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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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keiten deß Straßburgischen Bischthumbs zu deliberiren seyn würde / vnder dato dem 17. Septembris ergehen lassen / dieses Innhalts:

Demnach der in Anno 1604. zwischen den Bäpstischen vnd Evangelischen Thum Capitularen deß Stiffts Straßburg auff 15. Jahr lang auffgerichte Vertrag sich in diesem zu End lauffenden 1619. Jahr endete / so hette er sich neben andern seinen Benachbarten Evangelischen Ständen / sonderlich Würtenberg vnd Baden / in Erwegung was auß dieser Sach für Vngelegenheit leichtlich im Reich entstehen könte / da es nicht abermal zum wenigsten / vnd biß auch in der Hauptsach ein erwünschte Vergleichung zu treffen / zu einem längern Anstand obgedachten Vertrags gebracht werden solte / darunder nicht wenig bemünhet / auch die Evangelische Thumb Capitularen darzu nicht vngeneigt befunden / die Bäpstischen aber hetten jhre Erklärung nach vnd nach auffgezogen / also daß er derselben noch biß auff diese Stundt nicht mächtig seyn können.

Nun aber an dieser Sach deß gantzen Reichs Frieden vnd Wolstandt auch dem Evangelischen Wesen nit wenig gelegen were / so hette er für eine Notthurfft erachtet / Sie dessen hiermit vnd zwar zu dem End zu verständigen / ob sie jhre Abgeordnete zu künfftigem benanten Correspondentz Tag auch auff diesen Puncten instruiren wolten / damit daselbsten erwogen werden möchte / wie vnd durch was Mittel zu verhüten / daß nicht auß dieser Straßburgischen Stifft Sach ein newer Auffstand erweck et würde.

Vnierte vnd andere Protestirende Stände halten zu Nürnberg eine Zusammenkunfft. Demnach nun hierauf der benante Termin zu gedachtem angestellten Correspondentz Tag herbey kommen / sind zu Nürnberg in Person angelangt / König Friederich (der zu seiner Ankunfft / als ein König in Böheimb / von den zuvor anwesenden Fürsten vnnd der Statt zwep Corneten stattlich empfangen vnnd eingeholet worden) Marggraff Joachim Ernst / von Brandenburg Anspach / Landgraff Moritz zu Hessen / drey Hertzogen von Sachsen Weymarischer Lini / drey Hertzogen von Würtenberg: Jhre Gesandten haben geschickt / der Churfürst von Brandenburg / Hertzog Friederich Vlrich von Braunschweig / der Hertzog von Lüneburg / Marggraf von Brandenburg Culmbach / Marggraff von Durlach / die Graffen von Oetingen / die Graffen von Hohenlohe / die Fränckische Graffen / die Wetter awische Graffen / die Fränckische Ritterschafft / die Ritterschafft Orths Altmühl / die Ritterschafft Steigerwaldt / die Reichs Stätt / Straßburg / Franckfurt / Nürnberg / Vlm / Wormbs / Speyer / Nördlingen / Rotenburg / Schwübischen Hall / Wümpffen / Schweinfurt / Kauffbeuren / Landaw / rc. Darbey sind auch erschienen Ober Oesterreichische Gesandten. Die Seffiones sindt im Augustiner Kloster daselbs / weil man eben dazumal ein newes Rathhauß bawete / so noch nicht fertig war / gehalten worden.

Keyser Ferdinand schickt den Graffen von Wie nun Jh. Mai. Keyser Ferdinand von solcher der Vnierten angestellten Versamblung berichtet worden / hat dieselbe Graffen Johann 1619. Hohenzollern zur Zusammenkunfft der Vn[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]rerten vnd Protestirenden zu Nürnberg. Georgen von Hohenzollern / J. Mai. Rath / Kämmerer vnnd Reichs Hoff Rath Praesidenten auch dahin abgeordnet / der dann den Versambleten Chur-Fürsten vnd Ständen nach folgenden Inhalts Vortrag gethan.

