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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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Pfaffen Feind / müntzen lassen. Er liesse auch Hertzog Christians Schreiben an den Bischoff von Würtzburg vnnd Bamberg. an den Bischoff von Würtzburg vnd Bamberg ein Schreiben abgehen nach folgenden Innhalts; Er hette ein geraume Zeit hero vernommen / daß er (Bischoff) bey denen jetzo im Reich entstandenen Empörungen / vneracht seiner beschehenen Sinceration vnd anerbottenen Neutralität / sich auß deß leydigen Sathans vnd seines verfluchten Anhangs der Jesuiten Verhetzung / gleich Anfangs vnd als das Böhmisch Wesen etwas Trübs auff der Evangelischen Seithen hergehen wollen / gelusten lassen / seines Stiffts geworben Kriegsvolck / nicht allein in Böhmen zuschicken / vnd sich mit dem Bayerfürsten zu conjungiren / sondern auch auff das höchste zubefleissen / wie frembde Nationes in das Röm. Reich eingeführet werden möchten / wie auch die Protestirende Ständte biß auff das Marck auß gesauget / vnd solche entstandene Vnruhe erhalten würde / ohne Zweiffel damit die lange Jahr hero consultire Spanische Monarchy effectuirt / deß Vatterlands vnd der Evangelischen Freyheit vndergetruckt / vnd darauff dz Concilium Tridentinum, neben der Tyrannischen Inquisition eingeführt / vnd der armen Leut Gewissen zu verlust der höchsten Seeligkeit / beschweret werden möchten.

Gleich wie nun dergleichen Consilia zu Vndergang der Teutschen Freyheit gerichtet / nicht könten gut geheissen werden / als hette er jhn ersuchen wollen / daß er von seinem vnverantwortlichen Vornehmen abstehen / sein Kriegsvolck / welches biß dahero vor andern / wegen grawsamer Tyranney sonderlich berühmbt were / auß der Vndern Pfaltz widerumb abfordern / vnnd sich darneben / als ein promotus magister artium erinnern / daß solche grawsame Tyranneyen auch bey den Heyden vnveräntwortlich geweßt / vnd daß jhm als einem Seelen Hirten viel mehr gebührete / die jrrende Schäfflein mit einer lieblichen Stimm / daß ist / durch friedliche Mittel auff den rechten Weg zubringen / als mit Fewer vnnd Schwerd zuverfolgen vnd die Haut garvber die Ohren zuziehen / welches vielmehr Impastoris, quam pastoris verrichtung were / darneben gienge die in der Vndern Pfältz jetzo vorgenommene Expedition nicht allein der Billichkeit / sondern auch dem Vlmischen Vertrag / allen Fürstlichen Zusagungen / auch deß Reichs Satzungen stracks zuwider / in dem man allein deß Intents were / wie man den rechten Chür Erben verjagen / vnd das Chur Recht auff andere / vmb etlich Grad weiter Gesipte bringen möchte / damit in dem Churfürstlichen Collegio hinführo das mehrertheil Stimmen auff der Päbstischen Seiten allezeit bleiben / vnd daß die Protestirende Ständte / Teutsche Libertät / je länger je mehr vndertrucket würden.

Gleich wie nun er (Bischoff) zu vnderschiedlich mahlen improbirt / das sich der Pfaltzgraff in das Böhntische Wesen eingetrungen / vnd dem Keyser nach solcher Cron gestrebt / also solte er jetzo auch in pari causa, da einem andern die Chur so vnbillicher Weiß entzogen werden wolte / solches abzuwehren sich vnderstehen / vnd zu dergleichen Vnbillichkeiten mit so Tyrannischem Gewalt / nicht Vorschub leysten / oder / wie man zu sagen pflegte / Oel vnd Speck ins Fewer werffen.

Diesem allem nach wolte er sich versehen / er würde sein Kriegsvolck wider abfordern / wie er jhn dann trewlich wolte vermahnet haben / mit Protestation daß er jhm alsdann allen guten Willen vnd Freundschafft erzeigen; im widerigen Fall aber / da er / daß man einem andern das seine vnder dem Schein der Aacht nehmen solte / gut heissen würde / solte er jhn nicht verdencken / wann er zu erhaltung der Ehre Gottes vnd Teutscher Freyheit / die Defensionsmittel an die Hand nehmen / vnd jhm mit gleicher Maß messen würde / wie sein Kriegsvolck den armen Pfältzischen Vnderthanen gemessen hetten. Bezeugete aber vor GOtt vnd der werthen Posterität / daß alles was er bißhero gethan / vnd noch / da sein Vermahnung kein Statt finde / thun würde / zu widerbringung deß Friedens in dem geliebten Vatterland geschehe.

