſperabitur hora. Sehr langſam koͤmpt wol offt HErr JEſu deine Stunde Es laͤſt ſich ſehen an/ als muͤſt ich gehn zu grunde Doch iſts gewiß ſie koͤmpt/ und koͤmpt zu rechter Zeit Erſetzet den Verzug mit Gluͤck und Froͤligkeit. Tunc fert auxilium divina potentia præſens: Quando homines hominum deſtituuntur ope. Wenn Menſchen Huͤlffe aus iſt/ ſo gehet GOttes Huͤlffe an. Tempus deſperationis, tempus ſalutis eſt; Wenn die Noth iſt am groͤſten/ ſo iſt GOtt mit ſeiner Huͤlffe am nechſten: Er laͤſt uns wol ſincken/ aber nicht ertrincken; ſaget der ſeel. Lutherus, und je- ner Chriſtliche Poet redet ſehr wol: Differt, non aufert, modò ſi Patientia ſuffert: Affert atꝙ offert poſt bona quaꝙ DEUS. Halte

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/509379
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/509379/32
Zitationshilfe: Schramm, Georg: I. N. J. PIORUM CATASTROPHE Exoptatissima, Beatissima. Die Höchst erfreuliche und allerseeligste Abwechselung. Steinaw an der Oder, 1662, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509379/32>, abgerufen am 21.11.2024.