Demnach die Röm. Keys. rc. Majestät / rc. von gegenwärtiger Zusammenkunfft der anwesenden Chur-Fürsten / Stände vnd Ritterschafft / vnd der Keyserlich Anbringen durch den Graffen von Hohenzollen den Vuierten zu Nürnberg gethan. abwesenden Bottschafften vnd Gesandten berichtet worden / haben sie jhr nicht wol andere Gedancken machen können / als daß solche fürnemlichen von wegen deren an jetzo im Reich vnruhigen Läufften / wie auch insonderheit / deß in Böheimb allnoch continuirenden Vnwesens halben möchte angesehen seyn.

Wann aber J. Keys. Maj. hierbey zu Gemüth geführet / in was nunmehr fast aller Orthen eingerissenen / vnd bereits allzuviel eingewurtzelten Mißtrawen / die Stände deß Reichs / bey diesen Zeiten begriffen / vnd welcher Gestalt sich viel friedhässiger Leuth bemühen / solches höchstschädliche Vbel durch allerhand scheinliche Einbildungen vnnd vngleiche Informationes noch weiter zu fomentiren.

Als haben J. Keys. M. darvor ermessen / daß derselben / Keyserl. Ampts halber / gebühren wolle / bey dergleichen Vorfällen ein wachtsames Aug zu haben / vnd dahin zu trachten / damit die Vrsachen vnd widerwärtige Persuasiones, so vorangedeutes Mißtrawen geberen / so viel möglichen benommen / vnd die darauß entstehende gefährliche Weitläufftigkeiten / abgeschnitten werden möchten.

Zu welchem Ende Jhr. Keys. Maj. dero Abgesandten anbefohlen / in jhrem Namen die anwesende Stände / vnd der abwesenden Gesandte / forderst J Keys. Mai. auffrechten friedliebenden Intention gründlichen zu sinceriren.

Vnd erklären sich demnach J. Keys. Maj. hiemit / vnd versichern ermelte Chur-Fürsten / Stände / vnnd der Abgesandten Principales bey jhren Keys. Würden / daß Jhre Maj. bey dero nunmehr angetrettenen Keys. Regierung / sich nichts höhers angelegen seyn lassen / als wie vnter den Ständen deß H. Reichs widerumb gutes Vernemen / sampt allgemeiner Ruhe vnd Frieden gestifft vnd erhalten werden möchte / daß auch J. Keys. Maj. zu Assequirung dieses jhres Intents an allem möglichen Fleiß nichts erwinden zu lassen / entschlossen / auch niemanden ichtwas widerrechtliches zuzufügen / oder zu einer Widerwärtigkeit / mit jhrem Willen anlaß zu geben / gedencken / sondern vielmehr einen jeden hohes vnd nidriges Stands im H. Reich / bey Recht / Gerechtigkeiten vnd Priuilegiis handhaben / insonderheit auch vber den Religion- vnnd Prophan Frieden / so wol als andere Reichs Satzung vnnd Ordnungen / fest / vnd vnverbrüchlich halten / vnd allerseits geklagten grauaminibus, mit allerehestem der Billichkeit nach abhelffen wollen. Deß Versehens / es werden hingegen Chur-Fürsten vnd Stände deß H. Reichs / J. Ke. M. in diesem jren Vorhaben zu correspondiren vnd zu secundire geneygt seyn / vnd sich durch widerige

keiten deß Straßburgischen Bischthumbs zu deliberiren seyn würde / vnder dato dem 17. Septembris ergehen lassen / dieses Innhalts:

Demnach der in Anno 1604. zwischen den Bäpstischen vnd Evangelischen Thum Capitularen deß Stiffts Straßburg auff 15. Jahr lang auffgerichte Vertrag sich in diesem zu End lauffenden 1619. Jahr endete / so hette er sich neben andern seinen Benachbarten Evangelischen Ständen / sonderlich Würtenberg vnd Baden / in Erwegung was auß dieser Sach für Vngelegenheit leichtlich im Reich entstehen könte / da es nicht abermal zum wenigsten / vñ biß auch in der Hauptsach ein erwünschte Vergleichung zu treffen / zu einem längern Anstand obgedachten Vertrags gebracht werden solte / darunder nicht wenig bemünhet / auch die Evangelische Thumb Capitularen darzu nicht vngeneigt befunden / die Bäpstischen aber hetten jhre Erklärung nach vnd nach auffgezogen / also daß er derselben noch biß auff diese Stundt nicht mächtig seyn können.

