Steinbach, Georg: LeichPredigt Bey der Christlichen Begrebnüs. Liegnitz, 1603.1. Par. ner
1. Par. ner
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vnd dein Bilger/ wie alle meine Vaͤter. Wie
meint er das? Ein Buͤrger vnd ein Bilger ſein iſt
ja wiedereinander. ℞. David redet dieſe worte di-
verſo reſpectu. Einen Buͤrger Gottes nennet er
ſich/ weil er nicht allein iſt ein lebendig gliedwas des
Geiſtlichen Hauſes Eccleſiæ, ſondern weil er auch
ſchon allreit ſpe & fide in Meſſiam das Buͤrger-
recht zum Himliſchen Vaterlande habe. Einen
Bilger aber nent er ſich dieſes zeitlichen lebens hal-
ben/ darinnen er gar keine bleibende ſtat/ ſo wenig
als ſeine Voreltern habe/ Auff dieſe zeugniſſe der
Schrifft hat nun Paulus ohne zweiffel geſehen/ da
er ſagt: Ewer Wandel iſt im Himmel. Vnd
anderswo ſagt er von ſich vnd ſeinen Mit Apoſteln.
Incertis vagamur ſedibus. Vnd darmit ſtimmen
auch die andern Apoſtel. Epiſtola ad Heb. 11. ſagt
von den Altvaͤtern/ daß ſie im glauben geſtorben
weren/ ob ſie gleich die verheiſſung/ das iſt/ die erfuͤl-
lung der verheiſſung vom Lande Canaan nicht
empfangen/ ſondern ſie nur von fern geſehen hetten/
vnd hetten bekant/ daß ſie Gaͤſte vnd Frembling auf
Erden weren. Vnd Cap. 13. Wir haben hie keine
bleibende ſtelle/ ſondern die zukuͤnfftige ſuchen wir.
Vnd D. Petrus 1. Cap. 2. nennet vns auch Bilger
vnd Fremblinge/ Vnd deſſen erinnert vñ auch Pau-
lus 2. Cor. 5. Daß wir vnſer Behauſung droben im
Himmel hetten/ hie aber wohneten wir nur in einer
zerbrechlichen Huͤtte/ die man jetzt auffſchlage/ bald
wieder einbreche/ heute da/ morgen anderswohin ſe-
tze/ wie vorzeitten die Jſraeliten jhr templum por-
tatile oder Stifft Huͤtten/ vnd die Saracenen jhre
tentoria. D. Auguſtinus vergleicht vnſer leben/ ei-
ner
1. Par.
29.
Heb. 13.
Deut. 34.
1. Pet. 2.
2. Cor. 5.
Exod. 26
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