Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.Studenten-Kranckheiten natürliche Säure des Magenswird verderbet/ und folgen darauf von übeler Verdauung allerhand Kranckheiten. Wer diesem nur ferner wolte nachsinnen/ dem würde vieleicht wohl gefallen/ was jener verständige Mann davon judiciret: quam turpius igitur, spricht er/ studiosa ac literata juventus sibi filum vitae praescindit, dum quilibet gloriosior hel- luo esse cupit, das ist: Wie schänd- lich die studirende und Gelehrte Jugend sich ihren Lebens Faden abschneidet/ in dem iedweder dahin strebet/ wie er durch praffes Sauf- fen möge einen grossen Ruhm er- langen.(55) Da gehetes nun gemeinig- lich an ein Gesundheits Sauffen/ solte es auch aus der Jungfer lincken Schuh geschehen/ aber darauf folget schlechte Gesundtheit/ sondern es heist vielmehr: Qui vult alterius Cyathis haurire sa- lutem, (suam, Ille lucrum referet, perdat ut ipse oder (55) Grembs arbor. integr. & rum. l. 3. c. 1. §. 27
p. 464. Studenten-Kranckheiten natuͤrliche Saͤure des Magenswird verderbet/ und folgen darauf von uͤbeler Verdauung allerhand Kranckheiten. Wer dieſem nur ferner wolte nachſinnen/ dem wuͤrde vieleicht wohl gefallen/ was jener verſtaͤndige Mann davon judiciret: quam turpius igitur, ſpricht er/ ſtudioſa ac literata juventus ſibi filum vitæ præſcindit, dum quilibet glorioſior hel- luo eſſe cupit, das iſt: Wie ſchaͤnd- lich die ſtudirende und Gelehrte Jugend ſich ihren Lebens Faden abſchneidet/ in dem iedweder dahin ſtrebet/ wie er durch praffes Sauf- fen moͤge einen groſſen Ruhm er- langen.(55) Da gehetes nun gemeinig- lich an ein Geſundheits Sauffen/ ſolte es auch aus der Jungfer lincken Schuh geſchehen/ aber darauf folget ſchlechte Geſundtheit/ ſondern es heiſt vielmehr: Qui vult alterius Cyathis haurire ſa- lutem, (ſuam, Ille lucrum referet, perdat ut ipſe oder (55) Grembs arbor. integr. & rum. l. 3. c. 1. §. 27
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Studenten-Kranckheiten
natuͤrliche Saͤure des Magens
wird verderbet/ und folgen darauf
von uͤbeler Verdauung allerhand
Kranckheiten. Wer dieſem nur
ferner wolte nachſinnen/ dem wuͤrde
vieleicht wohl gefallen/ was jener
verſtaͤndige Mann davon judiciret:
quam turpius igitur, ſpricht er/ ſtudioſa
ac literata juventus ſibi filum vitæ
præſcindit, dum quilibet glorioſior hel-
luo eſſe cupit, das iſt: Wie ſchaͤnd-
lich die ſtudirende und Gelehrte
Jugend ſich ihren Lebens Faden
abſchneidet/ in dem iedweder dahin
ſtrebet/ wie er durch praffes Sauf-
fen moͤge einen groſſen Ruhm er-
langen. (55) Da gehetes nun gemeinig-
lich an ein Geſundheits Sauffen/ ſolte
es auch aus der Jungfer lincken Schuh
geſchehen/ aber darauf folget ſchlechte
Geſundtheit/ ſondern es heiſt vielmehr:
Qui vult alterius Cyathis haurire ſa-
lutem, (ſuam,
Ille lucrum referet, perdat ut ipſe
oder
(55) Grembs arbor. integr. & rum. l. 3. c. 1. §. 27
p. 464.
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