Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pelargus, Christoph: Officium et praemium sacerdotum. Frankfurt (Oder), 1619.

Bild:
<< vorherige Seite

het geschrieben/ halt an zur rechter zeit/ vnnd
zur vnzeit. So schreibet auch Beda vber dieseBeda.
Wort: Sonet verbum Dei volentibus oportu-
ne: nolentibus importune: invenit sibi locum:
invenit sibi corda, ubi requiescat: invenit ter-
ram, ubi germinet, & fructum ferat.
Lasset
GOTtes Wort erschallen/ beydes den willigen
Zuhörern zur rechter zeit/ den vnwilligen zur
vnzeit: es findet seine stelle: es findet Hertzen da
es bekleibet: ein Land/ da es grünet vnnd frucht
bringet. Wie er denn einführet die Parabel auß
dem 8. Capitel Lucae von dem guten Land.

Für das dritte/ increpandum. Straffe/3.
Increpan-
dum.

spricht er oder wie es im Griechischen lautet
elegxon, argumentis convince. Nam si absque
argumentis aliquem increpes, tem erarius esse
videberis nullusque perferet, Chrysostomus.
Chrysost.
Homil.
9.

Ubi vero praecessit probatio, tunc & increpa-
tionem facilius suscipit, alioquin impudens
fiet:
Mit sonderlichem Beweiß mustu jhn vber-
zeugen: Denn wo du jhn ohn Beweiß anfehrest/
wirstu für ein Freveler angesehen: Wenn er a-
ber mit grund vberwiesen worden/ so nimpt er
deine Straffworte vnnd vermahnung desto lie-
ber an/ wo nicht/ so würde er gar vnverschampt

werden.

het geſchrieben/ halt an zur rechter zeit/ vnnd
zur vnzeit. So ſchreibet auch Beda vber dieſeBeda.
Wort: Sonet verbum Dei volentibus oportu-
nè: nolentibus importunè: invenit ſibi locum:
invenit ſibi corda, ubi requieſcat: invenit ter-
ram, ubi germinet, & fructum ferat.
Laſſet
GOTtes Wort erſchallen/ beydes den willigen
Zuhoͤrern zur rechter zeit/ den vnwilligen zur
vnzeit: es findet ſeine ſtelle: es findet Hertzen da
es bekleibet: ein Land/ da es gruͤnet vnnd frucht
bringet. Wie er denn einfuͤhret die Parabel auß
dem 8. Capitel Lucæ von dem guten Land.

Fuͤr das dritte/ increpandum. Straffe/3.
Increpan-
dum.

ſpricht er oder wie es im Griechiſchen lautet
ἔλεγξον, argumentis convince. Nam ſi abſque
argumentis aliquem increpes, tem erarius eſſe
videberis nulluſq́ue perferet, Chryſoſtomus.
Chryſoſt.
Homil.
9.

Ubi verò præceſsit probatio, tunc & increpa-
tionem facilius ſuſcipit, alioquin impudens
fiet:
Mit ſonderlichem Beweiß muſtu jhn vber-
zeugen: Denn wo du jhn ohn Beweiß anfehreſt/
wirſtu fuͤr ein Freveler angeſehen: Wenn er a-
ber mit grund vberwieſen worden/ ſo nimpt er
deine Straffworte vnnd vermahnung deſto lie-
ber an/ wo nicht/ ſo wuͤrde er gar vnverſchampt

