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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

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Will man vom Cyclamine junge zu wegen bringen/ so thut man nur tinen Creutz-Schniet durch den Knollen/ läst es zwey oder drey Tage ligen/ daß es etwas welck werde/ stecket ein Steinlein zwischen den Schnitt/ und setzt es in ein trucken Erdreich/ so faulet alsdann der Schnitt durch/ und bekömbt etlicht Junge.

CAP. XV.

Von Außnehmung der Bäume/ Wurtzeln/ Zwibel- und Knollen-Gewächs der Blumen.

WEgen der Bäume und Küchen-Wurtzeln/ ist hiebey unnöthig/ weil es am gehörigen Ort folgen wird/ etwas zu melden; Und ob gleich bey den meisten Zwibeln und Knollen-Blumen auch nöchige Erinnerung geschehen wird/ so will doch nicht vergeblich seyn/ das senige/ was dahin nicht füglich zu bringen/ allhier kürtzlich zu berühren.

Es wird ins gemein für eine Haupt-Regul gehalten/ daß berührte Gewächse/ wann sie sich anderst vermehren sollen/ von zweyen zu zweyen Jahren auß dem Bette genommen werden müssen/ denn so man es jährlich thut/ wird man wenig oder gar keine anhangende junge Zwibeln finden/ und nur mit der eintzigen Blume zu frieden seyn.

Aber die Persianische Tulpe muß von Jahren zu Jahren außgenommen/ und von übriger Feuchtigkeit getrocknet werden; So wollen auch die frühzeitige/ bunten und köstliche Tulpen alle Jahr außgenommen und wieder versetzet seyn.

Die gemeine Zeit das Zwiebel-Gewächs auß dem Boden zu nehmen/ ist vom lezten Junio an biß zu Außgang deß Augusti, massen so dann die Stengel und Blätter abfaulen.

Wann ihr nun die Hand daran legen wollet/ so nehmet ein kleines Hard-Schäuflein / als die Maurer zu gebrauchen pflegen/ stechet bey schönem trockenem Wetter / und ja nicht nassen Tagen/ mit solchem kurtz an den Buchsbaum hinein/ jedoch fein behutsam/ daß ihr die Zwiebeln nicht ver wunder; Nehmet damit alle Erde aus dem Bette herauß/ legt sie in die Neben Wege /

Will man vom Cyclamine junge zu wegen bringen/ so thut man nur tinen Creutz-Schniet durch den Knollen/ läst es zwey oder drey Tage ligen/ daß es etwas welck werde/ stecket ein Steinlein zwischen den Schnitt/ und setzt es in ein trucken Erdreich/ so faulet alsdann der Schnitt durch/ und bekömbt etlicht Junge.

CAP. XV.

Von Außnehmung der Bäume/ Wurtzeln/ Zwibel- und Knollen-Gewächs der Blumen.

WEgen der Bäume und Küchen-Wurtzeln/ ist hiebey unnöthig/ weil es am gehörigen Ort folgen wird/ etwas zu melden; Und ob gleich bey den meisten Zwibeln und Knollen-Blumen auch nöchige Erinnerung geschehen wird/ so will doch nicht vergeblich seyn/ das senige/ was dahin nicht füglich zu bringen/ allhier kürtzlich zu berühren.

Es wird ins gemein für eine Haupt-Regul gehalten/ daß berührte Gewächse/ wann sie sich anderst vermehren sollen/ von zweyen zu zweyen Jahren auß dem Bette genom̃en werden müssen/ denn so man es jährlich thut/ wird man wenig oder gar keine anhangende junge Zwibeln finden/ und nur mit der eintzigen Blume zu frieden seyn.

Aber die Persianische Tulpe muß von Jahren zu Jahren außgenommen/ und von übriger Feuchtigkeit getrocknet werden; So wollen auch die frühzeitige/ bunten und köstliche Tulpen alle Jahr außgenommen und wieder versetzet seyn.

Die gemeine Zeit das Zwiebel-Gewächs auß dem Boden zu nehmen/ ist vom lezten Junio an biß zu Außgang deß Augusti, massen so dañ die Stengel und Blätter abfaulen.

Wann ihr nun die Hand daran legen wollet/ so nehmet ein kleines Hard-Schäuflein / als die Maurer zu gebrauchen pflegen/ stechet bey schönem trockenem Wetter / und ja nicht nassen Tagen/ mit solchem kurtz an den Buchsbaum hinein/ jedoch fein behutsam/ daß ihr die Zwiebeln nicht ver wunder; Nehmet damit alle Erde aus dem Bette herauß/ legt sie in die Neben Wege /

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        <p>CAP. XV.</p>
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[25/0059] Will man vom Cyclamine junge zu wegen bringen/ so thut man nur tinen Creutz-Schniet durch den Knollen/ läst es zwey oder drey Tage ligen/ daß es etwas welck werde/ stecket ein Steinlein zwischen den Schnitt/ und setzt es in ein trucken Erdreich/ so faulet alsdann der Schnitt durch/ und bekömbt etlicht Junge. CAP. XV. Von Außnehmung der Bäume/ Wurtzeln/ Zwibel- und Knollen-Gewächs der Blumen. WEgen der Bäume und Küchen-Wurtzeln/ ist hiebey unnöthig/ weil es am gehörigen Ort folgen wird/ etwas zu melden; Und ob gleich bey den meisten Zwibeln und Knollen-Blumen auch nöchige Erinnerung geschehen wird/ so will doch nicht vergeblich seyn/ das senige/ was dahin nicht füglich zu bringen/ allhier kürtzlich zu berühren. Es wird ins gemein für eine Haupt-Regul gehalten/ daß berührte Gewächse/ wann sie sich anderst vermehren sollen/ von zweyen zu zweyen Jahren auß dem Bette genom̃en werden müssen/ denn so man es jährlich thut/ wird man wenig oder gar keine anhangende junge Zwibeln finden/ und nur mit der eintzigen Blume zu frieden seyn. Aber die Persianische Tulpe muß von Jahren zu Jahren außgenommen/ und von übriger Feuchtigkeit getrocknet werden; So wollen auch die frühzeitige/ bunten und köstliche Tulpen alle Jahr außgenommen und wieder versetzet seyn. Die gemeine Zeit das Zwiebel-Gewächs auß dem Boden zu nehmen/ ist vom lezten Junio an biß zu Außgang deß Augusti, massen so dañ die Stengel und Blätter abfaulen. Wann ihr nun die Hand daran legen wollet/ so nehmet ein kleines Hard-Schäuflein / als die Maurer zu gebrauchen pflegen/ stechet bey schönem trockenem Wetter / und ja nicht nassen Tagen/ mit solchem kurtz an den Buchsbaum hinein/ jedoch fein behutsam/ daß ihr die Zwiebeln nicht ver wunder; Nehmet damit alle Erde aus dem Bette herauß/ legt sie in die Neben Wege /

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/59>, abgerufen am 20.05.2024.