Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

Bild:
<< vorherige Seite

aber zu der Interposition / darumb Jhre Majest. von Chur-vnnd Fürsten deß Reichs angelangt / gnädigst zu bewilligen / vnd zu deroselben Vollziehung Jhre Churf. GG. zu ersuchen. Da nun von Jhrer Majest. durch Vermittelung Jhrer Churfürstl. Gnaden die Ständen dieses Königreichs wider alle Gefährligkeit / gewisse Versicherung / vnd in jhren Beschwerden gebührlichen Abhelffung erlangten: Sie alsdann Jhr allein zur Defension geworbenes Volck abdancken / auch von dem allgemeinen Auffbott vnd Direction abstehen wolten / sich in dessen zu Jhr. Maj. versehend / dieselbe würden dergleichen auch thun / vnnd dero Kriegsvolck abdancken lassen.

Keysers Antwort auff der Bohmen Schreiben darinn er Hierauff hat Keyser Matthias also geantwortet: Ob er wol jhre Enschuldigung für vnkräfftig zu seyn erachte / vnd derselben solcher Gestalt nicht statt geben wolte: So hette er doch auß Erbärmbd vnd Mitleiden gegen dem Königreich / vnnd seiner armen vnschuldigen Vnderthanen / noch zuvor sich erbeut sein Volck an ein gewiß Orth zu ordnen / daselbs abzuzahlen vnd der Tractation einen Fortgang zu machen / wo sie jhr volck auch abschaffen würden. ehe jhm jhr Schreiben eingereichet worden / die Churfürsten von Mayntz / Pfaltz vnd Sachsen / auch den Hertzogen in Bayern zu Mitlern erbitten lassen / vnd wann er von selbigen eine Antwort erlange / Sie Böhmische Stände / auch gleichfalls gegen Jhm einen Gehorsam im Werck erweisen würden / wolte er auch auff Ort / Zeit vnd anders / so zur Tractation nöthig erfordert würde / bedacht seyn / vnd sie seiner Gnaden geniessen lassen / wo Sie Jhr Kriegsvolck / so Sie vor dem Seinigen geworben / abschaffen / von jhrem Regiment abstehen / vnd nach seinen Mandaten sich verhalten würden. Wann dieses geschehe / so wolte er sein Volck an einen gewissen Ort in Böheimb ordnen / da jhnen jhre Besoldung vnd andere Notturfft vmbs Gelt gereichet werden solte: Weil Er für vnbillich hielte / daß die Soldaten / zu deren Werbung Sie (die Böhmen) Vrsach

[Abbildung]

aber zu der Interposition / darumb Jhre Majest. von Chur-vnnd Fürsten deß Reichs angelangt / gnädigst zu bewilligen / vnd zu deroselben Vollziehung Jhre Churf. GG. zu ersuchen. Da nun von Jhrer Majest. durch Vermittelung Jhrer Churfürstl. Gnaden die Ständen dieses Königreichs wider alle Gefährligkeit / gewisse Versicherung / vnd in jhren Beschwerden gebührlichen Abhelffung erlangten: Sie alsdann Jhr allein zur Defension geworbenes Volck abdancken / auch von dem allgemeinen Auffbott vnd Direction abstehen wolten / sich in dessen zu Jhr. Maj. versehend / dieselbe würden dergleichen auch thun / vnnd dero Kriegsvolck abdancken lassen.

Keysers Antwort auff der Bohmen Schreiben darinn er Hierauff hat Keyser Matthias also geantwortet: Ob er wol jhre Enschuldigung für vnkräfftig zu seyn erachte / vnd derselben solcher Gestalt nicht statt geben wolte: So hette er doch auß Erbärmbd vnd Mitleiden gegen dem Königreich / vnnd seiner armen vnschuldigen Vnderthanen / noch zuvor sich erbeut sein Volck an ein gewiß Orth zu ordnen / daselbs abzuzahlen vnd der Tractation einen Fortgang zu machen / wo sie jhr volck auch abschaffen würden. ehe jhm jhr Schreiben eingereichet worden / die Churfürsten von Mayntz / Pfaltz vnd Sachsen / auch den Hertzogen in Bayern zu Mitlern erbitten lassen / vnd wann er von selbigen eine Antwort erlange / Sie Böhmische Stände / auch gleichfalls gegen Jhm einen Gehorsam im Werck erweisen würden / wolte er auch auff Ort / Zeit vnd anders / so zur Tractation nöthig erfordert würde / bedacht seyn / vnd sie seiner Gnaden geniessen lassen / wo Sie Jhr Kriegsvolck / so Sie vor dem Seinigen geworben / abschaffen / von jhrem Regiment abstehen / vnd nach seinen Mandaten sich verhalten würden. Wann dieses geschehe / so wolte er sein Volck an einen gewissen Ort in Böheimb ordnen / da jhnen jhre Besoldung vnd andere Notturfft vmbs Gelt gereichet werden solte: Weil Er für vnbillich hielte / daß die Soldaten / zu deren Werbung Sie (die Böhmen) Vrsach

