Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.(falls solche mit Sand bestreüet/ muß er zu erst weggeräumet werden) durchsuchet solche nebenst der noch übrigen Erde deß Bettes mit einem höltzernen Schäuflein/ gegen und um den Buchsbaum fleissig herum/ sammler die grollen und kleinen Zwieblen alle herauß/ tragt so dann solcht Zwiebeln auff ein Gemach oder Boden/ da keine Mäuse/ als deren Todt-Zeinde/ zukommen können / leget iede Sorte ohne werffen sanfft auff eine reine Stelle/ breitet sie voneinander/ damit sie biß zu ihrer Wiedereinlegung im Schatten außlüfften und trucknen mögen. Die jenigen Zwiebeln aber/ so Schuppen oder Blätlein habe/ als da seind allerhand Lilien/ Corona imperialis, &c. Leget also fort/ so bald ihr sie außgenommen/ wieder in einen Win[unleserliches Material] im Garten zusammen/ bedeckt sie mit etwas Erde/ und lasst sie allda so lange/ hiß sie mit den andern bulbis wieder eingese[unleserliches Material] werden/ ligen. Findet ihr beym Außnehmen eine schad- oder mangelhahende Zwiebel/ so kratzet behutsam/ damit derselben Hertz errettet werde/ mit einem höltzern Messer den Schaden und das verfaulte wegg/ und bestreüt den weggekratzten Ort mit Sand. Die Anemone wollen also fort/ so bald deren Blüte vorbey/ und das Kraut abfällt / wie auch die Ranunculi, so bald deren Laub dürre wird/ aus der Erde genommen seyn/ findet sich einige Fäulung bey deren Wurtzeln beym Heraußnehmen/ so schneidet das Verfaulte weg/ und verschmieret die Wunde mit vermischtem Wachs und Terpentin/ legt sie an einen reinen Ort/ da sie etwas außtrucknen / schneidet so dann die langen Wurzeln davon weg/ reiniget sie von der noch anhangenden Erde/ und verwahrt sie biß zur Wiedereinlegung in einer mit truckenem Sand gefülleten Schachtel. CAP. XVI. Von Sammlung der Saamen. DIe Obst-Kern und Steine werden im Sommer und Herbst gesammlet/ sauber abgedrucknet/ und biß zur Auß Saat im Sande verwahrt/ auch wol von etlichen in denen Früchten/ die so lange tauren / (falls solche mit Sand bestreüet/ muß er zu erst weggeräumet werden) durchsuchet solche nebenst der noch übrigen Erde deß Bettes mit einem höltzernen Schäuflein/ gegen und um den Buchsbaum fleissig herum/ sam̃ler die grollen und kleinen Zwieblen alle herauß/ tragt so dann solcht Zwiebeln auff ein Gemach oder Boden/ da keine Mäuse/ als deren Todt-Zeinde/ zukommen können / leget iede Sorte ohne werffen sanfft auff eine reine Stelle/ breitet sie voneinander/ damit sie biß zu ihrer Wiedereinlegung im Schatten außlüfften und trucknen mögen. Die jenigen Zwiebeln aber/ so Schuppen oder Blätlein habe/ als da seind allerhand Lilien/ Corona imperialis, &c. Leget also fort/ so bald ihr sie außgenommen/ wieder in einen Win[unleserliches Material] im Garten zusammen/ bedeckt sie mit etwas Erde/ und lasst sie allda so lange/ hiß sie mit den andern bulbis wieder eingese[unleserliches Material] werden/ ligen. Findet ihr beym Außnehmen eine schad- oder mangelhahende Zwiebel/ so kratzet behutsam/ damit derselben Hertz errettet werde/ mit einem höltzern Messer den Schaden und das verfaulte wegg/ und bestreüt den weggekratzten Ort mit Sand. Die Anemone wollen also fort/ so bald deren Blüte vorbey/ und das Kraut abfällt / wie auch die Ranunculi, so bald deren Laub dürre wird/ aus der Erde genommen seyn/ findet sich einige Fäulung bey deren Wurtzeln beym Heraußnehmen/ so schneidet das Verfaulte weg/ und verschmieret die Wunde mit vermischtem Wachs und Terpentin/ legt