Hertzog Christian zieher auß Westphalen in das Mayntzische Land. Kurtz nach diesem Schreiben / welches der Bischoff von Würtzburg nicht viel achtete / brach Hertzog Christian mit seinem Kriegsvolck auß Westphalen auff / nam seinen Zug nach der Weser zu / allda er vber eine Schiffbrücken / die bey Höxter durch Anordnung deß Obristen Kniphausen vber gedachten Strohm gelegt war / seine Armee / so damals in 82. Compagnien Pferd vnd vber 12000. Mann zu Fuß bestunde / marchiren ließ / mit sich führende etliche vornehme Jesuiten vnd einen Probst / welche zwar gefangen / aber sehr stattlich vnnd ehrlich von dem Hertzogen gehalten wurden. Es hat diesem Volck zwar die Spanische / Chur Cölnische vnd Pfaltz Newburgische Armada nachgesetzet / aber wegen der abgeworffenen Brücken nicht fortkommen können / deßwegen sich gewendet vnd die Statt Söest / Ham / Altena vnnd andere Orth mehr in der Marck wider erobert. Weil nun gedachter Hertzog den Chur Sächsischen Landen sich auch genähert / als hat der Churfürst zu Langen Saltz mit in 12000. Mann auff allen Fall sich gelägert; Aber der Hertzog hat sein Zug friedlich fort vnnd auff erlangten Paß durch theils deß Hertzogen von Sachsen Coburg Land / darinn er ein reichen Kipperer mit nehmen lassen / nach Fulda fortgesetzet / welches Stifft jhme bey 40000. Reichsthaler Brandschatzung erlegen müssen.

Weil nun allen Kundschafften nach dieser Zug auff die Refier vmb Franckfurt herumb angesehen / als ist das Flehnen vmb selbige Statt vom Land noch stärcker continuirt worden / vnd viel Thönnen Golds werth hinein kommen / vnder andern sind auch zween junge Landgraffen von Darmstatt den 2. Junij allda / biß das Wetter fürüber sich auffzuhalten / angelanget.

Vrsel von den Braunschweigischen eingenommen. Den 4. Junij hat der Vortrab der Braunchweigischen dem Chur Mayntzischen Refier genahet / vnd ist den 5. ein starcker Trupp auff Vrsel zugezogen; Wie nun der Chur Mayntzisch L[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]utenant darinn / vnerachtet er zuvor mit ab-

Pfaffen Feind / müntzen lassen. Er liesse auch Hertzog Christians Schreiben an den Bischoff von Würtzburg vnnd Bamberg. an den Bischoff von Würtzburg vnd Bamberg ein Schreiben abgehen nach folgendẽ Innhalts; Er hette ein geraume Zeit hero vernommen / daß er (Bischoff) bey denen jetzo im Reich entstandenen Empörungen / vneracht seiner beschehenen Sinceration vnd anerbottenen Neutralität / sich auß deß leydigen Sathans vnd seines verfluchten Anhangs der Jesuiten Verhetzung / gleich Anfangs vnd als das Böhmisch Wesen etwas Trübs auff der Evangelischen Seithen hergehen wollen / gelusten lassen / seines Stiffts geworben Kriegsvolck / nicht allein in Böhmen zuschicken / vnd sich mit dem Bayerfürsten zu conjungiren / sondern auch auff das höchste zubefleissen / wie frembde Nationes in das Röm. Reich eingeführet werden möchten / wie auch die Protestirende Ständte biß auff das Marck auß gesauget / vnd solche entstandene Vnruhe erhalten würde / ohne Zweiffel damit die lange Jahr hero consultire Spanische Monarchy effectuirt / deß Vatterlands vnd der Evangelischen Freyheit vndergetruckt / vnd darauff dz Concilium Tridentinum, neben der Tyrannischen Inquisition eingeführt / vnd der armen Leut Gewissen zu verlust der höchsten Seeligkeit / beschweret werden möchten.