werden.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0019" n="[19]"/>
het ge&#x017F;chrieben/ halt an zur rechter zeit/ vnnd<lb/>
zur vnzeit. So &#x017F;chreibet auch <hi rendition="#aq">Beda</hi> vber die&#x017F;e<note place="right"><hi rendition="#aq">Beda.</hi></note><lb/>
Wort: <hi rendition="#aq">Sonet verbum Dei volentibus oportu-<lb/>
nè: nolentibus importunè: invenit &#x017F;ibi locum:<lb/>
invenit &#x017F;ibi corda, ubi requie&#x017F;cat: invenit ter-<lb/>
ram, ubi germinet, &amp; fructum ferat.</hi> La&#x017F;&#x017F;et<lb/>
GOTtes Wort er&#x017F;challen/ beydes den willigen<lb/>
Zuho&#x0364;rern zur rechter zeit/ den vnwilligen zur<lb/>
vnzeit: es findet &#x017F;eine &#x017F;telle: es findet Hertzen da<lb/>
es bekleibet: ein Land/ da es gru&#x0364;net vnnd frucht<lb/>
bringet. Wie er denn einfu&#x0364;hret die Parabel auß<lb/>
dem 8. Capitel Luc<hi rendition="#aq">æ</hi> von dem guten Land.</p><lb/>
            <p>Fu&#x0364;r das dritte/ <hi rendition="#aq">increpandum.</hi> Straffe/<note place="right">3.<lb/><hi rendition="#aq">Increpan-<lb/>
dum.</hi></note><lb/>
&#x017F;pricht er oder wie es im Griechi&#x017F;chen lautet<lb/>
&#x1F14;&#x03BB;&#x03B5;&#x03B3;&#x03BE;&#x03BF;&#x03BD;, <hi rendition="#aq">argumentis convince. Nam &#x017F;i ab&#x017F;que<lb/>
argumentis aliquem increpes, tem erarius e&#x017F;&#x017F;e<lb/>
videberis nullu&#x017F;q&#x0301;ue perferet, Chry&#x017F;o&#x017F;tomus.</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Chry&#x017F;o&#x017F;t.<lb/>
Homil.</hi> 9.</note><lb/><hi rendition="#aq">Ubi verò præce&#x017F;sit probatio, tunc &amp; increpa-<lb/>
tionem facilius &#x017F;u&#x017F;cipit, alioquin impudens<lb/>
fiet:</hi> Mit &#x017F;onderlichem Beweiß mu&#x017F;tu jhn vber-<lb/>
zeugen: Denn wo du jhn ohn Beweiß anfehre&#x017F;t/<lb/>
wir&#x017F;tu fu&#x0364;r ein Freveler ange&#x017F;ehen: Wenn er a-<lb/>
ber mit grund vberwie&#x017F;en worden/ &#x017F;o nimpt er<lb/>
deine Straffworte vnnd vermahnung de&#x017F;to lie-<lb/>
ber an/ wo nicht/ &#x017F;o wu&#x0364;rde er gar vnver&#x017F;champt<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">werden.</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[19]/0019] het geſchrieben/ halt an zur rechter zeit/ vnnd zur vnzeit. So ſchreibet auch Beda vber dieſe Wort: Sonet verbum Dei volentibus oportu- nè: nolentibus importunè: invenit ſibi locum: invenit ſibi corda, ubi requieſcat: invenit ter- ram, ubi germinet, & fructum ferat. Laſſet GOTtes Wort erſchallen/ beydes den willigen Zuhoͤrern zur rechter zeit/ den vnwilligen zur vnzeit: es findet ſeine ſtelle: es findet Hertzen da es bekleibet: ein Land/ da es gruͤnet vnnd frucht bringet. Wie er denn einfuͤhret die Parabel auß dem 8. Capitel Lucæ von dem guten Land. Beda. Fuͤr das dritte/ increpandum. Straffe/ ſpricht er oder wie es im Griechiſchen lautet ἔλεγξον, argumentis convince. Nam ſi abſque argumentis aliquem increpes, tem erarius eſſe videberis nulluſq́ue perferet, Chryſoſtomus. Ubi verò præceſsit probatio, tunc & increpa- tionem facilius ſuſcipit, alioquin impudens fiet: Mit ſonderlichem Beweiß muſtu jhn vber- zeugen: Denn wo du jhn ohn Beweiß anfehreſt/ wirſtu fuͤr ein Freveler angeſehen: Wenn er a- ber mit grund vberwieſen worden/ ſo nimpt er deine Straffworte vnnd vermahnung deſto lie- ber an/ wo nicht/ ſo wuͤrde er gar vnverſchampt werden. 3. Increpan- dum. Chryſoſt. Homil. 9.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/523606
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/523606/19
Zitationshilfe: Pelargus, Christoph: Officium et praemium sacerdotum. Frankfurt (Oder), 1619, S. [19]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523606/19>, abgerufen am 21.11.2024.