Nun aber an dieser Sach deß gantzen Reichs Frieden vnd Wolstandt auch dem Evangelischen Wesen nit wenig gelegen were / so hette er für eine Notthurfft erachtet / Sie dessen hiermit vnd zwar zu dem End zu verständigen / ob sie jhre Abgeordnete zu künfftigem benanten Correspondentz Tag auch auff diesen Puncten instruiren wolten / damit daselbsten erwogen werden möchte / wie vnd durch was Mittel zu verhüten / daß nicht auß dieser Straßburgischen Stifft Sach ein newer Auffstand erweck et würde.

Vnierte vnd andere Protestirende Stände halten zu Nürnberg eine Zusammenkunfft. Demnach nun hierauf der benante Termin zu gedachtem angestellten Correspondentz Tag herbey kommen / sind zu Nürnberg in Person angelangt / König Friederich (der zu seiner Ankunfft / als ein König in Böheimb / von den zuvor anwesenden Fürsten vnnd der Statt zwep Corneten stattlich empfangen vnnd eingeholet worden) Marggraff Joachim Ernst / von Brandenburg Anspach / Landgraff Moritz zu Hessen / drey Hertzogen von Sachsen Weymarischer Lini / drey Hertzogen von Würtenberg: Jhre Gesandten haben geschickt / der Churfürst von Brandenburg / Hertzog Friederich Vlrich von Braunschweig / der Hertzog von Lüneburg / Marggraf von Brandenburg Culmbach / Marggraff von Durlach / die Graffen von Oetingen / die Graffen von Hohenlohe / die Fränckische Graffen / die Wetter awische Graffen / die Fränckische Ritterschafft / die Ritterschafft Orths Altmühl / die Ritterschafft Steigerwaldt / die Reichs Stätt / Straßburg / Franckfurt / Nürnberg / Vlm / Wormbs / Speyer / Nördlingen / Rotenburg / Schwübischẽ Hall / Wümpffen / Schweinfurt / Kauffbeuren / Landaw / rc. Darbey sind auch erschienen Ober Oesterreichische Gesandten. Die Seffiones sindt im Augustiner Kloster daselbs / weil man eben dazumal ein newes Rathhauß bawete / so noch nicht fertig war / gehalten worden.

Keyser Ferdinand schickt den Graffen võ Wie nun Jh. Mai. Keyser Ferdinand von solcher der Vnierten angestellten Versamblung berichtet worden / hat dieselbe Graffen Johann 1619. Hohenzollern zur Zusammenkunfft der Vn[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]rerten vnd Protestirenden zu Nürnberg. Georgen von Hohenzollern / J. Mai. Rath / Kämmerer vnnd Reichs Hoff Rath Praesidenten auch dahin abgeordnet / der dann den Versambleten Chur-Fürsten vnd Ständen nach folgenden Inhalts Vortrag gethan.

Demnach die Röm. Keys. rc. Majestät / rc. von gegenwärtiger Zusammenkunfft der anwesenden Chur-Fürsten / Stände vnd Ritterschafft / vnd der Keyserlich Anbringen durch den Graffen von Hohenzollen den Vuierten zu Nürnberg gethan. abwesenden Bottschafften vnd Gesandten berichtet worden / haben sie jhr nicht wol andere Gedancken machen können / als daß solche fürnemlichen von wegen deren an jetzo im Reich vnruhigen Läufften / wie auch insonderheit / deß in Böheimb allnoch continuirenden Vnwesens halben möchte angesehen seyn.