sie an einen reinen Ort/ da sie etwas außtrucknen / schneidet so dann die langen Wurzeln davon weg/ reiniget sie von der noch anhangenden Erde/ und verwahrt sie biß zur Wiedereinlegung in einer mit truckenem Sand gefülleten Schachtel. CAP. XVI. Von Sam̃lung der Saamen. DIe Obst-Kern und Steine werden im Sommer und Herbst gesam̃let/ sauber abgedrucknet/ und biß zur Auß Saat im Sande verwahrt/ auch wol von etlichen in denen Früchten/ die so lange tauren / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0060" n="26"/> (falls solche mit Sand bestreüet/ muß er zu erst weggeräumet werden) durchsuchet solche nebenst der noch übrigen Erde deß Bettes mit einem höltzernen Schäuflein/ gegen und um den Buchsbaum fleissig herum/ sam̃ler die grollen und kleinen Zwieblen alle herauß/ tragt so dann solcht Zwiebeln auff ein Gemach oder Boden/ da keine Mäuse/ als deren Todt-Zeinde/ zukommen können / leget iede Sorte ohne werffen sanfft auff eine reine Stelle/ breitet sie voneinander/ damit sie biß zu ihrer Wiedereinlegung im Schatten außlüfften und trucknen mögen.</p> <p>Die jenigen Zwiebeln aber/ so Schuppen oder Blätlein habe/ als da seind allerhand Lilien/ Corona imperialis, &c. 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XVI.</p> <p>Von Sam̃lung der Saamen.</p> <p>DIe Obst-Kern und Steine werden im Sommer und Herbst gesam̃let/ sauber abgedrucknet/ und biß zur Auß Saat im Sande verwahrt/ auch wol von etlichen in denen Früchten/ die so lange tauren / </p> </div> </body> </text> </TEI> [26/0060]
(falls solche mit Sand bestreüet/ muß er zu erst weggeräumet werden) durchsuchet solche nebenst der noch übrigen Erde deß Bettes mit einem höltzernen Schäuflein/ gegen und um den Buchsbaum fleissig herum/ sam̃ler die grollen und kleinen Zwieblen alle herauß/ tragt so dann solcht Zwiebeln auff ein Gemach oder Boden/ da keine Mäuse/ als deren Todt-Zeinde/ zukommen können / leget iede Sorte ohne werffen sanfft auff eine reine Stelle/ breitet sie voneinander/ damit sie biß zu ihrer Wiedereinlegung im Schatten außlüfften und trucknen mögen.
Die jenigen Zwiebeln aber/ so Schuppen oder Blätlein habe/ als da seind allerhand Lilien/ Corona imperialis, &c. Leget also fort/ so bald ihr sie außgenommen/ wieder in einen Win_ im Garten zusammen/ bedeckt sie mit etwas Erde/ und lasst sie allda so lange/ hiß sie mit den andern bulbis wieder eingese_ werden/ ligen.
Findet ihr beym Außnehmen eine schad- oder mangelhahende Zwiebel/ so kratzet behutsam/ damit derselben Hertz errettet werde/ mit einem höltzern Messer den Schaden und das verfaulte wegg/ und bestreüt den weggekratzten Ort mit Sand.
Die Anemone wollen also fort/ so bald deren Blüte vorbey/ und das Kraut abfällt / wie auch die Ranunculi, so bald deren Laub dürre wird/ aus der Erde genommen seyn/ findet sich einige Fäulung bey deren Wurtzeln beym Heraußnehmen/ so schneidet das Verfaulte weg/ und verschmieret die Wunde mit vermischtem Wachs und Terpentin/ legt sie an einen reinen Ort/ da sie etwas außtrucknen / schneidet so dann die langen Wurzeln davon weg/ reiniget sie von der noch anhangenden Erde/ und verwahrt sie biß zur Wiedereinlegung in einer mit truckenem Sand gefülleten Schachtel.
CAP. XVI.
Von Sam̃lung der Saamen.
DIe Obst-Kern und Steine werden im Sommer und Herbst gesam̃let/ sauber abgedrucknet/ und biß zur Auß Saat im Sande verwahrt/ auch wol von etlichen in denen Früchten/ die so lange tauren /
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