Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.2. Hoffnung zum Frieden zu machen. 3. Frembden Nationen abzudancken. 4. Auff das meiste 10. Regiment zu Fuß vnd Pferd zu halten. 5. Diesem fliegenden Läger die Päß zu occupirn vnd die vmbliegende mit Contribution zubelegen. 1. Der erste Paß soll seyn zwischen Basel vnd Straßburg mit Contribution der Ständen im Elsaß. 2. Der ander zu Wormbs mit Contribution deß Wormbser Gawes vnd Hundsrücken. 3. Zwischen Cölln vnnd Coblentz zu Andernach mit Contribution der vmbliegenden. 4. Zwischen Trier vnd Coblentz an der Mosel / weiln die Statt daselbst gering vnd an vnbequemen Ort weren / 2 Schantzen zu bawen. 5. Der fünffte am Maynstrom jenseits der Statt Hanaw disseits Offenbach mit Contribution der Wetteraw vnd Odenwald. 6. Der sechste am Necker zu Heylbrunn vnd Wimpffen deß Contribution das Kreggaw / Hohenlohe vnd Limburg. 7. An der Thonaw zu Vlm / vnnd Regenspurg mit Contribution / Schwaben / Pfaltz / Neuburg / vnd nechstangesessene. Ein Teutscher Hauptman solle Commandiren / gute Disciplin halten / die Ordinantz vberschreitende Obristen an Leib vnd Leben straffen. Die Regimenter zu Pferd in die Regimenter zu Fuß einzutheilen / mit Einquartierung niemand verschonen / dardurch wird aemulation zwischen Geistlichen vnd Weltlichen fallen / die Stände bey dem jhrigen Manutinirt viel vbels verhütet / die Commercien im Gang erhalten J. May. in allen occasionen gedienet / alle Ausfruhr abgeschnitten vnd die principal Intention befürdert / nemblich die abdanckung der Liga. Vnruhe in Italien vber der Succession im Hertzogthumb Mantua. Nach dem der Hertzog Vincentz zu Mantua gegen Außgang deß vorigen Jahrs diese Welt gesegnet / vnd seinen Vettern den Hertzogen von Nivers zum Erben verlassen / hat dessen erstgeborner Sohn Hertzog von Rethel / welcher sich schon vor obgedachtem Todtfall zu Mantua befunden / jhme die Statt huldigen lassen: welches er auch in Montferrat vnd andern Orten vorgenommen / hat auch die Hertzogin Maria / Hertzogs Francisci von Mantua Tochter / so er mit Fraw Margrethen auß Savoyen gezeuget / geehlichet. Inmittels hat Hertzog Carl von Nivers / als er von allem verständiget worden / vom König in Franckreich seinen Abschied genommen / auch zugleich vmb Assistentz / diese Succession zu behaupten angelanget / darauff jhme dann der König alle Hülff wider Jedermänniglich / so jhne daran verhindern wolte / versprochen / vnd also jhne Hertzogen mit gutem Contento von sich gelassen: Welcher dann auch von den Vnderthanen besagten Hertzogthumbs mit grossen Frewden empfangen worden. Weil sich nun dieser newe Hertzog grosser Vnruhe besorget / sonderlich weil noch andere Potentaten vnd Fürsten an dieses Mantuanische Hertzogthumb jhre Praetension hatten / also liesse er hin vnd wider allerley nothwendige Vorsehung thun / vmb auff allen Nothfall gefast zuseyn / liesse viel Volck für Montferrath werben / die Besatzung hin vnd wider verstärcken / auch alle Ort mit Geschütz vnd Kriegsmunition versehen. Hingegen feyerten die andern Interessirten jhrer seits auch nicht / sondern der Hertzog in Saphoja ordnete Volck an die Gräntzen / vnd verwahrete die Päß / vmb allem ankommenden Succurß für Mantua zu wehren. Deßgleichen thete auch der Gubernator von Meyland im Nahmen deß Königs in Hispanien / der versahe alle feste Ort auffs beste / liesse die Soldaten mustern / die Compagnyen ergäntzen / behielte auch auff Keyserlicher Majest. Befehl das Schaumburgische Regiment bey sich / vnd machte allerley Praeparatorien zum Krieg. Weil sich nun alle Sachen in Italien zu einem blutigen Krieg ansehen liessen / wolte die Römische Keys. May. selbiges zuverwehren / vnd alles