Wann aber J. Keys. Maj. hierbey zu Gemüth geführet / in was nunmehr fast aller Orthen eingerissenen / vnd bereits allzuviel eingewurtzelten Mißtrawen / die Stände deß Reichs / bey diesen Zeitẽ begriffen / vnd welcher Gestalt sich viel friedhässiger Leuth bemühen / solches höchstschädliche Vbel durch allerhand scheinliche Einbildungen vnnd vngleiche Informationes noch weiter zu fomentiren.

Als haben J. Keys. M. darvor ermessen / daß derselben / Keyserl. Ampts halber / gebühren wolle / bey dergleichen Vorfällen ein wachtsames Aug zu haben / vnd dahin zu trachten / damit die Vrsachen vnd widerwärtige Persuasiones, so vorangedeutes Mißtrawen geberen / so viel möglichen benommen / vnd die darauß entstehende gefährliche Weitläufftigkeiten / abgeschnitten werden möchten.

Zu welchem Ende Jhr. Keys. Maj. dero Abgesandten anbefohlen / in jhrem Namen die anwesende Stände / vnd der abwesenden Gesandte / forderst J Keys. Mai. auffrechten friedliebenden Intention gründlichen zu sinceriren.

Vnd erklären sich demnach J. Keys. Maj. hiemit / vnd versichern ermelte Chur-Fürsten / Stände / vnnd der Abgesandten Principales bey jhren Keys. Würden / daß Jhre Maj. bey dero nunmehr angetrettenen Keys. Regierung / sich nichts höhers angelegen seyn lassen / als wie vnter den Ständen deß H. Reichs widerumb gutes Vernemẽ / sampt allgemeiner Ruhe vnd Frieden gestifft vnd erhalten werden möchte / daß auch J. Keys. Maj. zu Assequirung dieses jhres Intents an allem möglichen Fleiß nichts erwinden zu lassen / entschlossen / auch niemanden ichtwas widerrechtliches zuzufügen / oder zu einer Widerwärtigkeit / mit jhrem Willen anlaß zu geben / gedencken / sondern vielmehr einen jeden hohes vnd nidriges Stands im H. Reich / bey Recht / Gerechtigkeiten vnd Priuilegiis handhaben / insonderheit auch vber den Religion- vnnd Prophan Frieden / so wol als andere Reichs Satzung vnnd Ordnungen / fest / vnd vnverbrüchlich halten / vnd allerseits geklagten grauaminibus, mit allerehestem der Billichkeit nach abhelffen wollen. Deß Versehens / es werden hingegen Chur-Fürsten vnd Stände deß H. Reichs / J. Ke. M. in diesem jrẽ Vorhabẽ zu correspondirẽ vñ zu secũdire geneygt seyn / vñ sich durch widerige

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keiten deß                      Straßburgischen Bischthumbs zu deliberiren seyn würde / vnder dato dem 17.                      Septembris ergehen lassen / dieses Innhalts:</p>
          <p>Demnach der in Anno 1604. zwischen den Bäpstischen vnd Evangelischen Thum                      Capitularen deß Stiffts Straßburg auff 15. Jahr lang auffgerichte Vertrag sich                      in diesem zu End lauffenden 1619. Jahr endete / so hette er sich neben andern                      seinen Benachbarten Evangelischen Ständen / sonderlich Würtenberg vnd Baden / in                      Erwegung was auß dieser Sach für Vngelegenheit leichtlich im Reich entstehen                      könte / da es nicht abermal zum wenigsten / vn&#x0303; biß auch in der                      Hauptsach ein erwünschte Vergleichung zu treffen / zu einem längern Anstand                      obgedachten Vertrags gebracht werden solte / darunder nicht wenig bemünhet /                      auch die Evangelische Thumb Capitularen darzu nicht vngeneigt befunden / die                      Bäpstischen aber hetten jhre Erklärung nach vnd nach auffgezogen / also daß er                      derselben noch biß auff diese Stundt nicht mächtig seyn können.</p>
          <p>Nun aber an dieser Sach deß gantzen Reichs Frieden vnd Wolstandt auch dem                      Evangelischen Wesen nit wenig gelegen were / so hette er für eine Notthurfft                      erachtet / Sie dessen hiermit vnd zwar zu dem End zu verständigen / ob sie jhre                      Abgeordnete zu künfftigem benanten Correspondentz Tag auch auff diesen Puncten                      instruiren wolten / damit daselbsten erwogen werden möchte / wie vnd durch was                      Mittel zu verhüten / daß nicht auß dieser Straßburgischen Stifft Sach ein newer                      Auffstand erweck et würde.</p>
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[285/0336] keiten deß Straßburgischen Bischthumbs zu deliberiren seyn würde / vnder dato dem 17. Septembris ergehen lassen / dieses Innhalts: Demnach der in Anno 1604. zwischen den Bäpstischen vnd Evangelischen Thum Capitularen deß Stiffts Straßburg auff 15. Jahr lang auffgerichte Vertrag sich in diesem zu End lauffenden 1619. Jahr endete / so hette er sich neben andern seinen Benachbarten Evangelischen Ständen / sonderlich Würtenberg vnd Baden / in Erwegung was auß dieser Sach für Vngelegenheit leichtlich im Reich entstehen könte / da es nicht abermal zum wenigsten / vñ biß auch in der Hauptsach ein erwünschte Vergleichung zu treffen / zu einem längern Anstand obgedachten Vertrags gebracht werden solte / darunder nicht wenig bemünhet / auch die Evangelische Thumb Capitularen darzu nicht vngeneigt befunden / die Bäpstischen aber hetten jhre Erklärung nach vnd nach auffgezogen / also daß er derselben noch biß auff diese Stundt nicht mächtig seyn können. Nun aber an dieser Sach deß gantzen Reichs Frieden vnd Wolstandt auch dem Evangelischen Wesen nit wenig gelegen were / so hette er für eine Notthurfft erachtet / Sie dessen hiermit vnd zwar zu dem End zu verständigen / ob sie jhre Abgeordnete zu künfftigem benanten Correspondentz Tag auch auff diesen Puncten instruiren wolten / damit daselbsten erwogen werden möchte / wie vnd durch was Mittel zu verhüten / daß nicht auß dieser Straßburgischen Stifft Sach ein newer Auffstand erweck et würde. Demnach nun hierauf der benante Termin zu gedachtem angestellten Correspondentz Tag herbey kommen / sind zu Nürnberg in Person angelangt / König Friederich (der zu seiner Ankunfft / als ein König in Böheimb / von den zuvor anwesenden Fürsten vnnd der Statt zwep Corneten stattlich empfangen vnnd eingeholet worden) Marggraff Joachim Ernst / von Brandenburg Anspach / Landgraff Moritz zu Hessen / drey Hertzogen von Sachsen Weymarischer Lini / drey Hertzogen von Würtenberg: Jhre Gesandten haben geschickt / der Churfürst von Brandenburg / Hertzog Friederich Vlrich von Braunschweig / der Hertzog von Lüneburg / Marggraf von Brandenburg Culmbach / Marggraff von Durlach / die Graffen von Oetingen / die