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Albinus, Christoph: Trost Trawriger Eltern. Brieg, 1628.

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sals seufftzet vnd saget dort der Prophet Habacuc. Wie
Hab. c. 4.
16.
frölich waren auch Paulus vnd Silas: Da die thüren
Act. 16. 27.deß gefängnüs zu Philippis auffsprungen/ vnnd sie si-
cher aus dem Kercker gehen konten. O wie viel fröli-
cher solten wir werden/ wenn Gott vnß oder die vn-
srigen/ durch den zeitlichen todt/ die seelige Thür deß
gefängnüs vnsers Leibes auffthut/ daß wir aller sün-
den-banden loß vnd ledig werden können.

Es ist aber an diesem allem noch nicht
genung. Plus ultra. Es ist noch mehr dahinte[r.] Gott
wil vnsere Kinderlein nicht allein durch den Todt von
allem vbel erlösen/ sondern auch zu himlischer Ru-
he bringen
vnd befödern. Der gerechte ob Er
gleich zu zeitlich stirbt/ ist Er doch in der ruhe:

sagt vnser abgelesenes Sprüchlein.

Die Päpstler losiren die verstorbenen Kinderlein
in jhren besondern limbum, vnd in die von jhnen auf-
erbawte Vorburg der Hellen. Aber O der vnruhi-
gen Marterkammer. Weg mit dieser Hertzkräncken-
den Lehre/ die nur aus Menschlichem gehirn genom-
men vnd gesponnen ist. So bald vnsere Kinderlein
jhre Seele auffgeben/ so bald führet sie Gott durch
Luc. 16. 22seine himlische Hofediener die heiligen Engel/ nicht in
die hellische Vorburg/ oder in den fewrigen schwefel-
pful deß Teuffels/ sondern in den frewden-reichen
Hebr. 12.
22.
Lustgarten deß ewigen Lebens/ in das Land der Leben-
Luc. 23. 43digen: Jn das himlische Jerusalem; ins Paradiß.

Denn

ſals ſeufftzet vnd ſaget dort der Prophet Habacuc. Wie
Hab. c. 4.
16.
froͤlich waren auch Paulus vnd Silas: Da die thuͤren
Act. 16. 27.deß gefaͤngnuͤs zu Philippis auffſprungen/ vnnd ſie ſi-
cher aus dem Kercker gehen konten. O wie viel froͤli-
cher ſolten wir werden/ wenn Gott vnß oder die vn-
ſrigen/ durch den zeitlichen todt/ die ſeelige Thuͤr deß
gefaͤngnuͤs vnſers Leibes auffthut/ daß wir aller ſuͤn-
den-banden loß vnd ledig werden koͤnnen.

Es iſt aber an dieſem allem noch nicht
genung. Plus ultra. Es iſt noch mehr dahinte[r.] Gott
wil vnſere Kinderlein nicht allein durch den Todt von
allem vbel erloͤſen/ ſondern auch zu himliſcher Ru-
he bringen
vnd befoͤdern. Der gerechte ob Er
gleich zu zeitlich ſtirbt/ iſt Er doch in der ruhe:

ſagt vnſer abgeleſenes Spruͤchlein.

Die Paͤpſtler loſiren die verſtorbenen Kinderlein
in jhren beſondern limbum, vnd in die von jhnen auf-
erbawte Vorburg der Hellen. Aber O der vnruhi-
gen Marterkammer. Weg mit dieſer Hertzkraͤncken-
den Lehre/ die nur aus Menſchlichem gehirn genom-
men vnd geſponnen iſt. So bald vnſere Kinderlein
jhre Seele auffgeben/ ſo bald fuͤhret ſie Gott durch
Luc. 16. 22ſeine himliſche Hofediener die heiligen Engel/ nicht in
die helliſche Vorburg/ oder in den fewrigen ſchwefel-
pful deß Teuffels/ ſondern in den frewden-reichen
Hebr. 12.
22.
Luſtgarten deß ewigen Lebens/ in das Land der Leben-
Luc. 23. 43digen: Jn das himliſche Jeruſalem; ins Paradiß.

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[[38]/0038] ſals ſeufftzet vnd ſaget dort der Prophet Habacuc. Wie froͤlich waren auch Paulus vnd Silas: Da die thuͤren deß gefaͤngnuͤs zu Philippis auffſprungen/ vnnd ſie ſi- cher aus dem Kercker gehen konten. O wie viel froͤli- cher ſolten wir werden/ wenn Gott vnß oder die vn- ſrigen/ durch den zeitlichen todt/ die ſeelige Thuͤr deß gefaͤngnuͤs vnſers Leibes auffthut/ daß wir aller ſuͤn- den-banden loß vnd ledig werden koͤnnen. Hab. c. 4. 16. Act. 16. 27. Es iſt aber an dieſem allem noch nicht genung. Plus ultra. Es iſt noch mehr dahinter. Gott wil vnſere Kinderlein nicht allein durch den Todt von allem vbel erloͤſen/ ſondern auch zu himliſcher Ru- he bringen vnd befoͤdern. Der gerechte ob Er gleich zu zeitlich ſtirbt/ iſt Er doch in der ruhe: ſagt vnſer abgeleſenes Spruͤchlein. Die Paͤpſtler loſiren die verſtorbenen Kinderlein in jhren beſondern limbum, vnd in die von jhnen auf- erbawte Vorburg der Hellen. Aber O der vnruhi- gen Marterkammer. Weg mit dieſer Hertzkraͤncken- den Lehre/ die nur aus Menſchlichem gehirn genom- men vnd geſponnen iſt. So bald vnſere Kinderlein jhre Seele auffgeben/ ſo bald fuͤhret ſie Gott durch ſeine himliſche Hofediener die heiligen Engel/ nicht in die helliſche Vorburg/ oder in den fewrigen ſchwefel- pful deß Teuffels/ ſondern in den frewden-reichen Luſtgarten deß ewigen Lebens/ in das Land der Leben- digen: Jn das himliſche Jeruſalem; ins Paradiß. Luc. 16. 22 Hebr. 12. 22. Luc. 23. 43 Denn

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Zitationshilfe: Albinus, Christoph: Trost Trawriger Eltern. Brieg, 1628, S. [38]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/522424/38>, abgerufen am 21.11.2024.