in der Güte hinzulegen / daß die Differentz wegen Mantua am Keyserlichen Hoff solte erörtert werden. Solches ins Werck zurichten bemühete sich auch der Bapst. Aber dessen vngeachtet fuhre der newe Hertzog fort / vnd rüstete sich mit aller Macht zum Krieg / liesse gegen Meyland die Bäume abhawen / vnnd die Schlagbäum weit von der Statt Mantua machen / wie auch etliche halbe Mond auffwerffen / vnnd zu mehrer Befestigung der Statt eine Forte in die See bawen. Weil auch die Spanischen der Festung Casale sehr dräweten / liesse er vor selbigem Ort drey halbe Mond / vnnd Trenscheen verfertigen / auch zu besserer Defension etliche Häusser darinnen abbrechen / vnd darneben mit Victualien / Volck vnd Kriegßmunition / gedachtes Ort wol versehen. Vnderdessen kam jhme täglich viel Volck zu / wurde auch in Franckreich vnd Schweitz jhme zu hülff / etlich tausend zu Roß vnnd Fuß geworben. So rüsteten sich auch der Hertzog in Saphoja vnd Gubernator von Meyland Don Cordua mit grossem Ernst zum Krieg / vnnd weil er der Gubernator ein grosses Volck zusammen brachte / theilete er solches ab / vnnd schickte den einen Theil nach Alessandria an die Montferratische Gräntzen / liesse auch eine starcke Brücken vber den Fluß Poo machen / vmb also von dannen mit diesem Königl. Kriegsheer / so in 25000. Mann starck / in Montferrath einzuziehen. Den andern Theil seines Kriegsvolcks schickete er nach Cremona / vnnd hatte darüber das Commando der Marchese di Monte Negro. Spanische fallen in Montferrat eyn vnd belägern Casale. Ist also der Krieg mit aller Macht in Italien angangen / in dem bald hernach gedachter Gubernator in Montferrat eingebrochen vnnd seine Marsche auff Casal zu genommen. Vnd ob wol der newe Hertzog grosse Vorsehung gethan / viel Volcks an die Grentzen deß Flusses Poo außgetheilet / auch etliche Vestungen auffwerffen lassen: hat er doch diesen Einfall nit ver- 2. Hoffnung zum Frieden zu machen. 3. Frembden Nationen abzudancken. 4. Auff das meiste 10. Regiment zu Fuß vnd Pferd zu halten. 5. Diesem fliegenden Läger die Päß zu occupirn vnd die vmbliegende mit Contribution zubelegen. 1. Der erste Paß soll seyn zwischen Basel vnd Straßburg mit Contribution der Ständen im Elsaß. 2. Der ander zu Wormbs mit Contribution deß Wormbser Gawes vnd Hundsrücken. 3. Zwischen Cölln vnnd Coblentz zu Andernach mit Contribution der vmbliegenden. 4. Zwischen Trier vnd Coblentz an der Mosel / weiln die Statt daselbst gering vnd an vnbequemen Ort weren / 2 Schantzen zu bawen. 5. Der fünffte am Maynstrom jenseits der Statt Hanaw disseits Offenbach mit Contribution der Wetteraw vnd Odenwald. 6. Der sechste am Necker zu Heylbrunn vnd Wimpffen deß Contribution das Kreggaw / Hohenlohe vnd Limburg. 7. An der Thonaw zu Vlm / vnnd Regenspurg mit Contribution / Schwaben / Pfaltz / Neuburg / vnd nechstangesessene. Ein Teutscher Hauptman solle Com̃andiren / gute Disciplin halten / die Ordinantz vberschreitende Obristen an Leib vnd Leben straffen. Die Regimenter zu Pferd in die Regimenter zu Fuß einzutheilen / mit Einquartierung niemand verschonen / dardurch wird aemulation zwischen Geistlichen vnd Weltlichen fallen / die Stände bey dem jhrigen Manutinirt viel vbels verhütet / die Commercien im Gang erhalten J. May. in allen occasionen gedienet / alle Ausfruhr abgeschnitten vnd die principal Intention befürdert / nemblich die abdanckung der Liga. Vnruhe in Italien vber der Succession im Hertzogthumb Mantua. Nach dem der Hertzog Vincentz zu Mantua gegen Außgang deß vorigen Jahrs diese Welt gesegnet / vnd seinen Vettern den Hertzogen von Nivers zum Erben verlassen / hat dessen erstgeborner Sohn Hertzog von Rethel / welcher sich schon vor