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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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Himmel-Schlüssel.


Exilium tellus, carcer caro, patria coelum.
Unser Noth-Stall ist der Leib/ unser Bann der Erden-
Kreiß/
Droben ist das Vaterland/ daß uns zu vergnügen weiß.


Unser Leib ist wie ein Hauß/ dem man Stützen unterstellt/
Biß der schwache Grund entsinckt/ und es über Hauffen
fällt.


Was nüzt des Wächters Fleiß/ was schüzt der Waffen
Macht/
Der Mauren schwere Last/ der Wälle fester Grund/
Der Gräben tieffe Schooß/ der Stücke Donner-Mund/
Im fall nicht vor die Stadt des HErren Auge wacht.


Was stecket ihm der Mensch der Sorgen Ziel so weit/
Die gantze Welt ist ja voll leerer Eitelkeit.


Die beste Zeit vergeht den Menschen unter Händen/
Die Kranckheit findet sich/ das Alter schleicht sich ein/
Verdruß und Mühsamkeit muß ihr Ergötzen seyn/
Biß sie/ nach vieler Qual/ das kurtze Leben enden.


Wie eine Blume blüht/ so fliehet unser Leben/
Wir müssens/ ehe wir recht leben/ übergeben.

Ge-
Himmel-Schluͤſſel.


Exilium tellus, carcer caro, patria cœlum.
Unſer Noth-Stall iſt der Leib/ unſer Bann der Erden-
Kreiß/
Droben iſt das Vaterland/ daß uns zu vergnuͤgen weiß.


Unſer Leib iſt wie ein Hauß/ dem man Stuͤtzen unterſtellt/
Biß der ſchwache Grund entſinckt/ und es uͤber Hauffen
faͤllt.


Was nuͤzt des Waͤchters Fleiß/ was ſchuͤzt der Waffen
Macht/
Der Mauren ſchwere Laſt/ der Waͤlle feſter Grund/
Der Graͤben tieffe Schooß/ der Stuͤcke Donner-Mund/
Im fall nicht vor die Stadt des HErren Auge wacht.


Was ſtecket ihm der Menſch der Sorgen Ziel ſo weit/
Die gantze Welt iſt ja voll leerer Eitelkeit.


Die beſte Zeit vergeht den Menſchen unter Haͤnden/
Die Kranckheit findet ſich/ das Alter ſchleicht ſich ein/
Verdruß und Muͤhſamkeit muß ihr Ergoͤtzen ſeyn/
Biß ſie/ nach vieler Qual/ das kurtze Leben enden.


Wie eine Blume bluͤht/ ſo fliehet unſer Leben/
Wir muͤſſens/ ehe wir recht leben/ uͤbergeben.

Ge-
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[108/0528] Himmel-Schluͤſſel. Exilium tellus, carcer caro, patria cœlum. Unſer Noth-Stall iſt der Leib/ unſer Bann der Erden- Kreiß/ Droben iſt das Vaterland/ daß uns zu vergnuͤgen weiß. Unſer Leib iſt wie ein Hauß/ dem man Stuͤtzen unterſtellt/ Biß der ſchwache Grund entſinckt/ und es uͤber Hauffen faͤllt. Was nuͤzt des Waͤchters Fleiß/ was ſchuͤzt der Waffen Macht/ Der Mauren ſchwere Laſt/ der Waͤlle feſter Grund/ Der Graͤben tieffe Schooß/ der Stuͤcke Donner-Mund/ Im fall nicht vor die Stadt des HErren Auge wacht. Was ſtecket ihm der Menſch der Sorgen Ziel ſo weit/ Die gantze Welt iſt ja voll leerer Eitelkeit. Die beſte Zeit vergeht den Menſchen unter Haͤnden/ Die Kranckheit findet ſich/ das Alter ſchleicht ſich ein/ Verdruß und Muͤhſamkeit muß ihr Ergoͤtzen ſeyn/ Biß ſie/ nach vieler Qual/ das kurtze Leben enden. Wie eine Blume bluͤht/ ſo fliehet unſer Leben/ Wir muͤſſens/ ehe wir recht leben/ uͤbergeben. Ge-

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/528>, abgerufen am 22.11.2024.