Albinus, Christoph: Trost Trawriger Eltern. Brieg, 1628.Nicht allein aber ist Gott barmhertzig/ Mancher Mensch trägt zwar gegen dem andern 2. Reg. 6. Ach wie brandte auch O du armes kleines würm- sparet
Nicht allein aber iſt Gott barmhertzig/ Mancher Menſch traͤgt zwar gegen dem andern 2. Reg. 6. Ach wie brandte auch O du armes kleines wuͤrm- ſparet
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Nicht allein aber iſt Gott barmhertzig/
ſondern auch Allmaͤchtig. Vnnd was wuͤrde es auch
ſonſten ſein? Es wuͤrde heißen wie dort abermahl Au-
guſtinus redet_ Quid prodeſſet bonitas: niſi bo-
nitati adeſset poteſtas? Was were es daß mir Gott
helffen wolte/ koͤnte aber nicht?
Mancher Menſch traͤgt zwar gegen dem andern
ein trewes gemuͤtt/ vnnd wolte jhm gern mit raht vnd
that beyſpringen: Er kan es aber nicht ſchaffen. Der
wille iſt wol da/ aber das vermoͤgen iſt nicht verhan-
den.
Als Benhadad der Koͤnig in Syrien Samari-
am mit einer ſtarcken Kriegesmacht belagerte/ vnd ei-
ne ſehr groſſe thewrung alda entſtunde/ ſchrey ein ar-
mes Weib den Koͤnig Jſraël/ der zur Mawren gieng/
mit betruͤbtem mutt vnd munde an: Hilf mir mein
Herr Koͤnig. Ach/ ſprach der Koͤnig: hilfft dir
der Herr nicht/ woher ſol ich dir helffen?
2. Reg. 6.
27.
Ach wie brandte auch O du armes kleines wuͤrm-
lein/ deiner liebreichen Eltern Hertz gegen dir/ da du
auff deinem Kranckenbettlein lageſt/ vnd dich von ei-
ner ſeiten zu der andern wandteſt. Wenn es in jhren
kraͤfften vnd vermoͤgen geſtanden/ dir die geſundheit
wieder zu bringen; O wie gern wuͤrden ſie ſolches ge-
than haben. Aus liebe wuͤrden ſie weder muͤhe noch
vnkoſten geſparet haben. Ja wenn ſie dir die gantze
Welt hetten einfloͤſſen koͤnnen/ wuͤrden ſie nichts ge-
ſparet
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