obgedachtem Todtfall zu Mantua befunden / jhme die Statt huldigen lassen: welches er auch in Montferrat vnd andern Orten vorgenommen / hat auch die Hertzogin Maria / Hertzogs Francisci von Mantua Tochter / so er mit Fraw Margrethen auß Savoyen gezeuget / geehlichet. Inmittels hat Hertzog Carl von Nivers / als er von allem verständiget worden / vom König in Franckreich seinen Abschied genommen / auch zugleich vmb Assistentz / diese Succession zu behaupten angelanget / darauff jhme dann der König alle Hülff wider Jedermänniglich / so jhne daran verhindern wolte / versprochen / vnd also jhne Hertzogen mit gutem Contento von sich gelassen: Welcher dann auch von den Vnderthanen besagten Hertzogthumbs mit grossen Frewden empfangen worden. Weil sich nun dieser newe Hertzog grosser Vnruhe besorget / sonderlich weil noch andere Potentaten vnd Fürsten an dieses Mantuanische Hertzogthumb jhre Praetension hatten / also liesse er hin vnd wider allerley nothwendige Vorsehung thun / vmb auff allen Nothfall gefast zuseyn / liesse viel Volck für Montferrath werben / die Besatzung hin vnd wider verstärcken / auch alle Ort mit Geschütz vnd Kriegsmunition versehen. Hingegen feyerten die andern Interessirten jhrer seits auch nicht / sondern der Hertzog in Saphoja ordnete Volck an die Gräntzen / vnd verwahrete die Päß / vmb allem ankommenden Succurß für Mantua zu wehren. Deßgleichen thete auch der Gubernator von Meyland im Nahmen deß Königs in Hispanien / der versahe alle feste Ort auffs beste / liesse die Soldaten mustern / die Compagnyen ergäntzen / behielte auch auff Keyserlicher Majest. Befehl das Schaumburgische Regiment bey sich / vnd machte allerley Praeparatorien zum Krieg. Weil sich nun alle Sachen in Italien zu einem blutigen Krieg ansehen liessen / wolte die Römische Keys. May. selbiges zuverwehren / vnd alles in der Güte hinzulegen / daß die Differentz wegen Mantua am Keyserlichen Hoff solte erörtert werden. Solches ins Werck zurichten bemühete sich auch der Bapst. Aber dessen vngeachtet fuhre der newe Hertzog fort / vnd rüstete sich mit aller Macht zum Krieg / liesse gegen Meyland die Bäume abhawen / vnnd die Schlagbäum weit von der Statt Mantua machen / wie auch etliche halbe Mond auffwerffen / vnnd zu mehrer Befestigung der Statt eine Forte in die See bawen. Weil auch die Spanischen der Festung Casale sehr dräweten / liesse er vor selbigem Ort drey halbe Mond / vnnd Trenscheen verfertigen / auch zu besserer Defension etliche Häusser darinnen abbrechen / vnd darneben mit Victualien / Volck vnd Kriegßmunition / gedachtes Ort wol versehen. Vnderdessen kam jhme täglich viel Volck zu / wurde auch in Franckreich vnd Schweitz jhme zu hülff / etlich tausend zu Roß vnnd Fuß geworben. So rüsteten sich auch der Hertzog in Saphoja vnd Gubernator von Meyland Don Cordua mit grossem Ernst zum Krieg / vnnd weil er der Gubernator ein grosses Volck zusammen brachte / theilete er solches ab / vnnd schickte den einen Theil nach Alessandria an die Montferratische Gräntzen / liesse auch eine starcke Brücken vber den Fluß Poo machen / vmb also von dannen mit diesem Königl. Kriegsheer / so in 25000. Mann starck / in Montferrath einzuziehen. Den andern Theil seines Kriegsvolcks schickete er nach Cremona / vnnd hatte darüber das Commando der Marchese di Monte Negro. Spanische fallen in Montferrat eyn vnd belägern Casale. Ist also der Krieg mit aller Macht in Italien angangen / in dem bald hernach gedachter Gubernator in Montferrat eingebrochen vnnd seine Marsche auff Casal zu genommen. Vnd ob wol der newe Hertzog grosse Vorsehung gethan / viel Volcks an die Grentzen deß Flusses Poo außgetheilet / auch etliche Vestungen auffwerffen lassen: hat er doch diesen Einfall nit ver- <TEI> <text> <body> <div> <div> <pb facs="#f1409" n="1262"/> <p>2. Hoffnung zum Frieden zu machen.