Gleich wie nun dergleichen Consilia zu Vndergang der Teutschen Freyheit gerichtet / nicht könten gut geheissen werden / als hette er jhn ersuchen wollen / daß er von seinem vnverantwortlichen Vornehmen abstehen / sein Kriegsvolck / welches biß dahero vor andern / wegen grawsamer Tyranney sonderlich berühmbt were / auß der Vndern Pfaltz widerumb abfordern / vnnd sich darneben / als ein promotus magister artium erinnern / daß solche grawsame Tyranneyen auch bey den Heyden vnveräntwortlich geweßt / vnd daß jhm als einem Seelen Hirten viel mehr gebührete / die jrrende Schäfflein mit einer lieblichen Stimm / daß ist / durch friedliche Mittel auff den rechten Weg zubringen / als mit Fewer vnnd Schwerd zuverfolgen vnd die Haut garvber die Ohren zuziehen / welches vielmehr Impastoris, quam pastoris verrichtung were / darneben gienge die in der Vndern Pfältz jetzo vorgenommene Expedition nicht allein der Billichkeit / sondern auch dem Vlmischen Vertrag / allen Fürstlichen Zusagungen / auch deß Reichs Satzungen stracks zuwider / in dem man allein deß Intents were / wie man den rechten Chür Erben verjagen / vñ das Chur Recht auff andere / vmb etlich Grad weiter Gesipte bringen möchte / damit in dem Churfürstlichen Collegio hinführo das mehrertheil Stimmen auff der Päbstischen Seiten allezeit bleiben / vnd daß die Protestirende Ständte / Teutsche Libertät / je länger je mehr vndertrucket würden.

Gleich wie nun er (Bischoff) zu vnderschiedlich mahlen improbirt / das sich der Pfaltzgraff in das Böhntische Wesen eingetrungen / vnd dem Keyser nach solcher Cron gestrebt / also solte er jetzo auch in pari causa, da einem andern die Chur so vnbillicher Weiß entzogen werden wolte / solches abzuwehren sich vnderstehen / vnd zu dergleichen Vnbillichkeiten mit so Tyrannischem Gewalt / nicht Vorschub leysten / oder / wie man zu sagen pflegte / Oel vnd Speck ins Fewer werffen.

Diesem allem nach wolte er sich versehen / er würde sein Kriegsvolck wider abfordern / wie er jhn dann trewlich wolte vermahnet haben / mit Protestation daß er jhm alsdann allen guten Willen vnd Freundschafft erzeigen; im widerigen Fall aber / da er / daß man einem andern das seine vnder dem Schein der Aacht nehmen solte / gut heissen würde / solte er jhn nicht verdencken / wann er zu erhaltung der Ehre Gottes vnd Teutscher Freyheit / die Defensionsmittel an die Hand nehmen / vnd jhm mit gleicher Maß messen würde / wie sein Kriegsvolck den armen Pfältzischen Vnderthanen gemessen hetten. Bezeugete aber vor GOtt vnd der werthen Posterität / daß alles was er bißhero gethan / vnd noch / da sein Vermahnung kein Statt finde / thun würde / zu widerbringung deß Friedens in dem geliebten Vatterland geschehe.

Hertzog Christian zieher auß Westphalen in das Mayntzische Land. Kurtz nach diesem Schreiben / welches der Bischoff von Würtzburg nicht viel achtete / brach Hertzog Christian mit seinem Kriegsvolck auß Westphalen auff / nam seinen Zug nach der Weser zu / allda er vber eine Schiffbrücken / die bey Höxter durch Anordnung deß Obristen Kniphausen vber gedachten Strohm gelegt war / seine Armee / so damals in 82. Compagnien Pferd vnd vber 12000. Mann zu Fuß bestunde / marchiren ließ / mit sich führende etliche vornehme Jesuiten vnd einen Probst / welche zwar gefangen / aber sehr stattlich vnnd ehrlich von dem Hertzogen gehalten wurden. Es hat diesem Volck zwar die Spanische / Chur Cölnische vnd Pfaltz Newburgische Armada nachgesetzet / aber wegen der abgeworffenen Brücken nicht fortkommen können / deßwegen sich gewendet vnd die Statt Söest / Ham / Altena vnnd andere Orth mehr in der Marck wider erobert. Weil nun gedachter Hertzog den Chur Sächsischen Landen sich auch genähert / als hat der Churfürst zu Langen Saltz mit in 12000. Mann auff allen Fall sich gelägert; Aber der Hertzog hat sein Zug friedlich fort vnnd auff erlangten Paß durch theils deß Hertzogen von Sachsen Coburg Land / darinn er ein reichen Kipperer mit nehmen lassen / nach Fulda fortgesetzet / welches Stifft jhme bey 40000. Reichsthaler Brandschatzung erlegen müssen.

Weil nun allen Kundschafften nach dieser Zug auff die Refier vmb Franckfurt herumb angesehen / als ist das Flehnen vmb selbige Statt vom Land noch stärcker continuirt worden / vnd viel Thönnen Golds werth hinein kommen / vnder andern sind auch zween junge Landgraffen von Darmstatt den 2. Junij allda / biß das Wetter fürüber sich auffzuhalten / angelanget.

Vrsel von dẽ Braunschweigischen eingenommen. Den 4. Junij hat der Vortrab der Braunchweigischen dem Chur Mayntzischen Refier genahet / vnd ist den 5. ein starcker Trupp auff Vrsel zugezogen; Wie nun der Chur Mayntzisch L[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]utenant darinn / vnerachtet er zuvor mit ab-

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[723/0810] Pfaffen Feind / müntzen lassen. Er liesse auch an den Bischoff von Würtzburg vnd Bamberg ein Schreiben abgehen nach folgendẽ Innhalts; Er hette ein geraume Zeit hero vernommen / daß er (Bischoff) bey denen jetzo im Reich entstandenen Empörungen / vneracht seiner beschehenen Sinceration vnd anerbottenen Neutralität / sich auß deß leydigen Sathans vnd seines verfluchten Anhangs der Jesuiten Verhetzung / gleich Anfangs vnd als das Böhmisch Wesen etwas Trübs auff der Evangelischen Seithen hergehen wollen / gelusten lassen / seines Stiffts geworben Kriegsvolck / nicht allein in Böhmen zuschicken / vnd sich mit dem Bayerfürsten zu conjungiren / sondern auch auff das höchste zubefleissen / wie frembde Nationes in das Röm. Reich eingeführet werden möchten / wie auch die Protestirende Ständte biß auff das Marck auß gesauget / vnd solche entstandene Vnruhe erhalten würde / ohne Zweiffel damit die lange Jahr hero consultire Spanische Monarchy effectuirt / deß Vatterlands vnd der Evangelischen Freyheit vndergetruckt / vnd darauff dz Concilium Tridentinum, neben der Tyrannischen Inquisition eingeführt / vnd der armen Leut Gewissen zu verlust der höchsten Seeligkeit / beschweret werden möchten. Hertzog Christians Schreiben an den Bischoff von Würtzburg vnnd Bamberg. Gleich wie nun dergleichen Consilia zu Vndergang der Teutschen Freyheit gerichtet / nicht könten gut geheissen werden / als hette er jhn ersuchen wollen / daß er von seinem vnverantwortlichen Vornehmen abstehen / sein Kriegsvolck / welches biß dahero vor andern / wegen grawsamer Tyranney sonderlich berühmbt were / auß der Vndern Pfaltz widerumb abfordern / vnnd sich darneben / als ein promotus magister artium erinnern / daß solche grawsame Tyranneyen auch bey den Heyden vnveräntwortlich geweßt / vnd daß jhm als einem Seelen Hirten viel mehr gebührete / die jrrende Schäfflein mit einer lieblichen Stimm / daß ist / durch friedliche Mittel auff den rechten Weg zubringen / als mit Fewer vnnd Schwerd zuverfolgen vnd die Haut garvber die Ohren zuziehen / welches vielmehr Impastoris, quam pastoris verrichtung were / darneben gienge die in der Vndern Pfältz jetzo vorgenommene Expedition nicht allein der Billichkeit / sondern auch dem Vlmischen Vertrag / allen Fürstlichen Zusagungen / auch deß Reichs Satzungen stracks zuwider / in dem man allein deß Intents were / wie man den rechten Chür Erben verjagen / vñ das Chur Recht auff andere / vmb etlich Grad weiter Gesipte bringen möchte / damit in dem Churfürstlichen Collegio hinführo das mehrertheil Stimmen auff der Päbstischen Seiten allezeit bleiben / vnd daß die Protestirende Ständte / Teutsche Libertät / je länger je mehr vndertrucket würden. Gleich wie nun er (Bischoff) zu vnderschiedlich mahlen improbirt / das sich der Pfaltzgraff in das Böhntische Wesen eingetrungen / vnd dem Keyser nach solcher Cron gestrebt / also solte er jetzo auch in pari causa, da einem andern die Chur so vnbillicher Weiß entzogen werden wolte / solches abzuwehren sich vnderstehen / vnd zu dergleichen Vnbillichkeiten mit so Tyrannischem Gewalt / nicht Vorschub leysten / oder / wie man zu sagen pflegte / Oel vnd Speck ins Fewer werffen. Diesem allem nach wolte er sich versehen / er würde sein Kriegsvolck wider abfordern / wie er jhn dann trewlich wolte vermahnet haben / mit Protestation daß er jhm alsdann allen guten Willen vnd Freundschafft erzeigen; im widerigen Fall aber / da er / daß man einem andern das seine vnder dem Schein der Aacht nehmen solte / gut heissen würde / solte er jhn nicht verdencken / wann er zu erhaltung der Ehre Gottes vnd Teutscher Freyheit / die Defensionsmittel an die Hand nehmen / vnd jhm mit gleicher Maß messen würde / wie sein Kriegsvolck den armen Pfältzischen Vnderthanen gemessen hetten. Bezeugete aber vor GOtt vnd der werthen Posterität / daß alles was er bißhero gethan / vnd noch / da sein Vermahnung kein Statt finde / thun würde / zu widerbringung deß Friedens in dem geliebten Vatterland geschehe. Kurtz nach diesem Schreiben / welches der Bischoff von Würtzburg nicht viel achtete / brach Hertzog Christian mit seinem Kriegsvolck auß Westphalen auff / nam seinen Zug nach der Weser zu / allda er vber eine Schiffbrücken / die bey Höxter durch Anordnung deß Obristen Kniphausen vber gedachten Strohm gelegt war / seine Armee / so damals in 82. Compagnien Pferd vnd vber 12000. Mann zu Fuß bestunde / marchiren ließ / mit sich führende etliche vornehme Jesuiten vnd einen Probst / welche zwar gefangen / aber sehr stattlich vnnd ehrlich von dem Hertzogen gehalten wurden. Es hat diesem Volck zwar die Spanische / Chur Cölnische vnd Pfaltz Newburgische Armada nachgesetzet / aber wegen der abgeworffenen Brücken nicht fortkommen können / deßwegen sich gewendet vnd die Statt Söest / Ham / Altena vnnd andere Orth mehr in der Marck wider erobert. Weil nun gedachter Hertzog den Chur Sächsischen Landen sich auch genähert / als hat der Churfürst zu Langen Saltz mit in 12000. Mann auff allen Fall sich gelägert; Aber der Hertzog hat sein Zug friedlich fort vnnd auff erlangten Paß durch theils deß Hertzogen von Sachsen Coburg Land / darinn er ein reichen Kipperer mit nehmen lassen / nach Fulda fortgesetzet / welches Stifft jhme bey 40000. Reichsthaler Brandschatzung erlegen müssen. Hertzog Christian zieher auß Westphalen in das Mayntzische Land. Weil nun allen Kundschafften nach dieser Zug auff die Refier vmb Franckfurt herumb angesehen / als ist das Flehnen vmb selbige Statt vom Land noch stärcker continuirt worden / vnd viel Thönnen Golds werth hinein kommen / vnder andern sind auch zween junge Landgraffen von Darmstatt den 2. Junij allda / biß das Wetter fürüber sich auffzuhalten / angelanget. Den 4. Junij hat der Vortrab der Braunchweigischen dem Chur Mayntzischen Refier genahet / vnd ist den 5. ein starcker Trupp auff Vrsel zugezogen; Wie nun der Chur Mayntzisch L_utenant darinn / vnerachtet er zuvor mit ab- Vrsel von dẽ Braunschweigischen eingenommen.

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  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 723. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/810>, abgerufen am 22.11.2024.