Böttner, Konrad: I. N. J. Der Nach Gottes Willen seelig entschlaffenen Gott und Tugend ergebenen Jungfer. Lauban, [1733].lich nach. Jst Jhr das nicht ein ewiger Ruhm? Ob man gleich an der den (i) D. Jos. Stegmanni Prof. Superint. Schaumb. Christognos. P. I. p. 207. it. Bartholomaei Chassanaei Catal. Gloriae Mundi P. II. p. 168. (k) Val. Maximus Lib. V. c. 4. p. 153. E
lich nach. Jſt Jhr das nicht ein ewiger Ruhm? Ob man gleich an der den (i) D. Joſ. Stegmanni Prof. Superint. Schaumb. Chriſtognoſ. P. I. p. 207. it. Bartholomæi Chaſſanæi Catal. Gloriæ Mundi P. II. p. 168. (k) Val. Maximus Lib. V. c. 4. p. 153. E
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lich nach. Jſt Jhr das nicht ein ewiger Ruhm? Ob man gleich an der
ſchoͤnen Helena, (i) einer Koͤnigin in Grichenland, 30. ſonderbahre Stuͤ-
cke, ſo ſie an ihrem Leibe gehabt, hoch heraus ſtreichet, hat es ihr doch an
Gottesfurcht gemangelt, mit welcher allein unſre wohlſeelige Jungfer
Boͤttnerin Helenam weit weit uͤbertrifft. Lieblich und ſchoͤn ſeyn iſt
nichts; ein Weib, das den HErrn fuͤrchtet, ſoll man loben. Prov. 31,
29. Jm Wandel war Sie ehrbar und tugendhafft. Nichts konte im
Worte des HErrn von Kindern erfodert werden, was Sie nicht ihren
geehrteſten Eltern in kindlichem Gehorſam mit aller Ehrerbittung in ihrem
Wohn- und Rector-Hauſe erwieſen. Das vierdte Geboth ſchwebete Jhr
ſtets vor Augen, und wie es Sir. 7, 29. einſchaͤrfft: Ehre deinen Vater
von gantzem Hertzen, und vergieß nicht, wie ſauer du deiner Mutter
worden biſt, und dencke, daß du von ihnen gebohren biſt, und was
kanſt du ihnen dafuͤr thun, daß ſie an dir gethan haben? Wolten hier
die Hochbetruͤbten Eltern ſelber reden, Sie wuͤrden mit Wahrheit
muͤſſen geſtehen: Sie haͤtten an der wohlſeeligen Jungfer Tochter von
der Wiege an ein ſolch Kind gehabt, welches Sie kindlich gefuͤrchtet, ge-
ehret, Jhnen mit geſchwindeſter Dienſtfertigkeit entgegen gegangen, und
alles das, was Sie ſie geheiſſen, zu ihrem beſten ausgerichtet. Jhnen
nichts zuwider gethan, als daß Sie geſtorben. So nun in der heiligen
Schrifft des groſſen Krieges-Helden Jephtha Tochter, Jud. 11, 36. und die
Eſther, Mardochai Muͤndlein, Eſth. 2, 20. ſo auch bey den Heyden jene zwo
Toͤchter, (k) deren eine ihren Vater, die andre ihre Mutter im Gefaͤng-
niſſe mit ihren Bruͤſten genaͤhret und erhalten, ein unſterblich Lob der kind-
lichen Liebe und Treue davon bracht: Wie ſolten wir nicht unſre Wohl-
ſeelige um des willen auch hoch ruͤhmen, preiſen und ehren? Wie
gehorſamlich folgte Sie ihren geehrteſten Eltern, die Sie von Jugend an
zur Zucht, Keuſchheit und Erbarkeit angewehnet. Keuſchheit ziert ein
Maͤgdgen, die Reichen erhebet ſie, die Greulichen machet ſie theuer und
werth, und die Schoͤnen macht Sie noch ſchoͤner. Solcher Jungfraͤuli-
chen Keuſchheit haben wir an der Wohlſeeligen einen rechten hellglaͤntzen-
den
(i) D. Joſ. Stegmanni Prof. Superint. Schaumb. Chriſtognoſ. P. I. p. 207.
it. Bartholomæi Chaſſanæi Catal. Gloriæ Mundi P. II. p. 168.
(k) Val. Maximus Lib. V. c. 4. p. 153.
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