</p> <p>3. Frembden Nationen abzudancken.</p> <p>4. Auff das meiste 10. Regiment zu Fuß vnd Pferd zu halten.</p> <p>5. Diesem fliegenden Läger die Päß zu occupirn vnd die vmbliegende mit Contribution zubelegen.</p> <p>1. Der erste Paß soll seyn zwischen Basel vnd Straßburg mit Contribution der Ständen im Elsaß.</p> <p>2. Der ander zu Wormbs mit Contribution deß Wormbser Gawes vnd Hundsrücken.</p> <p>3. Zwischen Cölln vnnd Coblentz zu Andernach mit Contribution der vmbliegenden.</p> <p>4. Zwischen Trier vnd Coblentz an der Mosel / weiln die Statt daselbst gering vnd an vnbequemen Ort weren / 2 Schantzen zu bawen.</p> <p>5. Der fünffte am Maynstrom jenseits der Statt Hanaw disseits Offenbach mit Contribution der Wetteraw vnd Odenwald.</p> <p>6. Der sechste am Necker zu Heylbrunn vnd Wimpffen deß Contribution das Kreggaw / Hohenlohe vnd Limburg.</p> <p>7. An der Thonaw zu Vlm / vnnd Regenspurg mit Contribution / Schwaben / Pfaltz / Neuburg / vnd nechstangesessene.</p> <p>Ein Teutscher Hauptman solle Com̃andiren / gute Disciplin halten / die Ordinantz vberschreitende Obristen an Leib vnd Leben straffen.</p> <p>Die Regimenter zu Pferd in die Regimenter zu Fuß einzutheilen / mit Einquartierung niemand verschonen / dardurch wird aemulation zwischen Geistlichen vnd Weltlichen fallen / die Stände bey dem jhrigen Manutinirt viel vbels verhütet / die Commercien im Gang erhalten J. May. in allen occasionen gedienet / alle Ausfruhr abgeschnitten vnd die principal Intention befürdert / nemblich die abdanckung der Liga.</p> <p><note place="left">Vnruhe in Italien vber der Succession im Hertzogthumb Mantua.</note> Nach dem der Hertzog Vincentz zu Mantua gegen Außgang deß vorigen Jahrs diese Welt gesegnet / vnd seinen Vettern den Hertzogen von Nivers zum Erben verlassen / hat dessen erstgeborner Sohn Hertzog von Rethel / welcher sich schon vor obgedachtem Todtfall zu Mantua befunden / jhme die Statt huldigen lassen: welches er auch in Montferrat vnd andern Orten vorgenommen / hat auch die Hertzogin Maria / Hertzogs Francisci von Mantua Tochter / so er mit Fraw Margrethen auß Savoyen gezeuget / geehlichet. Inmittels hat Hertzog Carl von Nivers / als er von allem verständiget worden / vom König in Franckreich seinen Abschied genommen / auch zugleich vmb Assistentz / diese Succession zu behaupten angelanget / darauff jhme dann der König alle Hülff wider Jedermänniglich / so jhne daran verhindern wolte / versprochen / vnd also jhne Hertzogen mit gutem Contento von sich gelassen: Welcher dann auch von den Vnderthanen besagten Hertzogthumbs mit grossen Frewden empfangen worden. Weil sich nun dieser newe Hertzog grosser Vnruhe besorget / sonderlich weil noch andere Potentaten vnd Fürsten an dieses Mantuanische Hertzogthumb jhre Praetension hatten / also liesse er hin vnd wider allerley nothwendige Vorsehung thun / vmb auff allen Nothfall gefast zuseyn / liesse viel Volck für Montferrath werben / die Besatzung hin vnd wider verstärcken / auch alle Ort mit Geschütz vnd Kriegsmunition versehen. Hingegen feyerten die andern Interessirten jhrer seits auch nicht / sondern der Hertzog in Saphoja ordnete Volck an die Gräntzen / vnd verwahrete die Päß / vmb allem ankommenden Succurß für Mantua zu wehren. Deßgleichen thete auch der Gubernator von Meyland im Nahmen deß Königs in Hispanien / der versahe alle feste Ort auffs beste / liesse die Soldaten mustern / die Compagnyen ergäntzen / behielte auch auff Keyserlicher Majest. Befehl das Schaumburgische Regiment bey sich / vnd machte allerley Praeparatorien zum Krieg.</p> <p>Weil sich nun alle Sachen in Italien zu einem blutigen Krieg ansehen liessen / wolte die Römische Keys. May. selbiges zuverwehren / vnd alles in der Güte hinzulegen / daß die Differentz wegen Mantua am Keyserlichen Hoff solte erörtert werden. Solches ins Werck zurichten bemühete sich auch der Bapst. Aber dessen vngeachtet fuhre der newe Hertzog fort / vnd rüstete sich mit aller Macht zum Krieg / liesse gegen Meyland die Bäume abhawen / vnnd die Schlagbäum weit von der Statt Mantua machen / wie auch etliche halbe Mond auffwerffen / vnnd zu mehrer Befestigung der Statt eine Forte in die See bawen.</p> <p>Weil auch die Spanischen der Festung Casale sehr dräweten / liesse er vor selbigem Ort drey halbe Mond / vnnd Trenscheen verfertigen / auch zu besserer Defension etliche Häusser darinnen abbrechen / vnd darneben mit Victualien / Volck vnd Kriegßmunition / gedachtes Ort wol versehen. Vnderdessen kam jhme täglich viel Volck zu / wurde auch in Franckreich vnd Schweitz jhme zu hülff / etlich tausend zu Roß vnnd Fuß geworben.</p> <p>So rüsteten sich auch der Hertzog in Saphoja vnd Gubernator von Meyland Don Cordua mit grossem Ernst zum Krieg / vnnd weil er der Gubernator ein grosses Volck zusammen brachte / theilete er solches ab / vnnd schickte den einen Theil nach Alessandria an die Montferratische Gräntzen / liesse auch eine starcke Brücken vber den Fluß Poo machen / vmb also von dannen mit diesem Königl. Kriegsheer / so in 25000. Mann starck / in Montferrath einzuziehen. Den andern Theil seines Kriegsvolcks schickete er nach Cremona / vnnd hatte darüber das Commando der Marchese di Monte Negro.</p> <p><note place="right">Spanische fallen in Montferrat eyn vnd belägern Casale.</note> Ist also der Krieg mit aller Macht in Italien angangen / in dem bald hernach gedachter Gubernator in Montferrat eingebrochen vnnd seine Marsche auff Casal zu genommen. Vnd ob wol der newe Hertzog grosse Vorsehung gethan / viel Volcks an die Grentzen deß Flusses Poo außgetheilet / auch etliche Vestungen auffwerffen lassen: hat er doch diesen Einfall nit ver- </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [1262/1409]
2. Hoffnung zum Frieden zu machen.
3. Frembden Nationen abzudancken.
4. Auff das meiste 10. Regiment zu Fuß vnd Pferd zu halten.
5. Diesem fliegenden Läger die Päß zu occupirn vnd die vmbliegende mit Contribution zubelegen.
1. Der erste Paß soll seyn zwischen Basel vnd Straßburg mit Contribution der Ständen im Elsaß.
2. Der ander zu Wormbs mit Contribution deß Wormbser Gawes vnd Hundsrücken.
3. Zwischen Cölln vnnd Coblentz zu Andernach mit Contribution der vmbliegenden.
4. Zwischen Trier vnd Coblentz an der Mosel / weiln die Statt daselbst gering vnd an vnbequemen Ort weren / 2 Schantzen zu bawen.
5. Der fünffte am Maynstrom jenseits der Statt Hanaw disseits Offenbach mit Contribution der Wetteraw vnd Odenwald.
6. Der sechste am Necker zu Heylbrunn vnd Wimpffen deß Contribution das Kreggaw / Hohenlohe vnd Limburg.
7. An der Thonaw zu Vlm / vnnd Regenspurg mit Contribution / Schwaben / Pfaltz / Neuburg / vnd nechstangesessene.
Ein Teutscher Hauptman solle Com̃andiren / gute Disciplin halten / die Ordinantz vberschreitende Obristen an Leib vnd Leben straffen.
Die Regimenter zu Pferd in die Regimenter zu Fuß einzutheilen / mit Einquartierung niemand verschonen / dardurch wird aemulation zwischen Geistlichen vnd Weltlichen fallen / die Stände bey dem jhrigen Manutinirt viel vbels verhütet / die Commercien im Gang erhalten J. May. in allen occasionen gedienet / alle Ausfruhr abgeschnitten vnd die principal Intention befürdert / nemblich die abdanckung der Liga.