Graffen von Hohenlohe / die Fränckische Graffen / die Wetter awische Graffen / die Fränckische Ritterschafft / die Ritterschafft Orths Altmühl / die Ritterschafft Steigerwaldt / die Reichs Stätt / Straßburg / Franckfurt / Nürnberg / Vlm / Wormbs / Speyer / Nördlingen / Rotenburg / Schwübischẽ Hall / Wümpffen / Schweinfurt / Kauffbeuren / Landaw / rc. Darbey sind auch erschienen Ober Oesterreichische Gesandten. Die Seffiones sindt im Augustiner Kloster daselbs / weil man eben dazumal ein newes Rathhauß bawete / so noch nicht fertig war / gehalten worden. Vnierte vnd andere Protestirende Stände halten zu Nürnberg eine Zusammenkunfft. Wie nun Jh. Mai. Keyser Ferdinand von solcher der Vnierten angestellten Versamblung berichtet worden / hat dieselbe Graffen Johann Georgen von Hohenzollern / J. Mai. Rath / Kämmerer vnnd Reichs Hoff Rath Praesidenten auch dahin abgeordnet / der dann den Versambleten Chur-Fürsten vnd Ständen nach folgenden Inhalts Vortrag gethan. Keyser Ferdinand schickt den Graffen võ 1619. Hohenzollern zur Zusammenkunfft der Vn_rerten vnd Protestirenden zu Nürnberg. Demnach die Röm. Keys. rc. Majestät / rc. von gegenwärtiger Zusammenkunfft der anwesenden Chur-Fürsten / Stände vnd Ritterschafft / vnd der abwesenden Bottschafften vnd Gesandten berichtet worden / haben sie jhr nicht wol andere Gedancken machen können / als daß solche fürnemlichen von wegen deren an jetzo im Reich vnruhigen Läufften / wie auch insonderheit / deß in Böheimb allnoch continuirenden Vnwesens halben möchte angesehen seyn. Keyserlich Anbringen durch den Graffen von Hohenzollen den Vuierten zu Nürnberg gethan. Wann aber J. Keys. Maj. hierbey zu Gemüth geführet / in was nunmehr fast aller Orthen eingerissenen / vnd bereits allzuviel eingewurtzelten Mißtrawen / die Stände deß Reichs / bey diesen Zeitẽ begriffen / vnd welcher Gestalt sich viel friedhässiger Leuth bemühen / solches höchstschädliche Vbel durch allerhand scheinliche Einbildungen vnnd vngleiche Informationes noch weiter zu fomentiren. Als haben J. Keys. M. darvor ermessen / daß derselben / Keyserl. Ampts halber / gebühren wolle / bey dergleichen Vorfällen ein wachtsames Aug zu haben / vnd dahin zu trachten / damit die Vrsachen vnd widerwärtige Persuasiones, so vorangedeutes Mißtrawen geberen / so viel möglichen benommen / vnd die darauß entstehende gefährliche Weitläufftigkeiten / abgeschnitten werden möchten. Zu welchem Ende Jhr. Keys. Maj. dero Abgesandten anbefohlen / in jhrem Namen die anwesende Stände / vnd der abwesenden Gesandte / forderst J Keys. Mai. auffrechten friedliebenden Intention gründlichen zu sinceriren. Vnd erklären sich demnach J. Keys. Maj. hiemit / vnd versichern ermelte Chur-Fürsten / Stände / vnnd der Abgesandten Principales bey jhren Keys. Würden / daß Jhre Maj. bey dero nunmehr angetrettenen Keys. Regierung / sich nichts höhers angelegen seyn lassen / als wie vnter den Ständen deß H. Reichs widerumb gutes Vernemẽ / sampt allgemeiner Ruhe vnd Frieden gestifft vnd erhalten werden möchte / daß auch J. Keys. Maj. zu Assequirung dieses jhres Intents an allem möglichen Fleiß nichts erwinden zu lassen / entschlossen / auch niemanden ichtwas widerrechtliches zuzufügen / oder zu einer Widerwärtigkeit / mit jhrem Willen anlaß zu geben / gedencken / sondern vielmehr einen jeden hohes vnd nidriges Stands im H. Reich / bey Recht / Gerechtigkeiten vnd Priuilegiis handhaben / insonderheit auch vber den Religion- vnnd Prophan Frieden / so wol als andere Reichs Satzung vnnd Ordnungen / fest / vnd vnverbrüchlich halten / vnd allerseits geklagten grauaminibus, mit allerehestem der Billichkeit nach abhelffen wollen. Deß Versehens / es werden hingegen Chur-Fürsten vnd Stände deß H. Reichs / J. Ke. M. in diesem jrẽ Vorhabẽ zu correspondirẽ vñ zu secũdire geneygt seyn / vñ sich durch widerige

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

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Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Frederike Neuber, Marcus Baumgarten: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 285. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/336>, abgerufen am 29.05.2024.