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Richter, Gottfried: Fröliches Himmlisches Bewillkommen/ Treuer Prediger und Knechte Gottes. Liegnitz, [1678].

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drossene Wachsamkeit/ durch stete und fleissige U-
bung/ welche gleichsam die Blasebälge und der Wind
sind/ wordurch das sonst verborgene Feuer dieserGa-
ben ans Licht kommet. Die Nothwendigkeit dieses
Erweckens weiß der Herr Lutherus allen Predigern
Lutherus.und Lehrern beweglich zu recommendiren/ im VIII.
Altenb. Tomo, pag. 46. col. a.
Darumb heists/
wache/ studire/ attende lectioni. Fürwar du
kanst nicht zu viel in der Schrifft lesen/ und was
du liesest/ kanst du nicht zuwol lesen/ und was du
wol liesest/ kanst du nicht zuwol verstehen/ und
was du wol verstehest/ kanst du nicht zu wol leh-
ren/ und was du wol lehrest/ kanst du nicht so wol
leben: experto crede Ruperto. Der Teuffel ists/
die Welt ists/ unfer Fleisch ists/ die wider uns wü-
ten und toben. Darumb lieben Herren und
Brüder/ Pfarrherren und Prediger/ betet/ leset/
studiret/ seyd fleissig/ fürwar es ist nicht faulenzens
schnarchens und schlaffes Zeit/ zu dieser bösen
schändlichen Zeit. Brauchet eureGabe/ die euch
vertrauet ist/ und offenbahret das Geheimniß
Christi. Bißher Lutherus. Gehöret derhal-
ben annoch zu rechter Prediger Treu
Das Ambtes redliche Verwaltung.

Die bestehet in wachsamem Fleiß in den Ambts-
Verrichtungen/ da ein Prediger nichts anders als
ein fleissiger Jacob sich seiner Heerde Tages und
Gen.
XXXI,
40.
Nachtes nicht ohne grosse Beschwerligkeit annimmt/

Gen.

droſſene Wachſamkeit/ durch ſtete und fleiſſige U-
bung/ welche gleichſam die Blaſebaͤlge und der Wind
ſind/ wordurch das ſonſt verborgene Feuer dieſerGa-
ben ans Licht kommet. Die Nothwendigkeit dieſes
Erweckens weiß der Herr Lutherus allen Predigern
Lutherus.und Lehrern beweglich zu recommendiren/ im VIII.
Altenb. Tomô, pag. 46. col. a.
Darumb heiſts/
wache/ ſtudire/ attende lectioni. Fürwar du
kanſt nicht zu viel in der Schrifft leſen/ und was
du lieſeſt/ kanſt du nicht zuwol leſen/ und was du
wol lieſeſt/ kanſt du nicht zuwol verſtehen/ und
was du wol verſteheſt/ kanſt du nicht zu wol leh-
ren/ und was du wol lehreſt/ kanſt du nicht ſo wol
leben: experto crede Ruperto. Der Teuffel iſts/
die Welt iſts/ unfer Fleiſch iſts/ die wider uns wuͤ-
ten und toben. Darumb lieben Herren und
Brüder/ Pfarꝛherren und Prediger/ betet/ leſet/
ſtudiret/ ſeyd fleiſſig/ fuͤrwar es iſt nicht faulenzens
ſchnarchens und ſchlaffes Zeit/ zu dieſer boͤſen
ſchändlichen Zeit. Brauchet eureGabe/ die euch
vertrauet iſt/ und offenbahret das Geheimniß
Chriſti. Bißher Lutherus. Gehoͤret derhal-
ben annoch zu rechter Prediger Treu
Das Ambtes redliche Verwaltung.

Die beſtehet in wachſamem Fleiß in den Ambts-
Verrichtungen/ da ein Prediger nichts anders als
ein fleiſſiger Jacob ſich ſeiner Heerde Tages und
Gen.
XXXI,
40.
Nachtes nicht ohne groſſe Beſchwerligkeit annimmt/

Gen.
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[[20]/0020] droſſene Wachſamkeit/ durch ſtete und fleiſſige U- bung/ welche gleichſam die Blaſebaͤlge und der Wind ſind/ wordurch das ſonſt verborgene Feuer dieſerGa- ben ans Licht kommet. Die Nothwendigkeit dieſes Erweckens weiß der Herr Lutherus allen Predigern und Lehrern beweglich zu recommendiren/ im VIII. Altenb. Tomô, pag. 46. col. a. Darumb heiſts/ wache/ ſtudire/ attende lectioni. Fürwar du kanſt nicht zu viel in der Schrifft leſen/ und was du lieſeſt/ kanſt du nicht zuwol leſen/ und was du wol lieſeſt/ kanſt du nicht zuwol verſtehen/ und was du wol verſteheſt/ kanſt du nicht zu wol leh- ren/ und was du wol lehreſt/ kanſt du nicht ſo wol leben: experto crede Ruperto. Der Teuffel iſts/ die Welt iſts/ unfer Fleiſch iſts/ die wider uns wuͤ- ten und toben. Darumb lieben Herren und Brüder/ Pfarꝛherren und Prediger/ betet/ leſet/ ſtudiret/ ſeyd fleiſſig/ fuͤrwar es iſt nicht faulenzens ſchnarchens und ſchlaffes Zeit/ zu dieſer boͤſen ſchändlichen Zeit. Brauchet eureGabe/ die euch vertrauet iſt/ und offenbahret das Geheimniß Chriſti. Bißher Lutherus. Gehoͤret derhal- ben annoch zu rechter Prediger Treu Das Ambtes redliche Verwaltung. Lutherus. Die beſtehet in wachſamem Fleiß in den Ambts- Verrichtungen/ da ein Prediger nichts anders als ein fleiſſiger Jacob ſich ſeiner Heerde Tages und Nachtes nicht ohne groſſe Beſchwerligkeit annimmt/ Gen. Gen. XXXI, 40.

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Zitationshilfe: Richter, Gottfried: Fröliches Himmlisches Bewillkommen/ Treuer Prediger und Knechte Gottes. Liegnitz, [1678], S. [20]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/539562/20>, abgerufen am 28.04.2024.