Lange, Samuel: Die nach den Rettungs-Bergen erhabenen Augen. Görlitz, [1696].Die nach den Rettungs-Bergen Tom. VII. Altenburg. Das aber gehöret sonder-lich zu den Zeichen brünstigen und Andachts-vollen Bethens: als bey dem Herrn JESU/ von wel- chen die Evangelisten melden: Er sahe auf gen Him- mel/ und dancket. Matth. 14. v. 19. Marc. 6. v. 41. Er sahe auf gen Himmel und seuffzet. Marc. 7. v. 34. Zu dir/ mein Herr/ kehre ich mein Angesicht: zu dir hebe ich meine Augen auf und bitte dich: saget dort die andächtige Betherin/ Sara/ Tob. 3. v. 15 Das hatte sie gewiß der Beth-Kunst Davids abgelernet: auf den sie/ bey dem Wechsel Ungewitters und der Son- nen/ Heulens/ Weinens und der Freude/ sich mit ih- ren Worten zu beziehen scheinet. Giebt aber auch hie- mit zur Nachricht: daß schon/ zur Zeit des alten Bun- des/ nicht ungemein gewesen ist: was Clemens Ale- xandrinus von den ersten Christen schreibet: daß sie/ im bethen (unter andern gestibus, Gebehrden und Zeichen) ihre Häupter und Gesichter in die Höhe gehoben ha- ben. Wann dann auch die Zeichen eines Dinges vor das/ so damit bezeichnet wird/ nicht gar selten/ in der Schrifft/ gesetzet werden: als Herr D. Glassius (Philol. S. Lib. V. Tract. l. Cap. 4. de Metonymia Adjuncti, thesi VI. Signum pro Signato ponitur.) mit sehr viel Exem- peln darthut: ist unschwer zu glauben/ was Herr Dauderstad bemercket: daß dergleichen auch allhier ge- schehe:
Die nach den Rettungs-Bergen Tom. VII. Altenburg. Das aber gehoͤret ſonder-lich zu den Zeichen bruͤnſtigen und Andachts-vollen Bethens: als bey dem Herrn JESU/ von wel- chen die Evangeliſten melden: Er ſahe auf gen Him- mel/ und dancket. Matth. 14. v. 19. Marc. 6. v. 41. Er ſahe auf gen Himmel und ſeuffzet. Marc. 7. v. 34. Zu dir/ mein Herr/ kehre ich mein Angeſicht: zu dir hebe ich meine Augen auf und bitte dich: ſaget dort die andaͤchtige Betherin/ Sara/ Tob. 3. v. 15 Das hatte ſie gewiß der Beth-Kunſt Davids abgelernet: auf den ſie/ bey dem Wechſel Ungewitters und der Son- nen/ Heulens/ Weinens und der Freude/ ſich mit ih- ren Worten zu beziehen ſcheinet. Giebt aber auch hie- mit zur Nachricht: daß ſchon/ zur Zeit des alten Bun- des/ nicht ungemein geweſen iſt: was Clemens Ale- xandrinus von den erſten Chriſten ſchreibet: daß ſie/ im bethen (unter andern geſtibus, Gebehrden und Zeichen) ihre Haͤupter und Geſichter in die Hoͤhe gehoben ha- ben. Wann dann auch die Zeichen eines Dinges vor das/ ſo damit bezeichnet wird/ nicht gar ſelten/ in der Schrifft/ geſetzet werden: als Herr D. Glaſſius (Philol. S. Lib. V. Tract. l. Cap. 4. de Metonymia Adjuncti, theſi VI. Signum pro Signato ponitur.) mit ſehr viel Exem- peln darthut: iſt unſchwer zu glauben/ was Herr Dauderſtad bemercket: daß dergleichen auch allhier ge- ſchehe:
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Die nach den Rettungs-Bergen
Tom. VII. Altenburg. Das aber gehoͤret ſonder-
lich zu den Zeichen bruͤnſtigen und Andachts-vollen
Bethens: als bey dem Herrn JESU/ von wel-
chen die Evangeliſten melden: Er ſahe auf gen Him-
mel/ und dancket. Matth. 14. v. 19. Marc. 6. v. 41. Er
ſahe auf gen Himmel und ſeuffzet. Marc. 7. v. 34. Zu
dir/ mein Herr/ kehre ich mein Angeſicht: zu dir
hebe ich meine Augen auf und bitte dich: ſaget dort die
andaͤchtige Betherin/ Sara/ Tob. 3. v. 15 Das hatte
ſie gewiß der Beth-Kunſt Davids abgelernet: auf
den ſie/ bey dem Wechſel Ungewitters und der Son-
nen/ Heulens/ Weinens und der Freude/ ſich mit ih-
ren Worten zu beziehen ſcheinet. Giebt aber auch hie-
mit zur Nachricht: daß ſchon/ zur Zeit des alten Bun-
des/ nicht ungemein geweſen iſt: was Clemens Ale-
xandrinus von den erſten Chriſten ſchreibet: daß ſie/ im
bethen (unter andern geſtibus, Gebehrden und Zeichen)
ihre Haͤupter und Geſichter in die Hoͤhe gehoben ha-
ben. Wann dann auch die Zeichen eines Dinges vor
das/ ſo damit bezeichnet wird/ nicht gar ſelten/ in der
Schrifft/ geſetzet werden: als Herr D. Glaſſius (Philol.
S. Lib. V. Tract. l. Cap. 4. de Metonymia Adjuncti, theſi
VI. Signum pro Signato ponitur.) mit ſehr viel Exem-
peln darthut: iſt unſchwer zu glauben/ was Herr
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