Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

Studenten-Kranckheiten
zu Kläister/ jene aber geben einen guten
Safft/ derowegen sind diese der Stu-
denten beste Speise/ weil sie dem Magen
und der Natur nicht eben zu viel zuthun
machen. Auch sind die Bier-Müser
mit Kümmel gemacht gar gesund. Käß/
ob er gleich noch so odieus, kan doch zum
Beschluß der Mahlzeit auf ein weniges
zu gelassen werden/ zumahlen Schaaf/
Ziegen und andere gelinde Käse/ der
nicht zu sehr veraltet/ denn dieser ist ein
Schalck/ wie Lotichius saget/ den sol
man zum Fenster hinaus werffen/ zu-
mahlen wo ihn die alten Weiber erst be-
sprenget haben/ daß er faul und stin-
ckend werden muß: Sonsten ist der
Käß ein leicht zu bereitetes Gericht/ dem
Magen angenehm und gehöret mit zur
Nahrungs Speise/ weil er Nahrung
giebt/ welches jener Pfarrherr in Engel-
land erfahren/ der 152. Jahr alt worden/
und hat nichts gessen noch getruncken/
als Milch/ Molcken/ Butter/ Käß/ und
Bier ohne Hopffen etc. (98) Butter ist
zwar ein balsamisches Wesen/ aber we-

gen
(98) Tom. 3. Thoatr. Europ. f. 316. pr. edit.

Studenten-Kranckheiten
zu Klaͤiſter/ jene aber geben einen guten
Safft/ derowegen ſind dieſe der Stu-
denten beſte Speiſe/ weil ſie dem Magen
und der Natur nicht eben zu viel zuthun
machen. Auch ſind die Bier-Muͤſer
mit Kuͤmmel gemacht gar geſund. Kaͤß/
ob er gleich noch ſo odieus, kan doch zum
Beſchluß der Mahlzeit auf ein weniges
zu gelaſſen werden/ zumahlen Schaaf/
Ziegen und andere gelinde Kaͤſe/ der
nicht zu ſehr veraltet/ denn dieſer iſt ein
Schalck/ wie Lotichius ſaget/ den ſol
man zum Fenſter hinaus werffen/ zu-
mahlen wo ihn die alten Weiber erſt be-
ſprenget haben/ daß er faul und ſtin-
ckend werden muß: Sonſten iſt der
Kaͤß ein leicht zu bereitetes Gericht/ dem
Magen angenehm und gehoͤret mit zur
Nahrungs Speiſe/ weil er Nahrung
giebt/ welches jener Pfarrherr in Engel-
land erfahren/ der 152. Jahr alt worden/
und hat nichts geſſen noch getruncken/
als Milch/ Molcken/ Butter/ Kaͤß/ und
Bier ohne Hopffen ꝛc. (98) Butter iſt
zwar ein balſamiſches Weſen/ aber we-

gen
(98) Tom. 3. Thoatr. Europ. f. 316. pr. edit.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0202" n="176"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Studenten-Kranckheiten</hi></fw><lb/>
zu Kla&#x0364;i&#x017F;ter/ jene aber geben einen guten<lb/>
Safft/ derowegen &#x017F;ind die&#x017F;e der Stu-<lb/>
denten be&#x017F;te Spei&#x017F;e/ weil &#x017F;ie dem Magen<lb/>
und der Natur nicht eben zu viel zuthun<lb/>
machen. Auch &#x017F;ind die Bier-Mu&#x0364;&#x017F;er<lb/>
mit Ku&#x0364;mmel gemacht gar ge&#x017F;und. Ka&#x0364;ß/<lb/>
ob er gleich noch &#x017F;o <hi rendition="#aq">odieus,</hi> kan doch zum<lb/>
Be&#x017F;chluß der Mahlzeit auf ein weniges<lb/>
zu gela&#x017F;&#x017F;en werden/ zumahlen Schaaf/<lb/>
Ziegen und andere gelinde Ka&#x0364;&#x017F;e/ der<lb/>
nicht zu &#x017F;ehr veraltet/ denn die&#x017F;er i&#x017F;t ein<lb/>
Schalck/ wie <hi rendition="#aq">Lotichius</hi> &#x017F;aget/ den &#x017F;ol<lb/>
man zum Fen&#x017F;ter hinaus werffen/ zu-<lb/>
mahlen wo ihn die alten Weiber er&#x017F;t be-<lb/>
&#x017F;prenget haben/ daß er faul und &#x017F;tin-<lb/>
ckend werden muß: Son&#x017F;ten i&#x017F;t der<lb/>
Ka&#x0364;ß ein leicht zu bereitetes Gericht/ dem<lb/>
Magen angenehm und geho&#x0364;ret mit zur<lb/>
Nahrungs Spei&#x017F;e/ weil er Nahrung<lb/>
giebt/ welches jener Pfarrherr in Engel-<lb/>
land erfahren/ der 152. Jahr alt worden/<lb/>
und hat nichts ge&#x017F;&#x017F;en noch getruncken/<lb/>
als Milch/ Molcken/ Butter/ Ka&#x0364;ß/ und<lb/>
Bier ohne Hopffen &#xA75B;c. <note place="foot" n="(98)"><hi rendition="#aq">Tom. 3. Thoatr. Europ. f. 316. pr. edit.</hi></note> Butter i&#x017F;t<lb/>
zwar ein bal&#x017F;ami&#x017F;ches We&#x017F;en/ aber we-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gen</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[176/0202] Studenten-Kranckheiten zu Klaͤiſter/ jene aber geben einen guten Safft/ derowegen ſind dieſe der Stu- denten beſte Speiſe/ weil ſie dem Magen und der Natur nicht eben zu viel zuthun machen. Auch ſind die Bier-Muͤſer mit Kuͤmmel gemacht gar geſund. Kaͤß/ ob er gleich noch ſo odieus, kan doch zum Beſchluß der Mahlzeit auf ein weniges zu gelaſſen werden/ zumahlen Schaaf/ Ziegen und andere gelinde Kaͤſe/ der nicht zu ſehr veraltet/ denn dieſer iſt ein Schalck/ wie Lotichius ſaget/ den ſol man zum Fenſter hinaus werffen/ zu- mahlen wo ihn die alten Weiber erſt be- ſprenget haben/ daß er faul und ſtin- ckend werden muß: Sonſten iſt der Kaͤß ein leicht zu bereitetes Gericht/ dem Magen angenehm und gehoͤret mit zur Nahrungs Speiſe/ weil er Nahrung giebt/ welches jener Pfarrherr in Engel- land erfahren/ der 152. Jahr alt worden/ und hat nichts geſſen noch getruncken/ als Milch/ Molcken/ Butter/ Kaͤß/ und Bier ohne Hopffen ꝛc. (98) Butter iſt zwar ein balſamiſches Weſen/ aber we- gen (98) Tom. 3. Thoatr. Europ. f. 316. pr. edit.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/202
Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/202>, abgerufen am 21.11.2024.