[Abbildung]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <p><pb facs="#f0115" n="78"/>
aber zu der Interposition /                      darumb Jhre Majest. von Chur-vnnd Fürsten deß Reichs angelangt / gnädigst zu                      bewilligen / vnd zu deroselben Vollziehung Jhre Churf. GG. zu ersuchen. Da nun                      von Jhrer Majest. durch Vermittelung Jhrer Churfürstl. Gnaden die Ständen dieses                      Königreichs wider alle Gefährligkeit / gewisse Versicherung / vnd in jhren                      Beschwerden gebührlichen Abhelffung erlangten: Sie alsdann Jhr allein zur                      Defension geworbenes Volck abdancken / auch von dem allgemeinen Auffbott vnd                      Direction abstehen wolten / sich in dessen zu Jhr. Maj. versehend / dieselbe                      würden dergleichen auch thun / vnnd dero Kriegsvolck abdancken lassen.</p>
          <p><note place="left">Keysers Antwort auff der Bohmen Schreiben darinn                      er</note> Hierauff hat Keyser Matthias also geantwortet: Ob er wol jhre                      Enschuldigung für vnkräfftig zu seyn erachte / vnd derselben solcher Gestalt                      nicht statt geben wolte: So hette er doch auß Erbärmbd vnd Mitleiden gegen dem                      Königreich / vnnd seiner armen vnschuldigen Vnderthanen / noch zuvor <note place="right">sich erbeut sein Volck an ein gewiß Orth zu ordnen /                          daselbs abzuzahlen vnd der Tractation einen Fortgang zu machen / wo sie jhr                          volck auch abschaffen würden.</note> ehe jhm jhr Schreiben eingereichet                      worden / die Churfürsten von Mayntz / Pfaltz vnd Sachsen / auch den Hertzogen in                      Bayern zu Mitlern erbitten lassen / vnd wann er von selbigen eine Antwort                      erlange / Sie Böhmische Stände / auch gleichfalls gegen Jhm einen Gehorsam im                      Werck erweisen würden / wolte er auch auff Ort / Zeit vnd anders / so zur                      Tractation nöthig erfordert würde / bedacht seyn / vnd sie seiner Gnaden                      geniessen lassen / wo Sie Jhr Kriegsvolck / so Sie vor dem Seinigen geworben /                      abschaffen / von jhrem Regiment abstehen / vnd nach seinen Mandaten sich                      verhalten würden. Wann dieses geschehe / so wolte er sein Volck an einen                      gewissen Ort in Böheimb ordnen / da jhnen jhre Besoldung vnd andere Notturfft                      vmbs Gelt gereichet werden solte: Weil Er für vnbillich hielte / daß die                      Soldaten / zu deren Werbung Sie (die Böhmen) Vrsach</p>
          <figure/><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[78/0115] aber zu der Interposition / darumb Jhre Majest. von Chur-vnnd Fürsten deß Reichs angelangt / gnädigst zu bewilligen / vnd zu deroselben Vollziehung Jhre Churf. GG. zu ersuchen. Da nun von Jhrer Majest. durch Vermittelung Jhrer Churfürstl. Gnaden die Ständen dieses Königreichs wider alle Gefährligkeit / gewisse Versicherung / vnd in jhren Beschwerden gebührlichen Abhelffung erlangten: Sie alsdann Jhr allein zur Defension geworbenes Volck abdancken / auch von dem allgemeinen Auffbott vnd Direction abstehen wolten / sich in dessen zu Jhr. Maj. versehend / dieselbe würden dergleichen auch thun / vnnd dero Kriegsvolck abdancken lassen. Hierauff hat Keyser Matthias also geantwortet: Ob er wol jhre Enschuldigung für vnkräfftig zu seyn erachte / vnd derselben solcher Gestalt nicht statt geben wolte: So hette er doch auß Erbärmbd vnd Mitleiden gegen dem Königreich / vnnd seiner armen vnschuldigen Vnderthanen / noch zuvor ehe jhm jhr Schreiben eingereichet worden / die Churfürsten von Mayntz / Pfaltz vnd Sachsen / auch den Hertzogen in Bayern zu Mitlern erbitten lassen / vnd wann er von selbigen eine Antwort erlange / Sie Böhmische Stände / auch gleichfalls gegen Jhm einen Gehorsam im Werck erweisen würden / wolte er auch auff Ort / Zeit vnd anders / so zur Tractation nöthig erfordert würde / bedacht seyn / vnd sie seiner Gnaden geniessen lassen / wo Sie Jhr Kriegsvolck / so Sie vor dem Seinigen geworben / abschaffen / von jhrem Regiment abstehen / vnd nach seinen Mandaten sich verhalten würden. Wann dieses geschehe / so wolte er sein Volck an einen gewissen Ort in Böheimb ordnen / da jhnen jhre Besoldung vnd andere Notturfft vmbs Gelt gereichet werden solte: Weil Er für vnbillich hielte / daß die Soldaten / zu deren Werbung Sie (die Böhmen) Vrsach Keysers Antwort auff der Bohmen Schreiben darinn er sich erbeut sein Volck an ein gewiß Orth zu ordnen / daselbs abzuzahlen vnd der Tractation einen Fortgang zu machen / wo sie jhr volck auch abschaffen würden. [Abbildung]

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Frederike Neuber, Marcus Baumgarten: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/115
Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/115>, abgerufen am 16.05.2024.