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Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

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und derer Curen.
getrost sauffen. Aber zuletzt wird
der gesoffene Wein Herr im Kopff
und wirfft den Sau-Ritter unter
die Banck.
Mäßig getruncken er-
freuet er des Menschen Hertz/ welches
zumahlen denen Melancholicis zustatten
kömt/ die bißweilen ein Gläßgen abste-
chen können/ ohne Furcht des leidigen
Zipperleins/ welches eben so bald nicht
kömt/ auch ziehet es nicht bey einem
iedweden ein/ der Wein trincket/ son-
dern die es abwarten können/ gern
faullentzen und sich gute Tage machen/
die besuchet es gemeiniglich. Ich glau-
be gewißlich/ wenn mancher des Apts
Othmari Legel oder Wein-Fäßlein hät-
te/ welches nie abgenommen/ noch le-
dig worden/ wie lange er auch daraus
getruncken/ (d) er würde sich wenig
um das Zipperlein bekümmern/ und
seinem Wein-Maul mehr was zu gute
thun/ als so/ doch wirds bey vielen so
auch nicht gespahret.

Das
(d) Chron Schedelii fol. 162. Calend. Sturm.
f. 304 & ex his Alphab. Hist. Saxon. p.
m.
420.

und derer Curen.
getroſt ſauffen. Aber zuletzt wird
der geſoffene Wein Herr im Kopff
und wirfft den Sau-Ritter unter
die Banck.
Maͤßig getruncken er-
freuet er des Menſchen Hertz/ welches
zumahlen denen Melancholicis zuſtatten
koͤmt/ die bißweilen ein Glaͤßgen abſte-
chen koͤnnen/ ohne Furcht des leidigen
Zipperleins/ welches eben ſo bald nicht
koͤmt/ auch ziehet es nicht bey einem
iedweden ein/ der Wein trincket/ ſon-
dern die es abwarten koͤnnen/ gern
faullentzen und ſich gute Tage machen/
die beſuchet es gemeiniglich. Ich glau-
be gewißlich/ wenn mancher des Apts
Othmari Legel oder Wein-Faͤßlein haͤt-
te/ welches nie abgenommen/ noch le-
dig worden/ wie lange er auch daraus
getruncken/ (d) er wuͤrde ſich wenig
um das Zipperlein bekuͤmmern/ und
ſeinem Wein-Maul mehr was zu gute
thun/ als ſo/ doch wirds bey vielen ſo
auch nicht geſpahret.

Das
(d) Chron Schedelii fol. 162. Calend. Sturm.
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420.
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[209/0235] und derer Curen. getroſt ſauffen. Aber zuletzt wird der geſoffene Wein Herr im Kopff und wirfft den Sau-Ritter unter die Banck. Maͤßig getruncken er- freuet er des Menſchen Hertz/ welches zumahlen denen Melancholicis zuſtatten koͤmt/ die bißweilen ein Glaͤßgen abſte- chen koͤnnen/ ohne Furcht des leidigen Zipperleins/ welches eben ſo bald nicht koͤmt/ auch ziehet es nicht bey einem iedweden ein/ der Wein trincket/ ſon- dern die es abwarten koͤnnen/ gern faullentzen und ſich gute Tage machen/ die beſuchet es gemeiniglich. Ich glau- be gewißlich/ wenn mancher des Apts Othmari Legel oder Wein-Faͤßlein haͤt- te/ welches nie abgenommen/ noch le- dig worden/ wie lange er auch daraus getruncken/ (d) er wuͤrde ſich wenig um das Zipperlein bekuͤmmern/ und ſeinem Wein-Maul mehr was zu gute thun/ als ſo/ doch wirds bey vielen ſo auch nicht geſpahret. Das (d) Chron Schedelii fol. 162. Calend. Sturm. f. 304 & ex his Alphab. Hiſt. Saxon. p. m. 420.

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Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/235>, abgerufen am 21.11.2024.