Reichard, Andreas: Parentalia Tettoviana Augusti Reichardi. Wittenberg, 1624.Christliche Leichpredigt. durch einen wurm gestochen/ daß er bald des andern Morgensr. Ion. 4. 6.verdorrete/ r/ Also ists nicht allein vmb vnser Leben/ sondern auch vmb alle zeitliche Dinge gar plötzlich geschehen/ ut priusquam advenerint avolent, ehe sie recht bekommen/ sind sie weg genom- men/ da heist es: Vanitas vanitatum & omnia vanitas, es ist alles eitel s. Davon der weise Heide also schreibt:s. Eccl. 1. 2. Ludit in humanis divina potentia rebus, Das Ander Stück Mortis temporalis necessitas. Aller Menschen Sterbligkeit. HErr lehre vns bedencken das wir O Portet heist es/ es muß einmal gescheiden seyn/ wir ge- Est commune mori magno simul atq; minori Es C
Chriſtliche Leichpredigt. durch einen wurm geſtochen/ daß er bald des andern Morgensr. Ion. 4. 6.verdorrete/ r/ Alſo iſts nicht allein vmb vnſer Leben/ ſondern auch vmb alle zeitliche Dinge gar ploͤtzlich geſchehen/ ut priusquam advenerint avolent, ehe ſie recht bekommen/ ſind ſie weg genom- men/ da heiſt es: Vanitas vanitatum & omnia vanitas, es iſt alles eitel ſ. Davon der weiſe Heide alſo ſchreibt:ſ. Eccl. 1. 2. Ludit in humanis divina potentia rebus, Das Ander Stuͤck Mortis temporalis neceſsitas. Aller Menſchen Sterbligkeit. HErr lehre vns bedencken das wir O Portet heiſt es/ es muß einmal geſcheiden ſeyn/ wir ge- Eſt commune mori magno ſimul atq́; minori Es C
<TEI> <text> <body> <div type="fsRemembrance" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0017" n="[17]"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Chriſtliche Leichpredigt.</hi></fw><lb/> durch einen wurm geſtochen/ daß er bald des andern Morgens<note place="right"><hi rendition="#aq">r. Ion.</hi> 4. 6.</note><lb/> verdorrete/ <hi rendition="#aq">r/</hi> Alſo iſts nicht allein vmb vnſer Leben/ ſondern auch<lb/> vmb alle zeitliche Dinge gar ploͤtzlich geſchehen/ <hi rendition="#aq">ut priusquam<lb/> advenerint avolent,</hi> ehe ſie recht bekommen/ ſind ſie weg genom-<lb/> men/ da heiſt es: <hi rendition="#aq">Vanitas vanitatum & omnia vanitas,</hi> es iſt<lb/> alles eitel <hi rendition="#aq">ſ.</hi> Davon der weiſe Heide alſo ſchreibt:<note place="right"><hi rendition="#aq">ſ. Eccl.</hi> 1. 2.</note></p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq">Ludit in humanis divina potentia rebus,<lb/> Et certam præſens vix habet hora fidem.</hi> <note place="right"> <hi rendition="#aq">t. Ovid. lib.<lb/> 4. de pon.</hi> </note><lb/> <lg type="poem"> <l>Es iſt alſo mit vns bewand</l><lb/> <l>Das nicht ein Stund hat rechten Beſtand. <hi rendition="#aq">t.</hi></l> </lg> </quote> <bibl/> </cit> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head><hi rendition="#b">Das Ander Stuͤck</hi><lb/><hi rendition="#aq">Mortis temporalis neceſsitas.</hi><lb/> Aller Menſchen Sterbligkeit.</head><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">HErr lehre vns bedencken das wir<lb/> ſterben muͤſſen.</hi> </hi> </p><lb/> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#in">O </hi>Portet</hi> heiſt es/ es muß einmal geſcheiden ſeyn/ wir ge-<lb/> hen mit Joſua dahin wie alle Welt <hi rendition="#aq">a.</hi> Die Zeit kommet<lb/> daß wir ſterben muͤſſen/ <hi rendition="#aq">b.</hi> Wir haben vnſere beſtim-<note place="right"><hi rendition="#aq">a. Ioſu.</hi> 23. 14</note><lb/> pte Zeit/ die Zahl vnſer Monden ſtehet bey GOtt/ der hat<note place="right"><hi rendition="#aq">b. 1. Reg.</hi> 26<lb/> 10.</note><lb/> vns ein Ziel geſetzt/ daß wir nicht vbergehen werden/ <hi rendition="#aq">c.</hi> Wenn<lb/> die beſtimpten Jahre kommen/ als deñ gehen wir des Weges/ den<note place="right"><hi rendition="#aq">c. Job.</hi> 14. 5.</note><lb/> wir nicht wiederkehren <hi rendition="#aq">d.</hi> Denn vnſer Leben hat ein Ziel/ vnnd<note place="right"><hi rendition="#aq">d. Job.</hi> 16. 22</note><lb/> muͤſſen doch entlich davon <hi rendition="#aq">e.</hi> Druͤmb lieber ſage mir doch: Wo<note place="right"><hi rendition="#aq">e. Pſal.</hi> 39 6.</note><lb/> iſt jemand der da lebt/ vnd den Todt nicht ſehe? <hi rendition="#aq">f.</hi> Es hat ein<note place="right"><hi rendition="#aq">f. Pſal.</hi> 89.<lb/> 49.</note><lb/> jegliches ſeine Zeit/ ſo hat auch ſterben ſeine Zeit/ <hi rendition="#aq">g.</hi> Es wiſſen<note place="right"><hi rendition="#aq">g. Eccl.</hi> 3. 1. 2.</note><lb/> ja die Lebendigen/ daß ſie ſterben muͤſſen <hi rendition="#aq">h</hi> Aldieweil jhnen ein-<note place="right"><hi rendition="#aq">h. Eccl.</hi> 9. 5.</note><lb/> mal zu ſterden geſetzt <hi rendition="#aq">i.</hi> Es iſt der Alte Bund daß wir ſterben<note place="right"><hi rendition="#aq">i. Ebr.</hi> 9. 27</note><lb/> muͤſſen <hi rendition="#aq">k.</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">k. Syr.</hi> 14. 18</note></p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq">Eſt commune mori magno ſimul atq́; minori</hi><lb/> <lg type="poem"> <l>Der Todt iſt allen Menſchen gemein</l><lb/> <l>Es ſtirbet der groß vnd auch der klein.</l> </lg> </quote> <bibl/> </cit><lb/> <fw place="bottom" type="sig">C</fw> <fw place="bottom" type="catch">Es</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[17]/0017]
Chriſtliche Leichpredigt.
durch einen wurm geſtochen/ daß er bald des andern Morgens
verdorrete/ r/ Alſo iſts nicht allein vmb vnſer Leben/ ſondern auch
vmb alle zeitliche Dinge gar ploͤtzlich geſchehen/ ut priusquam
advenerint avolent, ehe ſie recht bekommen/ ſind ſie weg genom-
men/ da heiſt es: Vanitas vanitatum & omnia vanitas, es iſt
alles eitel ſ. Davon der weiſe Heide alſo ſchreibt:
r. Ion. 4. 6.
ſ. Eccl. 1. 2.
Ludit in humanis divina potentia rebus,
Et certam præſens vix habet hora fidem.
Es iſt alſo mit vns bewand
Das nicht ein Stund hat rechten Beſtand. t.
Das Ander Stuͤck
Mortis temporalis neceſsitas.
Aller Menſchen Sterbligkeit.
HErr lehre vns bedencken das wir
ſterben muͤſſen.
O Portet heiſt es/ es muß einmal geſcheiden ſeyn/ wir ge-
hen mit Joſua dahin wie alle Welt a. Die Zeit kommet
daß wir ſterben muͤſſen/ b. Wir haben vnſere beſtim-
pte Zeit/ die Zahl vnſer Monden ſtehet bey GOtt/ der hat
vns ein Ziel geſetzt/ daß wir nicht vbergehen werden/ c. Wenn
die beſtimpten Jahre kommen/ als deñ gehen wir des Weges/ den
wir nicht wiederkehren d. Denn vnſer Leben hat ein Ziel/ vnnd
muͤſſen doch entlich davon e. Druͤmb lieber ſage mir doch: Wo
iſt jemand der da lebt/ vnd den Todt nicht ſehe? f. Es hat ein
jegliches ſeine Zeit/ ſo hat auch ſterben ſeine Zeit/ g. Es wiſſen
ja die Lebendigen/ daß ſie ſterben muͤſſen h Aldieweil jhnen ein-
mal zu ſterden geſetzt i. Es iſt der Alte Bund daß wir ſterben
muͤſſen k.
a. Ioſu. 23. 14
b. 1. Reg. 26
10.
c. Job. 14. 5.
d. Job. 16. 22
e. Pſal. 39 6.
f. Pſal. 89.
49.
g. Eccl. 3. 1. 2.
h. Eccl. 9. 5.
i. Ebr. 9. 27
k. Syr. 14. 18
Eſt commune mori magno ſimul atq́; minori
Der Todt iſt allen Menſchen gemein
Es ſtirbet der groß vnd auch der klein.
Es
C
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |