Reichard, Andreas: Parentalia Tettoviana Augusti Reichardi. Wittenberg, 1624.Christliche Leichpredigt. Einzuge zu Jerusalem öffentlich das schöne Confitemini vnndgratulamini gelobet sey der da kömbt im Nahmen des HErren/Mat. 21. 15. Marc. 11. 10. Hosianna in der Höhe q. So fragt der Todt doch nichts darnach/ er tödtet die Kinderlein vor/ in vnd nach der Geburt/ die beschnit- ten vnnd seugenden Junge Kinderlin der Maccabeer Frawen stranguliret der Todt/ da sie an jhrer Mutter Brüsten erheuckt vnd vber die Mawren geworffen wurden r. So ertrenckt der Todtr. 2. Macc. 6. auch die Hebreischen Knäblein/ die man hinwerffen muste/ daß sie nicht lebendig blieben/ s/ wie rumorete doch der Todt vnter dens. Exod. 1. 16. act. 7. 19. Bethlehemitischen Kinderlein/ welche zwey Jährig vnd drunder waren/ so Herodes tödten ließ/ t/ Der Sunamitin Söhnlein/ dat. Mat. 2. 16. es des Morgens das Häubt klagt/ würget der Todt zu Mittage in der Mutterschoß v. Würgete nicht auch der Todt das Hurenu. 4. Reg. 4. Kind durch seine Mutter/ die es im Schlaff ertruckt/ da es nur drey Tage alt war? vv. Hetzete nicht der Todt zween vngehewrevv. 3. Reg. 3. Beeren an die 42. Kinder zu Bethel/ daß sie zurissen würden? x.x. 4. Reg. 2. Viel Kinderlein sterben mit Davids Söhnlein am 7. Tage y.y. 2. Reg. 2. Weil sie denn von Natur auch sind Kinder des Zorns/z. Ephes. 2. 3 Sunt pueri similes violis, quasi tempore verno.a. Ps. 90. 11. Wie plötzlich fielen die Kinderlein dahin/ da die Jsrae-b. 4 Reg. 23. denn C ij
Chriſtliche Leichpredigt. Einzuge zu Jeruſalem oͤffentlich das ſchoͤne Confitemini vnndgratulamini gelobet ſey der da koͤmbt im Nahmen des HErren/Mat. 21. 15. Marc. 11. 10. Hoſianna in der Hoͤhe q. So fragt der Todt doch nichts darnach/ er toͤdtet die Kinderlein vor/ in vnd nach der Geburt/ die beſchnit- ten vnnd ſeugenden Junge Kinderlin der Maccabeer Frawen ſtranguliret der Todt/ da ſie an jhrer Mutter Bruͤſten erheuckt vnd vber die Mawren geworffen wurdẽ r. So ertrenckt der Todtr. 2. Macc. 6. auch die Hebreiſchen Knaͤblein/ die man hinwerffen muſte/ daß ſie nicht lebendig blieben/ ſ/ wie rumorete doch der Todt vnter denſ. Exod. 1. 16. act. 7. 19. Bethlehemitiſchen Kinderlein/ welche zwey Jaͤhrig vnd drunder waren/ ſo Herodes toͤdten ließ/ t/ Der Sunamitin Soͤhnlein/ dat. Mat. 2. 16. es des Morgens das Haͤubt klagt/ wuͤrget der Todt zu Mittage in der Mutterſchoß v. Wuͤrgete nicht auch der Todt das Hurenu. 4. Reg. 4. Kind durch ſeine Mutter/ die es im Schlaff ertruckt/ da es nur drey Tage alt war? vv. Hetzete nicht der Todt zween vngehewrevv. 3. Reg. 3. Beeren an die 42. Kinder zu Bethel/ daß ſie zuriſſen wuͤrden? x.x. 4. Reg. 2. Viel Kinderlein ſterben mit Davids Soͤhnlein am 7. Tage y.y. 2. Reg. 2. Weil ſie denn von Natur auch ſind Kinder des Zorns/z. Epheſ. 2. 3 Sunt pueri ſimiles violis, quaſi tempore verno.a. Pſ. 90. 11. Wie ploͤtzlich fielen die Kinderlein dahin/ da die Jſrae-b. 4 Reg. 23. denn C ij
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Chriſtliche Leichpredigt.
Einzuge zu Jeruſalem oͤffentlich das ſchoͤne Confitemini vnnd
gratulamini gelobet ſey der da koͤmbt im Nahmen des HErren/
Hoſianna in der Hoͤhe q. So fragt der Todt doch nichts darnach/
er toͤdtet die Kinderlein vor/ in vnd nach der Geburt/ die beſchnit-
ten vnnd ſeugenden Junge Kinderlin der Maccabeer Frawen
ſtranguliret der Todt/ da ſie an jhrer Mutter Bruͤſten erheuckt
vnd vber die Mawren geworffen wurdẽ r. So ertrenckt der Todt
auch die Hebreiſchen Knaͤblein/ die man hinwerffen muſte/ daß
ſie nicht lebendig blieben/ ſ/ wie rumorete doch der Todt vnter den
Bethlehemitiſchen Kinderlein/ welche zwey Jaͤhrig vnd drunder
waren/ ſo Herodes toͤdten ließ/ t/ Der Sunamitin Soͤhnlein/ da
es des Morgens das Haͤubt klagt/ wuͤrget der Todt zu Mittage
in der Mutterſchoß v. Wuͤrgete nicht auch der Todt das Huren
Kind durch ſeine Mutter/ die es im Schlaff ertruckt/ da es nur
drey Tage alt war? vv. Hetzete nicht der Todt zween vngehewre
Beeren an die 42. Kinder zu Bethel/ daß ſie zuriſſen wuͤrden? x.
Viel Kinderlein ſterben mit Davids Soͤhnlein am 7. Tage y.
Mat. 21. 15.
Marc. 11. 10.
r. 2. Macc. 6.
ſ. Exod. 1. 16.
act. 7. 19.
t. Mat. 2. 16.
u. 4. Reg. 4.
vv. 3. Reg. 3.
x. 4. Reg. 2.
y. 2. Reg. 2.
Weil ſie denn von Natur auch ſind Kinder des Zorns/
gleich wie auch die Andern z. So muß es auch heiſſen Celereſt
tranſitus eorum Jhr Leben fehret ſchnel dahin/ als floͤgen ſie da-
von a. Es wird recht von jhnen geſagt:
z. Epheſ. 2. 3
Sunt pueri ſimiles violis, quaſi tempore verno.
Vna dies naſci jam videt, una mori.
Kindr werdn ein Violichn vergleicht
So bluͤt im Lentzn vnd lieblich reucht.
Des Morgens ſtehts recht huͤbſch vnd ſchoͤn/
Des Abends iſt nichts mehr davon.
Wie ploͤtzlich fielen die Kinderlein dahin/ da die Jſrae-
liten jhre Soͤhnlein vnd Toͤchterlein den Goͤtzen Canaan opffer-
ten/ daß das gantze Land mit Blutſchulden befleckt ward b. wie
denn
b. 4 Reg. 23.
Pſal. 106. 38.
C ij
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