Dach, Simon: Hertzliches und Christliches Mitleiden Bey seligem wiewol sehr betrawerlichem Ableiben Der Weiland VielEhr und Tugendreichen Frawen Catharina gebohrnen Halbachinn von der Pforten Des Wol-Ehrn-Vesten und Hochgelahrten Herrn Sigismund Pichlers Der Philosoph. M. und Practicae Philosophiae bey hiesiger Universität trewfleissigen und berühmten Professors hertzlich-geliebten Ehgenossen. Königsberg, 1651.Wenn aber nun ein Heyrath-Band Das eines ist durch Gottes Hand Zerreisset zwischen zweyen Hertzen Dieß mag erst recht empfindlich schmertzen. Wen aber klagst du hierin an? Den Tod? dieß thut kein weiser Mann/ Der weiß/ der Tod sey nur der Seelen Entbindung aus des Leibes Hölen. Die Satzung? die erkenn' ich nicht/ Weil Gottes Wort jhr wiederspricht. Die Ordnung der Natur? jhr Wesen Vnd thun ist gut vnd aus erlesen. Dich selbst? du wustest es voraus Daß sie bewohnt' ein Leimen-Hauß. Sie? wärst du jhr wo abgeschieden/ Sie müste warlich seyn zu frieden. Mit Gott? er ist ja deine Lust Vnd Art/ in allem was du thust/ Du bist geübt in seinen Wegen Vnd weisst er lieb' auch in den Schlägen. Du
Wenn aber nun ein Heyrath-Band Das eines iſt durch Gottes Hand Zerreiſſet zwiſchen zweyen Hertzen Dieß mag erſt recht empfindlich ſchmertzen. Wen aber klagſt du hierin an? Den Tod? dieß thut kein weiſer Mann/ Der weiß/ der Tod ſey nur der Seelen Entbindung aus des Leibes Hoͤlen. Die Satzung? die erkenn' ich nicht/ Weil Gottes Wort jhr wiederſpricht. Die Ordnung der Natur? jhr Weſen Vnd thun iſt gut vnd aus erleſen. Dich selbſt? du wuſteſt es voraus Daß ſie bewohnt' ein Leimen-Hauß. Sie? waͤrſt du jhr wo abgeſchieden/ Sie muͤſte warlich ſeyn zu frieden. Mit Gott? er iſt ja deine Luſt Vnd Art/ in allem was du thuſt/ Du biſt geuͤbt in ſeinen Wegen Vnd weiſſt er lieb' auch in den Schlaͤgen. Du
<TEI> <text> <body> <div> <lg type="poem"> <pb facs="#f0009"/> <lg> <l>Wenn aber nun ein Heyrath-Band</l><lb/> <l>Das eines iſt durch Gottes Hand</l><lb/> <l>Zerreiſſet zwiſchen zweyen Hertzen</l><lb/> <l>Dieß mag erſt recht empfindlich ſchmertzen.</l> </lg><lb/> <lg> <l>Wen aber klagſt du hierin an?</l><lb/> <l>Den Tod? dieß thut kein weiſer Mann/</l><lb/> <l>Der weiß/ der Tod ſey nur der Seelen</l><lb/> <l>Entbindung aus des Leibes Hoͤlen.</l> </lg><lb/> <lg> <l>Die Satzung? die erkenn' ich nicht/</l><lb/> <l>Weil Gottes Wort jhr wiederſpricht.</l><lb/> <l>Die Ordnung der Natur? jhr Weſen</l><lb/> <l>Vnd thun iſt gut vnd aus erleſen.</l> </lg><lb/> <lg> <l>Dich selbſt? du wuſteſt es voraus</l><lb/> <l>Daß ſie bewohnt' ein Leimen-Hauß.</l><lb/> <l>Sie? waͤrſt du jhr wo abgeſchieden/</l><lb/> <l>Sie muͤſte warlich ſeyn zu frieden.</l> </lg><lb/> <lg> <l>Mit Gott? er iſt ja deine Luſt</l><lb/> <l>Vnd Art/ in allem was du thuſt/</l><lb/> <l>Du biſt geuͤbt in ſeinen Wegen</l><lb/> <l>Vnd weiſſt er lieb' auch in den Schlaͤgen.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Du</fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [0009]
Wenn aber nun ein Heyrath-Band
Das eines iſt durch Gottes Hand
Zerreiſſet zwiſchen zweyen Hertzen
Dieß mag erſt recht empfindlich ſchmertzen.
Wen aber klagſt du hierin an?
Den Tod? dieß thut kein weiſer Mann/
Der weiß/ der Tod ſey nur der Seelen
Entbindung aus des Leibes Hoͤlen.
Die Satzung? die erkenn' ich nicht/
Weil Gottes Wort jhr wiederſpricht.
Die Ordnung der Natur? jhr Weſen
Vnd thun iſt gut vnd aus erleſen.
Dich selbſt? du wuſteſt es voraus
Daß ſie bewohnt' ein Leimen-Hauß.
Sie? waͤrſt du jhr wo abgeſchieden/
Sie muͤſte warlich ſeyn zu frieden.
Mit Gott? er iſt ja deine Luſt
Vnd Art/ in allem was du thuſt/
Du biſt geuͤbt in ſeinen Wegen
Vnd weiſſt er lieb' auch in den Schlaͤgen.
Du
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Preußen 17 digital - Digitalisierung des im VD 17 nachgewiesenen Bestandes preußischer Drucke der Staatsbibliothek zu Berlin: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2014-11-04T17:43:40Z)
Weitere Informationen:Diese Transkription wurde automatisch durch OCR erfasst.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |