Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.Vnter diesem Verlauff ist Pfaltzgraff Friderich den II. Octobr. mit seiner Gemahlin / jungen Fürsten / vnd grossem Com[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]tat / in Begleytung etlich Tausend Mann vom Landvolck von Amberg nacher dem Königreich Böhmen auffgebrochen. Wie er nun zu Waldsachsen ankommen / haben Böhmische Abgesandte kommen nach Waldsachen. sich die Abgesandte deß Königreichs Böheim vnd der Incorporirten Länder / so zu Eger auffgewartet / von dannen mit achtzehen Gutschen / deren jede von 6. Pferden gezogen worden / auffgemacht / vnd nach Waldsachsen in folgender Ordnung gefahren: Als nämlich / auff den vordersten dreyen Wägen seynd die Böhmischen voran / auff den vierten die Mährischen / auff den fünfften die Schlesischen / auff den sechsten die Laußnitzer / vnd auff den vbrigen der Adel vnd Diener der Abgesandten gefahren. Vor Waldsachsen hat der Pfaltzgraff durch Achatz von Dona vnd etliche jhm zugegebene Herren vnd vom Adel die Abgesandten empfangen / stattlich einholen / in ein besonders Zimmer weisen / vnd von dannen zur Audientz begleyten lassen / da dann der Pfaltzgraff / beneben seinem Bruder / Sohn / beyden Fürsten von Anhalt / vnd andern Hoffleuten / sie mit entblößtem Haupt alle empfangen / Graff Joachim Andreas von Schlick Oration an den Pfaltzgraffen. vnd jhnen die Hand gebotten. Darauff Graff Joachim Andreas von Schlick im Namen der sämptlichen Länder ein Oration gethan: Erstlich / auß was erheblichen Vrsachen die Röm. Keys. Majest. zum Regiment der Eron Böhmen vnd der Incorporirten Länder nit zugelassen / sondern ein anderer Fürst / nämlich Er / Pfaltzgraff Friderich / zu jhrem König erwöhlet worden / welches alles gedachter Graff weitläufftig außgeführet / insonderheit vermeldet / daß der Pfaltzgraff nach der Cron Böhmen niemaln einige Gedancken haben können / derowegen es für ein lautere Schickung Gottes zuhalten. Darauff an jhn Pfaltzgraffen begehrt / sich von Waldsachsen zuerheben / vnd mit den Abgesandten zur Königlichen Residentz: vnd Crönungs Statt Prag zubegeben / doch zuvor aber den gewöhnlichen Reverß den Abgesandten zuliesfern. Pfaltzgraffen Friderichs Antwort auff die Oration deß Graffen von Schlick. Hierauff hat der Pfaltzgraff also geantwortet: Von wegen der löblichen Cron Böhmen vnd der Incorporirten Länder / was mit die Herrn vor: vnd angebracht / das hab ich alles wol vernommen / vnd bedancke mich der Affection / so die sämptliche Länder zu meiner Person tragen / wil mich mit Göttlicher Hülffe befleissen / jhnen alle mögliche Satisfaction zuthun. Was nun der gesampten Länder Begeren antriffi / ob ich wol groß vnd wichtige Vrsachen gehabt / eine abschlägige Antwort zugeben / so hab ich doch mit Raht vnd Hülffe meiner Freunde / in Berahtschlagung dessen / dieser sonderbahren Schickung vnd Willen Gottes mich vntergeben / sonderlich auch / weil ich von den Landen zur Königlichen Regierung derselben beliebet / vnd ordentlich bin beruffen worden / als wil mir nicht anders gebühren / als dem Willen deß gnädigen Gottes nachzukommen / vnd denselben innbrünstig zu bitten / derselbe wölle dieses gantze Werck zu seines Namens Ehre gedeyen lassen: Vnd sage Trew zu / als ein Teutscher Fürst / der Cron Böhmen vnd Incorporirten Landen / Privilegien vnd Freyheiten dermassen in Acht zunehmen / vnd höchstem Vermögen nach zuschützen / die Regierung auch also mit Gottes Hülff anzustellen / daß die sämptliche Länder mit mir content seyn werden / der gäntzlichen Zuversicht / die sämptlichen Länder werden mir trewlich vnder die Arm greiffen / vnd das jhrige auch darbey thun / damit das noch wehrende Vnheil in den Landen abgeschafft / vnd der liebe Fried widergebracht werden möge: ich wil auch die Affection der Länder / die sie zu mir tragen / zu erwidern wissen. Nach diesem haben die Abgesandte mit jhrem Comitat dem Pfaltzgraffen / seinem Bruder / Sohn / auch den Fürsten von Anhalt die Hände geküsset / vnd von dannen Wentzel Wilhelms von Ruppa Oration an die Pfaltzgräffin. zu der Pfaltzgräffin sich begeben / allda / nachdem sie jhr auch die Hand geküsset / hat Wentzel Wilhelm von Ruppa ein Frantzösische Oration gethan / dieses Innhalts: Es hetten die Abgesandten der Cron Böhmen / deß Marggraffthumbs Mähren / deß Hertzogthumbs Schlesien / Ober vnd Nider Marggraffthumb Laußnitz / Gott vor jhre glückliche Ankunfft Danck gesagt / theten sich auch vnderthänigst vnd gehorsambst gegen jhr bedancken / daß sie durch Intercession vnd Vorbitt / bey jhrem Gemahl der sämptlichen Länder Wolfahrt vnd Begehren zu gewündschtem Ende bringen helffen / Gott den Allmächtigen anruffend / daß er beyde Kö. W. in guter Prosperität / langem vnd glückseligem Zustand gnädiglich erhalten wölle / theten sich benebenst als vnderthänigst vnd treweste Vnderthanen zu beharrlichen Königl. Gnaden befehlen. Der Pfaltzgräffin Antwort auff deß von Ruppa Oration. Hierauff hat die Pfaltzgräffin dem von Ruppa in Frantzösischer Sprach wider also geantwortet: Herr / was ich wegen der Ehre Gottes vnd der allgemeinen Religion gethan / das ist in guter Intention von mir beschehen / wil auch ins künfftig an meinem Favor vnnd guten Willen nichts ermangeln lassen. Darauff verlasse sich der Herr / vnd die andern Stände. Nach vollendung dieses alles ist Pfalgraff Friderich mit seiner Gemahlin / Sohn / vnd andern bey sich habenden Comitat / durch die auff beyden seiten der Gassen in Ordnung gestellte Soldaten in die Kirch gangen: Darinnen sein Hoffprediger auß dem 20. Psalm ein Predigt gethan. Als nun diese geendet / ist man auß der Kirchen zur Tafel gangen: Da deß Pfaltzgraffen Tafel auff dreissig Personen zugerichtet / vnd darzu alle Gesandten erfordert: die Böhmischen zwar auff der Lincken nach einander / die Mährische aber / Schlesische / wie auch Ober vnd Nider Laußnitzische auff die rechte seiten gesetzt werden. Nachdem die Malzeit gehalten / als der Pfaltzgraff mit den Abgesandten sich lang vnterredt / hat er letztlich durch seinen Groß Hoffmeister Johann Albrecht / Graffen von Solms / Achatz von Dona / vnd Ludwig Camerarium einen Reverß / in Lateinischer Spraach jhnen einhändigen lassen. Darauff sie sich mit solchem wider zurück nacher Eger begeben. Gedachter Reverß hat also gelautet: Vnter diesem Verlauff ist Pfaltzgraff Friderich den II. Octobr. mit seiner Gemahlin / jungen Fürsten / vnd grossem Com[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]tat / in Begleytung etlich Tausend Mann vom Landvolck von Amberg nacher dem Königreich Böhmen auffgebrochen. Wie er nun zu Waldsachsen ankommen / haben Böhmische Abgesandte kommen nach Waldsachen. sich die Abgesandte deß Königreichs Böheim vnd der Incorporirten Länder / so zu Eger auffgewartet / von dannen mit achtzehen Gutschen / deren jede von 6. Pferden gezogen worden / auffgemacht / vnd nach Waldsachsen in folgender Ordnung gefahren: Als nämlich / auff den vordersten dreyen Wägen seynd die Böhmischen voran / auff den vierten die Mährischen / auff den fünfften die Schlesischen / auff den sechsten die Laußnitzer / vnd auff den vbrigen der Adel vnd Diener der Abgesandten gefahren. Vor Waldsachsen hat der Pfaltzgraff durch Achatz von Dona vñ etliche jhm zugegebene Herren vnd vom Adel die Abgesandten empfangen / stattlich einholẽ / in ein besonders Zimmer weisen / vnd von dannen zur Audientz begleyten lassen / da dann der Pfaltzgraff / beneben seinem Bruder / Sohn / beyden Fürsten von Anhalt / vnd andern Hoffleuten / sie mit entblößtem Haupt alle empfangen / Graff Joachim Andreas von Schlick Oration an den Pfaltzgraffen. vnd jhnen die Hand gebotten. Darauff Graff Joachim Andreas von Schlick im Namẽ der sämptlichen Länder ein Oration gethan: Erstlich / auß was erheblichẽ Vrsachen die Röm. Keys. Majest. zum Regiment der Eron Böhmen vnd der Incorporirten Länder nit zugelassen / sondern ein anderer Fürst / nämlich Er / Pfaltzgraff Friderich / zu jhrem König erwöhlet worden / welches alles gedachter Graff weitläufftig außgeführet / insonderheit vermeldet / daß der Pfaltzgraff nach der Cron Böhmen niemaln einige Gedancken haben können / derowegen es für ein lautere Schickung Gottes zuhalten. Darauff an jhn Pfaltzgraffen begehrt / sich von Waldsachsen zuerheben / vnd mit den Abgesandten zur Königlichen Residentz: vnd Crönungs Statt Prag zubegebẽ / doch zuvor aber den gewöhnlichen Reverß den Abgesandten zuliesfern. Pfaltzgraffen Friderichs Antwort auff die Oration deß Graffen von Schlick. Hierauff hat der Pfaltzgraff also geantwortet: Von wegen der löblichen Cron Böhmen vnd der Incorporirten Länder / was mit die Herrn vor: vnd angebracht / das hab ich alles wol vernommẽ / vnd bedancke mich der Affection / so die sämptliche Länder zu meiner Person tragen / wil mich mit Göttlicher Hülffe befleissen / jhnen alle mögliche Satisfaction zuthun. Was nun der gesampten Länder Begeren antriffi / ob ich wol groß vnd wichtige Vrsachen gehabt / eine abschlägige Antwort zugeben / so hab ich doch mit Raht vnd Hülffe meiner Freunde / in Berahtschlagung dessen / dieser sonderbahren Schickung vnd Willen Gottes mich vntergeben / sonderlich auch / weil ich von den Landen zur Königlichen Regierung derselben beliebet / vnd ordentlich bin beruffen worden / als wil mir nicht anders gebühren / als dem Willen deß gnädigen Gottes nachzukommen / vnd denselben innbrünstig zu bitten / derselbe wölle dieses gantze Werck zu seines Namens Ehre gedeyen lassen: Vnd sage Trew zu / als ein Teutscher Fürst / der Cron Böhmen vnd Incorporirten Landen / Privilegien vnd Freyheiten dermassen in Acht zunehmen / vnd höchstem Vermögen nach zuschützen / die Regierung auch also mit Gottes Hülff anzustellẽ / daß die sämptliche Länder mit mir content seyn werden / der gäntzlichen Zuversicht / die sämptlichẽ Länder werden mir trewlich vnder die Arm greiffen / vnd das jhrige auch darbey thun / damit das noch wehrende Vnheil in den Landen abgeschafft / vnd der liebe Fried widergebracht werden möge: ich wil auch die Affection der Länder / die sie zu mir tragen / zu erwidern wissen. Nach diesem haben die Abgesandte mit jhrem Comitat dem Pfaltzgraffen / seinem Bruder / Sohn / auch den Fürsten von Anhalt die Hände geküsset / vnd von dannen Wentzel Wilhelms von Ruppa Oration an die Pfaltzgräffin. zu der Pfaltzgräffin sich begeben / allda / nachdem sie jhr auch die Hand geküsset / hat Wentzel Wilhelm von Ruppa ein Frantzösische Oration gethan / dieses Innhalts: Es hetten die Abgesandtẽ der Cron Böhmẽ / deß Marggraffthumbs Mähren / deß Hertzogthumbs Schlesien / Ober vnd Nider Marggraffthumb Laußnitz / Gott vor jhre glückliche Ankunfft Danck gesagt / theten sich auch vnderthänigst vnd gehorsambst gegen jhr bedancken / daß sie durch Intercession vnd Vorbitt / bey jhrem Gemahl der sämptlichen Länder Wolfahrt vnd Begehrẽ zu gewündschtem Ende bringẽ helffen / Gott den Allmächtigẽ anruffend / daß er beyde Kö. W. in guter Prosperität / langem vñ glückseligem Zustand gnädiglich erhalten wölle / theten sich benebenst als vnderthänigst vnd treweste Vnderthanẽ zu beharrlichen Königl. Gnadẽ befehlen. Der Pfaltzgräffin Antwort auff deß von Ruppa Oration. Hierauff hat die Pfaltzgräffin dem von Ruppa in Frantzösischer Sprach wider also geantwortet: Herr / was ich wegen der Ehre Gottes vnd der allgemeinen Religion gethan / das ist in guter Intention von mir beschehen / wil auch ins künfftig an meinem Favor vnnd guten Willen nichts ermangeln lassen. Darauff verlasse sich der Herr / vnd die andern Stände. Nach vollendung dieses alles ist Pfalgraff Friderich mit seiner Gemahlin / Sohn / vnd andern bey sich habenden Comitat / durch die auff beyden seiten der Gassen in Ordnung gestellte Soldaten in die Kirch gangen: Darinnen sein Hoffprediger auß dem 20. Psalm ein Predigt gethan. Als nun diese geendet / ist man auß der Kirchen zur Tafel gangen: Da deß Pfaltzgraffen Tafel auff dreissig Personen zugerichtet / vnd darzu alle Gesandten erfordert: die Böhmischen zwar auff der Lincken nach einander / die Mährische aber / Schlesische / wie auch Ober vnd Nider Laußnitzische auff die rechte seiten gesetzt werden. Nachdem die Malzeit gehalten / als der Pfaltzgraff mit den Abgesandten sich lang vnterredt / hat er letztlich durch seinen Groß Hoffmeister Johann Albrecht / Graffen von Solms / Achatz von Dona / vnd Ludwig Camerarium einen Reverß / in Lateinischer Spraach jhnen einhändigen lassen. Darauff sie sich mit solchem wider zurück nacher Eger begeben. Gedachter Reverß hat also gelautet: <TEI> <text> <body> <div> <div> <pb facs="#f0315" n="268"/> <p>Vnter diesem Verlauff ist Pfaltzgraff Friderich den II. Octobr. mit seiner Gemahlin / jungen Fürsten / vnd grossem Com<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>tat / in Begleytung etlich Tausend Mann vom Landvolck von Amberg nacher dem Königreich Böhmen auffgebrochen. Wie er nun zu Waldsachsen ankommen / haben <note place="left">Böhmische Abgesandte kommen nach Waldsachen.</note> sich die Abgesandte deß Königreichs Böheim vnd der Incorporirten Länder / so zu Eger auffgewartet / von dannen mit achtzehen Gutschen / deren jede von 6. Pferden gezogen worden / auffgemacht / vnd nach Waldsachsen in folgender Ordnung gefahren: Als nämlich / auff den vordersten dreyen Wägen seynd die Böhmischen voran / auff den vierten die Mährischen / auff den fünfften die Schlesischen / auff den sechsten die Laußnitzer / vnd auff den vbrigen der Adel vnd Diener der Abgesandten gefahren.</p> <p>Vor Waldsachsen hat der Pfaltzgraff durch Achatz von Dona vñ etliche jhm zugegebene Herren vnd vom Adel die Abgesandten empfangen / stattlich einholẽ / in ein besonders Zimmer weisen / vnd von dannen zur Audientz begleyten lassen / da dann der Pfaltzgraff / beneben seinem Bruder / Sohn / beyden Fürsten von Anhalt / vnd andern Hoffleuten / sie mit entblößtem Haupt alle empfangen / <note place="left">Graff Joachim Andreas von Schlick Oration an den Pfaltzgraffen.</note> vnd jhnen die Hand gebotten. Darauff Graff Joachim Andreas von Schlick im Namẽ der sämptlichen Länder ein Oration gethan: Erstlich / auß was erheblichẽ Vrsachen die Röm. Keys. Majest. zum Regiment der Eron Böhmen vnd der Incorporirten Länder nit zugelassen / sondern ein anderer Fürst / nämlich Er / Pfaltzgraff Friderich / zu jhrem König erwöhlet worden / welches alles gedachter Graff weitläufftig außgeführet / insonderheit vermeldet / daß der Pfaltzgraff nach der Cron Böhmen niemaln einige Gedancken haben können / derowegen es für ein lautere Schickung Gottes zuhalten. Darauff an jhn Pfaltzgraffen begehrt / sich von Waldsachsen zuerheben / vnd mit den Abgesandten zur Königlichen Residentz: vnd Crönungs Statt Prag zubegebẽ / doch zuvor aber den gewöhnlichen Reverß den Abgesandten zuliesfern.</p> <p><note place="left">Pfaltzgraffen Friderichs Antwort auff die Oration deß Graffen von Schlick.</note> Hierauff hat der Pfaltzgraff also geantwortet: Von wegen der löblichen Cron Böhmen vnd der Incorporirten Länder / was mit die Herrn vor: vnd angebracht / das hab ich alles wol vernommẽ / vnd bedancke mich der Affection / so die sämptliche Länder zu meiner Person tragen / wil mich mit Göttlicher Hülffe befleissen / jhnen alle mögliche Satisfaction zuthun. Was nun der gesampten Länder Begeren antriffi / ob ich wol groß vnd wichtige Vrsachen gehabt / eine abschlägige Antwort zugeben / so hab ich doch mit Raht vnd Hülffe meiner Freunde / in Berahtschlagung dessen / dieser sonderbahren Schickung vnd Willen Gottes mich vntergeben / sonderlich auch / weil ich von den Landen zur Königlichen Regierung derselben beliebet / vnd ordentlich bin beruffen worden / als wil mir nicht anders gebühren / als dem Willen deß gnädigen Gottes nachzukommen / vnd denselben innbrünstig zu bitten / derselbe wölle dieses gantze Werck zu seines Namens Ehre gedeyen lassen: Vnd sage Trew zu / als ein Teutscher Fürst / der Cron Böhmen vnd Incorporirten Landen / Privilegien vnd Freyheiten dermassen in Acht zunehmen / vnd höchstem Vermögen nach zuschützen / die Regierung auch also mit Gottes Hülff anzustellẽ / daß die sämptliche Länder mit mir content seyn werden / der gäntzlichen Zuversicht / die sämptlichẽ Länder werden mir trewlich vnder die Arm greiffen / vnd das jhrige auch darbey thun / damit das noch wehrende Vnheil in den Landen abgeschafft / vnd der liebe Fried widergebracht werden möge: ich wil auch die Affection der Länder / die sie zu mir tragen / zu erwidern wissen. Nach diesem haben die Abgesandte mit jhrem Comitat dem Pfaltzgraffen / seinem Bruder / Sohn / auch den Fürsten von Anhalt die Hände geküsset / vnd von dannen Wentzel <note place="right">Wilhelms von Ruppa Oration an die Pfaltzgräffin.</note> zu der Pfaltzgräffin sich begeben / allda / nachdem sie jhr auch die Hand geküsset / hat Wentzel Wilhelm von Ruppa ein Frantzösische Oration gethan / dieses Innhalts: Es hetten die Abgesandtẽ der Cron Böhmẽ / deß Marggraffthumbs Mähren / deß Hertzogthumbs Schlesien / Ober vnd Nider Marggraffthumb Laußnitz / Gott vor jhre glückliche Ankunfft Danck gesagt / theten sich auch vnderthänigst vnd gehorsambst gegen jhr bedancken / daß sie durch Intercession vnd Vorbitt / bey jhrem Gemahl der sämptlichen Länder Wolfahrt vnd Begehrẽ zu gewündschtem Ende bringẽ helffen / Gott den Allmächtigẽ anruffend / daß er beyde Kö. W. in guter Prosperität / langem vñ glückseligem Zustand gnädiglich erhalten wölle / theten sich benebenst als vnderthänigst vnd treweste Vnderthanẽ zu beharrlichen Königl. Gnadẽ befehlen.</p> <p><note place="right">Der Pfaltzgräffin Antwort auff deß von Ruppa Oration.</note> Hierauff hat die Pfaltzgräffin dem von Ruppa in Frantzösischer Sprach wider also geantwortet: Herr / was ich wegen der Ehre Gottes vnd der allgemeinen Religion gethan / das ist in guter Intention von mir beschehen / wil auch ins künfftig an meinem Favor vnnd guten Willen nichts ermangeln lassen. Darauff verlasse sich der Herr / vnd die andern Stände.</p> <p>Nach vollendung dieses alles ist Pfalgraff Friderich mit seiner Gemahlin / Sohn / vnd andern bey sich habenden Comitat / durch die auff beyden seiten der Gassen in Ordnung gestellte Soldaten in die Kirch gangen: Darinnen sein Hoffprediger auß dem 20. Psalm ein Predigt gethan. Als nun diese geendet / ist man auß der Kirchen zur Tafel gangen: Da deß Pfaltzgraffen Tafel auff dreissig Personen zugerichtet / vnd darzu alle Gesandten erfordert: die Böhmischen zwar auff der Lincken nach einander / die Mährische aber / Schlesische / wie auch Ober vnd Nider Laußnitzische auff die rechte seiten gesetzt werden.</p> <p>Nachdem die Malzeit gehalten / als der Pfaltzgraff mit den Abgesandten sich lang vnterredt / hat er letztlich durch seinen Groß Hoffmeister Johann Albrecht / Graffen von Solms / Achatz von Dona / vnd Ludwig Camerarium einen Reverß / in Lateinischer Spraach jhnen einhändigen lassen. Darauff sie sich mit solchem wider zurück nacher Eger begeben.</p> <p>Gedachter Reverß hat also gelautet:</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [268/0315]
Vnter diesem Verlauff ist Pfaltzgraff Friderich den II. Octobr. mit seiner Gemahlin / jungen Fürsten / vnd grossem Com_tat / in Begleytung etlich Tausend Mann vom Landvolck von Amberg nacher dem Königreich Böhmen auffgebrochen. Wie er nun zu Waldsachsen ankommen / haben sich die Abgesandte deß Königreichs Böheim vnd der Incorporirten Länder / so zu Eger auffgewartet / von dannen mit achtzehen Gutschen / deren jede von 6. Pferden gezogen worden / auffgemacht / vnd nach Waldsachsen in folgender Ordnung gefahren: Als nämlich / auff den vordersten dreyen Wägen seynd die Böhmischen voran / auff den vierten die Mährischen / auff den fünfften die Schlesischen / auff den sechsten die Laußnitzer / vnd auff den vbrigen der Adel vnd Diener der Abgesandten gefahren.
Böhmische Abgesandte kommen nach Waldsachen. Vor Waldsachsen hat der Pfaltzgraff durch Achatz von Dona vñ etliche jhm zugegebene Herren vnd vom Adel die Abgesandten empfangen / stattlich einholẽ / in ein besonders Zimmer weisen / vnd von dannen zur Audientz begleyten lassen / da dann der Pfaltzgraff / beneben seinem Bruder / Sohn / beyden Fürsten von Anhalt / vnd andern Hoffleuten / sie mit entblößtem Haupt alle empfangen / vnd jhnen die Hand gebotten. Darauff Graff Joachim Andreas von Schlick im Namẽ der sämptlichen Länder ein Oration gethan: Erstlich / auß was erheblichẽ Vrsachen die Röm. Keys. Majest. zum Regiment der Eron Böhmen vnd der Incorporirten Länder nit zugelassen / sondern ein anderer Fürst / nämlich Er / Pfaltzgraff Friderich / zu jhrem König erwöhlet worden / welches alles gedachter Graff weitläufftig außgeführet / insonderheit vermeldet / daß der Pfaltzgraff nach der Cron Böhmen niemaln einige Gedancken haben können / derowegen es für ein lautere Schickung Gottes zuhalten. Darauff an jhn Pfaltzgraffen begehrt / sich von Waldsachsen zuerheben / vnd mit den Abgesandten zur Königlichen Residentz: vnd Crönungs Statt Prag zubegebẽ / doch zuvor aber den gewöhnlichen Reverß den Abgesandten zuliesfern.
Graff Joachim Andreas von Schlick Oration an den Pfaltzgraffen. Hierauff hat der Pfaltzgraff also geantwortet: Von wegen der löblichen Cron Böhmen vnd der Incorporirten Länder / was mit die Herrn vor: vnd angebracht / das hab ich alles wol vernommẽ / vnd bedancke mich der Affection / so die sämptliche Länder zu meiner Person tragen / wil mich mit Göttlicher Hülffe befleissen / jhnen alle mögliche Satisfaction zuthun. Was nun der gesampten Länder Begeren antriffi / ob ich wol groß vnd wichtige Vrsachen gehabt / eine abschlägige Antwort zugeben / so hab ich doch mit Raht vnd Hülffe meiner Freunde / in Berahtschlagung dessen / dieser sonderbahren Schickung vnd Willen Gottes mich vntergeben / sonderlich auch / weil ich von den Landen zur Königlichen Regierung derselben beliebet / vnd ordentlich bin beruffen worden / als wil mir nicht anders gebühren / als dem Willen deß gnädigen Gottes nachzukommen / vnd denselben innbrünstig zu bitten / derselbe wölle dieses gantze Werck zu seines Namens Ehre gedeyen lassen: Vnd sage Trew zu / als ein Teutscher Fürst / der Cron Böhmen vnd Incorporirten Landen / Privilegien vnd Freyheiten dermassen in Acht zunehmen / vnd höchstem Vermögen nach zuschützen / die Regierung auch also mit Gottes Hülff anzustellẽ / daß die sämptliche Länder mit mir content seyn werden / der gäntzlichen Zuversicht / die sämptlichẽ Länder werden mir trewlich vnder die Arm greiffen / vnd das jhrige auch darbey thun / damit das noch wehrende Vnheil in den Landen abgeschafft / vnd der liebe Fried widergebracht werden möge: ich wil auch die Affection der Länder / die sie zu mir tragen / zu erwidern wissen. Nach diesem haben die Abgesandte mit jhrem Comitat dem Pfaltzgraffen / seinem Bruder / Sohn / auch den Fürsten von Anhalt die Hände geküsset / vnd von dannen Wentzel zu der Pfaltzgräffin sich begeben / allda / nachdem sie jhr auch die Hand geküsset / hat Wentzel Wilhelm von Ruppa ein Frantzösische Oration gethan / dieses Innhalts: Es hetten die Abgesandtẽ der Cron Böhmẽ / deß Marggraffthumbs Mähren / deß Hertzogthumbs Schlesien / Ober vnd Nider Marggraffthumb Laußnitz / Gott vor jhre glückliche Ankunfft Danck gesagt / theten sich auch vnderthänigst vnd gehorsambst gegen jhr bedancken / daß sie durch Intercession vnd Vorbitt / bey jhrem Gemahl der sämptlichen Länder Wolfahrt vnd Begehrẽ zu gewündschtem Ende bringẽ helffen / Gott den Allmächtigẽ anruffend / daß er beyde Kö. W. in guter Prosperität / langem vñ glückseligem Zustand gnädiglich erhalten wölle / theten sich benebenst als vnderthänigst vnd treweste Vnderthanẽ zu beharrlichen Königl. Gnadẽ befehlen.
Pfaltzgraffen Friderichs Antwort auff die Oration deß Graffen von Schlick.
Wilhelms von Ruppa Oration an die Pfaltzgräffin. Hierauff hat die Pfaltzgräffin dem von Ruppa in Frantzösischer Sprach wider also geantwortet: Herr / was ich wegen der Ehre Gottes vnd der allgemeinen Religion gethan / das ist in guter Intention von mir beschehen / wil auch ins künfftig an meinem Favor vnnd guten Willen nichts ermangeln lassen. Darauff verlasse sich der Herr / vnd die andern Stände.
Der Pfaltzgräffin Antwort auff deß von Ruppa Oration. Nach vollendung dieses alles ist Pfalgraff Friderich mit seiner Gemahlin / Sohn / vnd andern bey sich habenden Comitat / durch die auff beyden seiten der Gassen in Ordnung gestellte Soldaten in die Kirch gangen: Darinnen sein Hoffprediger auß dem 20. Psalm ein Predigt gethan. Als nun diese geendet / ist man auß der Kirchen zur Tafel gangen: Da deß Pfaltzgraffen Tafel auff dreissig Personen zugerichtet / vnd darzu alle Gesandten erfordert: die Böhmischen zwar auff der Lincken nach einander / die Mährische aber / Schlesische / wie auch Ober vnd Nider Laußnitzische auff die rechte seiten gesetzt werden.
Nachdem die Malzeit gehalten / als der Pfaltzgraff mit den Abgesandten sich lang vnterredt / hat er letztlich durch seinen Groß Hoffmeister Johann Albrecht / Graffen von Solms / Achatz von Dona / vnd Ludwig Camerarium einen Reverß / in Lateinischer Spraach jhnen einhändigen lassen. Darauff sie sich mit solchem wider zurück nacher Eger begeben.
Gedachter Reverß hat also gelautet:
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Frederike Neuber, Marcus Baumgarten: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |