Kremer, Abraham: Eine Christliche Leichvermanung. Frankfurt (Oder), 1610.Sonderlich schrey er offte zu Gott: Jch befehle dir meine Wann jhm sein liebes Ehgemahl fragte/ lieber wie Lesset die gan- Nein/
Sonderlich ſchrey er offte zu Gott: Jch befehle dir meine Wann jhm ſein liebes Ehgemahl fragte/ lieber wie Leſſet die gan- Nein/
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Sonderlich ſchrey er offte zu Gott: Jch befehle dir meine
Seele in deine Hende/ du haſt mich erloͤſet/ du trewer
GOTT.
Wann jhm ſein liebes Ehgemahl fragte/ lieber wie
iſt euch? Gab er allwege zur Antwort/ Mir iſt wol.
Vnd ſolches ohne zweiffel/ damit er das trewe Hertz/ wie
er ſie pflegte zunennen/ nicht wolte betruͤben. Troͤſtete
ſie auch ſelber/ das GOTT der fromme Vater ſie mit
jhren Kindern wol wuͤrde wiſſen zuverſorgen. Als er
auch etwa zwey Tage vor ſeinem ſeligen Abſcheide zu
GOTT Betete/ Spricht er vnter andern: O wie ſe-
lig werde ich abſcheiden! O wie mit ſrewden
werde ich wieder Aufferſtehen! O wie mit groſ-
ſen Frewden werde ich vor dir/ HERR Jeſu
Chriſte/ erſcheinen am Juͤngſten Tage! O wie
froͤlich wirſtu mich annehmen! O wie mit groſ-
ſen Frewden werde ich als dann eingehen in das
Ewige Leben! Deſſen ich gar vorgewiſſert bin
in meinem Hertzen/ durch einſprechung des heili-
gen Geiſtes.
Jnbruͤnſtige
Seufftzer.
Endlich/ als er bey ſich nichts anders befand/ als
das er Sterben wuͤrde: Hat er dieſe gantze Geineine laſſen
geſegenen/ vnd angezeiget/ Er hette alles von Hertzen grund
verziehen vnd vergeben einem jden/ ſo jhme etwa moͤchte
zu wieder geweſen ſein. Den Tag zuvor/ ehe er auff
den Morgen ſtirbet/ tritt er an das Fenſter vnd ſihet hinaus
als aber ſein Ehegemahl hinein kompt/ fenget ſie an: Ach
die Lufft moͤchte euch ſchedlich ſein. Darauff antwortet er:
Nein/
Leſſet die gan-
tze Gemeine
geſegnen.
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