Ulrich, Caspar: Beschreibung Eines Vornehmen Theologi. Heidelberg, 1607.verlesenen worten Sirachs selbst: welche denn alle gottseligePrüfun[g] vo- 1. Denn erstlich so sagt Sirach allhier: Selig ist der/ Oder 2. Zum andern spricht Sirach: Ders von hertzen betrachtet/ mütigem B iij
verleſenen worten Sirachs ſelbſt: welche denn alle gottſeligePruͤfun[g] vo- 1. Denn erſtlich ſo ſagt Sirach allhier: Selig iſt der/ Oder 2. Zum andern ſpricht Sirach: Ders von hertzen betrachtet/ muͤtigem B iij
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verleſenen worten Sirachs ſelbſt: welche denn alle gottſelige
zuhoͤrer nach jhrer maß/ ſo wol die folgende troſtverheiſſung/
auf ſich auch mit allen frewden zu ziehen haben.
Pruͤfung vo-
riger beſchrei-
bung der vor-
nemen lehrer
aus Sirach.
1. Denn erſtlich ſo ſagt Sirach allhier: Selig iſt der/ Oder
Wol dem/ der ſtets mit Gottes wort vmbgehet/ vnd daſſelb außleget
vnd lehret. Zu welchem wort denn auch die H. Sacrament/
als ſiegel des worts/ ſo wol die ſorg fuͤr diſciplin vnd gute
zuchtordnung nach Gottes wort/ gehoͤret. Wer nun hierinn
wil rechtſchaffen befunden werdẽ/ der muß emſig ſein/ erſtlich
im gebett/ darnach im leſen/ zum dritten in der meditation
vnd gottfuͤrchtigem nachdencken/ auf das/ was man in der
ſchrift lieſet vnd forſchet/ auch recht vnd gewiß verſtanden
werde/ Johan. 5. vnd einem die ſchrift nicht ſey/ wie ein ver-
ſchloſſener oder zugeſigelter brief/ Jeſa. 29. zum vierdten in
der vorſichtigkeit das goͤttliche wort/ wie der Apoſtel 2. Tim.
2. befihlet/ recht zu theilen vnd zugebrauchen/ fuͤr die vnter-
ſchiedene zuhoͤrer/ ſich ſelbſt/ vnd auch fuͤr andere/ die dem heil-
ſamen wort verkehrt widerſprechen/ auf das Chriſtlich gele-
bet/ im creutz mit beſtendigkeit des rechten glaubens gedult er-
zeiget/ vnd Gott ſtets angeruffen vnd gepreiſet werde.
Ioh. 5. v. 39.
Sir. 33. v. 4.
Ieſ. 29. v. 11.
2. Tim. 2. v. 15.
2. Zum andern ſpricht Sirach: Ders von hertzen betrachtet/
vnd gruͤndlich verſtehẽ lernet/ vnd der weißheit im̃er weiter nachforſchet.
Welche wort geſetzt ſein wider die miedling. Denn ein rech-
ter getrewer lehrer leſt jhm die warheit mit ernſt angelegen
ſein/ beydes/ das er ſie fuͤr ſich recht ergreiffe vnd ergruͤnde/ vnd
daß er ſie ſeinen lieben zuhoͤrern gruͤndlich vortrage/ vnd ſo
viel an jhm/ immer weiter fortpflantze. Dahin deß Herrn
ſpruch gehoͤret Joh. 5. der alſo lautet: Suchet in der Schrift/
oder wie es in Griechiſcher ſprach ſtehet/ in einer gleichniß
von wackern vnd geſchickten jaͤgern vnd weidleuten genom-
men/ Gehet der ſpur nach in der ſchrift: denn jhr meinet/ jhr habt das
ewige leben drinnen. Dazu gehoͤret denn abermal/ nechſt de-
muͤtigem
Ioh 5. v. 39.
B iij
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