Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749.Frankreich. §. 51. Die Einkünfte der Könige waren in den zu
Frankreich. §. 51. Die Einkuͤnfte der Koͤnige waren in den zu
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Frankreich.
§. 51.
Die Einkuͤnfte der Koͤnige waren in den
vorigen Zeiten kaum mittelmaßig. Denn zu
neuen Abgaben war die Einwilligung der Staͤn-
de noͤthig. Dieſe ſchuͤttelte ſich Ludwig XI. zu-
erſt vom Halſe. Seit dem iſt Frankreich von
einem ganzen Strom neuer Auflagen uͤber-
ſchwemmet worden. Die heutige ordentliche
Einkuͤnfte werden gehoben 1) aus den Domai-
nen, welche theils in Guͤtern, theils in unzaͤh-
ligen nutzbaren Regalien, als Droit de Rega-
le, d’ Amortiſſement, Francs fiefs, nou-
veaux Acquêts, Ban et Arriere Ban, Au-
baines, Batârdiſe und andern parties caſu-
elles beſtehen; 2) aus den Zoͤllen, (Droits d’
entrée et de ſortie, de Foraine, etc.) 3)
aus der ſtarken Acciſe, hauptſaͤchlich auf Wein,
(Aides) wohin auch die cinq groſſes fermes
nebſt der Verpachtung des Tabacks und das
Stempelvapier zu rechnen, 4) aus der Salz-
ſteuer, und zum Theil dem Salz-Monopolio,
(Gabelles) 5) aus den Vermoͤgenſteuern (Tail-
les) 6) aus dem Verkauf der Civil-Bedienun-
gen, 7) aus den Decimes und dem Don gra-
tuit der Geiſtlichkeit. Die auſſerordentliche
Auflagen ſind der Taillon, Vſtenſile, Etappes,
die Kopfſteuer, (Capitation) die Aufrichtung
neuer Bedienungen, die Umpraͤgung und Er-
hoͤhung der Muͤnze, der Zehende aller Einkuͤnfte,
(Dixième) und ſo viele andre, als dem Koͤnige
zu
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