Nach dem der Hertzog Vincentz zu Mantua gegen Außgang deß vorigen Jahrs diese Welt gesegnet / vnd seinen Vettern den Hertzogen von Nivers zum Erben verlassen / hat dessen erstgeborner Sohn Hertzog von Rethel / welcher sich schon vor obgedachtem Todtfall zu Mantua befunden / jhme die Statt huldigen lassen: welches er auch in Montferrat vnd andern Orten vorgenommen / hat auch die Hertzogin Maria / Hertzogs Francisci von Mantua Tochter / so er mit Fraw Margrethen auß Savoyen gezeuget / geehlichet. Inmittels hat Hertzog Carl von Nivers / als er von allem verständiget worden / vom König in Franckreich seinen Abschied genommen / auch zugleich vmb Assistentz / diese Succession zu behaupten angelanget / darauff jhme dann der König alle Hülff wider Jedermänniglich / so jhne daran verhindern wolte / versprochen / vnd also jhne Hertzogen mit gutem Contento von sich gelassen: Welcher dann auch von den Vnderthanen besagten Hertzogthumbs mit grossen Frewden empfangen worden. Weil sich nun dieser newe Hertzog grosser Vnruhe besorget / sonderlich weil noch andere Potentaten vnd Fürsten an dieses Mantuanische Hertzogthumb jhre Praetension hatten / also liesse er hin vnd wider allerley nothwendige Vorsehung thun / vmb auff allen Nothfall gefast zuseyn / liesse viel Volck für Montferrath werben / die Besatzung hin vnd wider verstärcken / auch alle Ort mit Geschütz vnd Kriegsmunition versehen. Hingegen feyerten die andern Interessirten jhrer seits auch nicht / sondern der Hertzog in Saphoja ordnete Volck an die Gräntzen / vnd verwahrete die Päß / vmb allem ankommenden Succurß für Mantua zu wehren. Deßgleichen thete auch der Gubernator von Meyland im Nahmen deß Königs in Hispanien / der versahe alle feste Ort auffs beste / liesse die Soldaten mustern / die Compagnyen ergäntzen / behielte auch auff Keyserlicher Majest. Befehl das Schaumburgische Regiment bey sich / vnd machte allerley Praeparatorien zum Krieg.
Vnruhe in Italien vber der Succession im Hertzogthumb Mantua. Weil sich nun alle Sachen in Italien zu einem blutigen Krieg ansehen liessen / wolte die Römische Keys. May. selbiges zuverwehren / vnd alles in der Güte hinzulegen / daß die Differentz wegen Mantua am Keyserlichen Hoff solte erörtert werden. Solches ins Werck zurichten bemühete sich auch der Bapst. Aber dessen vngeachtet fuhre der newe Hertzog fort / vnd rüstete sich mit aller Macht zum Krieg / liesse gegen Meyland die Bäume abhawen / vnnd die Schlagbäum weit von der Statt Mantua machen / wie auch etliche halbe Mond auffwerffen / vnnd zu mehrer Befestigung der Statt eine Forte in die See bawen.
Weil auch die Spanischen der Festung Casale sehr dräweten / liesse er vor selbigem Ort drey halbe Mond / vnnd Trenscheen verfertigen / auch zu besserer Defension etliche Häusser darinnen abbrechen / vnd darneben mit Victualien / Volck vnd Kriegßmunition / gedachtes Ort wol versehen. Vnderdessen kam jhme täglich viel Volck zu / wurde auch in Franckreich vnd Schweitz jhme zu hülff / etlich tausend zu Roß vnnd Fuß geworben.
So rüsteten sich auch der Hertzog in Saphoja vnd Gubernator von Meyland Don Cordua mit grossem Ernst zum Krieg / vnnd weil er der Gubernator ein grosses Volck zusammen brachte / theilete er solches ab / vnnd schickte den einen Theil nach Alessandria an die Montferratische Gräntzen / liesse auch eine starcke Brücken vber den Fluß Poo machen / vmb also von dannen mit diesem Königl. Kriegsheer / so in 25000. Mann starck / in Montferrath einzuziehen. Den andern Theil seines Kriegsvolcks schickete er nach Cremona / vnnd hatte darüber das Commando der Marchese di Monte Negro.
Ist also der Krieg mit aller Macht in Italien angangen / in dem bald hernach gedachter Gubernator in Montferrat eingebrochen vnnd seine Marsche auff Casal zu genommen. Vnd ob wol der newe Hertzog grosse Vorsehung gethan / viel Volcks an die Grentzen deß Flusses Poo außgetheilet / auch etliche Vestungen auffwerffen lassen: hat er doch diesen Einfall nit ver-
Spanische fallen in Montferrat eyn vnd belägern Casale.
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