Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.Studenten-Kranckheiten nachhängen/ werden groß Hertzeleid ha-ben. Sie verursachet einen bösen schnellen Tod durch Schlag-Flüsse/ ver[ur]sachet die böse Noth/ schwächet den [Ve]rstand und Gedächtnüß/ machet blinde und schwache Augen. (z) Die Geilheit l[ö]schet nicht allein aus das hel- le Licht des Verstandes/ (daher auch Plutarchus von dem Marco Antonio, der sich in die schöne Cleopatrae vergeilet/ saget: Daß seine Vernunfft und Sin- nen in ihme erstorben/ nur daß er in dem Leib seiner Geliebten leben möge) Sondern auch die Kräffte des Leibes gehen dadurch hin. Daß die verdamm- liche Hurerey Blindheit verursache/ hat erfahren der geile und an der Seelen [b]linde Theothymus, welcher lieber sein [s]chwaches Gesicht durch thörichte und [v]erdammliche Lust verlieren/ als durch keusche Continenz erhalten wolte/ sagen- de: Vale amicum lumen, gute Nacht ihr san[g]uinis mictu) Collutius Tra- cat. de querel. nephrit. &c. (z) Barbatur p. 60. 62. & ex hoc Am-
mannus Paraen. ad discent. p. 47. Studenten-Kranckheiten nachhaͤngen/ werden groß Hertzeleid ha-ben. Sie verurſachet einen boͤſen ſchnellen Tod durch Schlag-Fluͤſſe/ ver[ur]ſachet die boͤſe Noth/ ſchwaͤchet den [Ve]rſtand und Gedaͤchtnuͤß/ machet blinde und ſchwache Augen. (z) Die Geilheit l[oͤ]ſchet nicht allein aus das hel- le Licht des Verſtandes/ (daher auch Plutarchus von dem Marco Antonio, der ſich in die ſchoͤne Cleopatræ vergeilet/ ſaget: Daß ſeine Vernunfft und Sin- nen in ihme erſtorben/ nur daß er in dem Leib ſeiner Geliebten leben moͤge) Sondern auch die Kraͤffte des Leibes gehen dadurch hin. Daß die verdam̃- liche Hurerey Blindheit verurſache/ hat erfahren der geile und an der Seelen [b]linde Theothymus, welcher lieber ſein [ſ]chwaches Geſicht durch thoͤrichte und [v]erdammliche Luſt verlieren/ als durch keuſche Continenz erhalten wolte/ ſagen- de: Vale amicum lumen, gute Nacht ihr ſan[g]uinis mictu) Collutius Tra- cat. de querel. nephrit. &c. (z) Barbatur p. 60. 62. & ex hoc Am-
mannus Paræn. ad diſcent. p. 47. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0044" n="18"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Studenten-Kranckheiten</hi></fw><lb/> nachhaͤngen/ werden groß Hertzeleid ha-<lb/> ben. Sie verurſachet einen boͤſen<lb/> ſchnellen Tod durch Schlag-Fluͤſſe/<lb/> ver<supplied>ur</supplied>ſachet die boͤſe Noth/ ſchwaͤchet<lb/> den <supplied>Ve</supplied>rſtand und Gedaͤchtnuͤß/ machet<lb/> blinde und ſchwache Augen. <note place="foot" n="(z)"><hi rendition="#aq">Barbatur p. 60. 62. & ex hoc Am-<lb/> mannus Paræn. ad diſcent. p.</hi> 47.</note> Die<lb/> Geilheit l<supplied>oͤ</supplied>ſchet nicht allein aus das hel-<lb/> le Licht des Verſtandes/ (daher auch<lb/><hi rendition="#aq">Plutarchus</hi> von dem <hi rendition="#aq">Marco Antonio,</hi><lb/> der ſich in die ſchoͤne <hi rendition="#aq">Cleopatræ</hi> vergeilet/<lb/> ſaget: Daß ſeine Vernunfft und Sin-<lb/> nen in ihme erſtorben/ nur daß er in<lb/> dem Leib ſeiner Geliebten leben moͤge)<lb/> Sondern auch die Kraͤffte des Leibes<lb/> gehen dadurch hin. Daß die verdam̃-<lb/> liche Hurerey Blindheit verurſache/ hat<lb/> erfahren der geile und an der Seelen<lb/><supplied>b</supplied>linde <hi rendition="#aq">Theothymus,</hi> welcher lieber ſein<lb/><supplied>ſ</supplied>chwaches Geſicht durch thoͤrichte und<lb/><supplied>v</supplied>erdammliche Luſt verlieren/ als durch<lb/> keuſche <hi rendition="#aq">Continenz</hi> erhalten wolte/ ſagen-<lb/><hi rendition="#fr">de</hi>: <hi rendition="#aq">Vale amicum lumen,</hi> <hi rendition="#fr">gute Nacht</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">ihr</hi></fw><lb/><note xml:id="note-0044" prev="#note-0043" place="foot" n="(y)"><hi rendition="#aq">ſan<supplied>g</supplied>uinis mictu) Collutius Tra-<lb/> cat. de querel. nephrit. &c.</hi></note><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [18/0044]
Studenten-Kranckheiten
nachhaͤngen/ werden groß Hertzeleid ha-
ben. Sie verurſachet einen boͤſen
ſchnellen Tod durch Schlag-Fluͤſſe/
verurſachet die boͤſe Noth/ ſchwaͤchet
den Verſtand und Gedaͤchtnuͤß/ machet
blinde und ſchwache Augen. (z) Die
Geilheit loͤſchet nicht allein aus das hel-
le Licht des Verſtandes/ (daher auch
Plutarchus von dem Marco Antonio,
der ſich in die ſchoͤne Cleopatræ vergeilet/
ſaget: Daß ſeine Vernunfft und Sin-
nen in ihme erſtorben/ nur daß er in
dem Leib ſeiner Geliebten leben moͤge)
Sondern auch die Kraͤffte des Leibes
gehen dadurch hin. Daß die verdam̃-
liche Hurerey Blindheit verurſache/ hat
erfahren der geile und an der Seelen
blinde Theothymus, welcher lieber ſein
ſchwaches Geſicht durch thoͤrichte und
verdammliche Luſt verlieren/ als durch
keuſche Continenz erhalten wolte/ ſagen-
de: Vale amicum lumen, gute Nacht
ihr
(y)
(z) Barbatur p. 60. 62. & ex hoc Am-
mannus Paræn. ad diſcent. p. 47.
(y) ſanguinis mictu) Collutius Tra-
cat. de querel. nephrit. &c.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |