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Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.

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ein Gefäß/ füllet selbiges im Blumen-Gemach mit einem gelinden Erdreich/ so nicht gar zu fett/ sondern mit ein wenig kleinem Sand vermenget / leget zwey Tage vor dem vollen Liecht etliche Wurtzeln hinein/ so werden sie nach Verlauff zweyer Monaten ihre Blumen bringen; Welches so fort fast durch den gantzen Sommer damit zu practiciren. Im Garten fänget an zu blühen

Helleborus, Niesewurtz.

Deren ist eine Sorte, die hat weißlichte Blumen und schwartze Wurtzel/ stehet nidrig bey der Erde. Auch ist eine Art/ so schwartze Wurtzeln und grüne Blumen bringet; Darnach noch zweyerley Sorten, deren eine weisse/ und die andre schwartze Blumen trägt: Alle solche wollen auß der Sonnen in sandiger Erde stehen/ und werden durch deren Wurtzeln vermehret.

FEBRUARIUS.

Baum-Garten.

VOn den Bäumen räumet die Wurm-Nester; Und wann es das Erdreich zugeben will / könnet ihr allerhand Stämme in wachsendem Liecht zwey oder drey Tage zuvor/ ehe der Mond gar voll wird/ oder zwey Tage hernach versetzen/ insonderheit das Stein-Obst/ als Marellen oder Apricosen, Pfersing/ Maulbeer und dergleichen / auch allerhand Kirschen/ wiewol die Kirschen besser im Herbst/ nemlich October oder November zu verpflantzen. Wann ihr die Pfirsing umbsetzet/ so beschneidet sie nicht zu viel/ dann ins gemein alles Stein-Obst das Messer fürchtet.

Könnet ihr die Umsetzung anstellen/ wann der Mond im Stier/ Zwilling/ Waag oder Wassermann/ ist es desto besser: Dabey nochmals zu erinnern/ daß man nicht jüngere als dreyjährige umsetze/ sie nicht tieffer als sie zuvor gestanden setze/ den Ort/ so vor diesem gegen Auffgang der Sonnen gestanden / wider dahin kehre/ und das frühe Obst an einen warmen Ort bringe/ die Wurtzeln fein fleissig von einander spreile/ und mit guter

ein Gefäß/ füllet selbiges im Blumen-Gemach mit einem gelinden Erdreich/ so nicht gar zu fett/ sondern mit ein wenig kleinem Sand vermenget / leget zwey Tage vor dem vollen Liecht etliche Wurtzeln hinein/ so werden sie nach Verlauff zweyer Monaten ihre Blumen bringen; Welches so fort fast durch den gantzen Sommer damit zu practiciren. Im Garten fänget an zu blühen

Helleborus, Niesewurtz.

Deren ist eine Sorte, die hat weißlichte Blumen und schwartze Wurtzel/ stehet nidrig bey der Erde. Auch ist eine Art/ so schwartze Wurtzeln und grüne Blumen bringet; Darnach noch zweyerley Sorten, deren eine weisse/ und die andre schwartze Blumen trägt: Alle solche wollen auß der Sonnen in sandiger Erde stehen/ und werden durch deren Wurtzeln vermehret.

FEBRUARIUS.

Baum-Garten.

VOn den Bäumen räumet die Wurm-Nester; Und wann es das Erdreich zugeben will / könnet ihr allerhand Stämme in wachsendem Liecht zwey oder drey Tage zuvor/ ehe der Mond gar voll wird/ oder zwey Tage hernach versetzen/ insonderheit das Stein-Obst/ als Marellen oder Apricosen, Pfersing/ Maulbeer und dergleichen / auch allerhand Kirschen/ wiewol die Kirschen besser im Herbst/ nemlich October oder November zu verpflantzen. Wann ihr die Pfirsing umbsetzet/ so beschneidet sie nicht zu viel/ dann ins gemein alles Stein-Obst das Messer fürchtet.

Könnet ihr die Umsetzung anstellen/ wann der Mond im Stier/ Zwilling/ Waag oder Wassermann/ ist es desto besser: Dabey nochmals zu erinnern/ daß man nicht jüngere als dreyjährige umsetze/ sie nicht tieffer als sie zuvor gestanden setze/ den Ort/ so vor diesem gegen Auffgang der Sonnen gestanden / wider dahin kehre/ und das frühe Obst an einen warmen Ort bringe/ die Wurtzeln fein fleissig von einander spreile/ und mit guter

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        <p>Helleborus, Niesewurtz.</p>
        <p>Deren ist eine Sorte, die hat weißlichte Blumen und schwartze Wurtzel/ stehet                      nidrig bey der Erde. Auch ist eine Art/ so schwartze Wurtzeln und grüne Blumen                      bringet; Darnach noch zweyerley Sorten, deren eine weisse/ und die andre                      schwartze Blumen trägt: Alle solche wollen auß der Sonnen in sandiger Erde                      stehen/ und werden durch deren Wurtzeln vermehret.</p>
        <p>FEBRUARIUS.</p>
        <p>Baum-Garten.</p>
        <p>VOn den Bäumen räumet die Wurm-Nester; Und wann es das Erdreich zugeben will /                      könnet ihr allerhand Stämme in wachsendem Liecht zwey oder drey Tage zuvor/ ehe                      der Mond gar voll wird/ oder zwey Tage hernach versetzen/ insonderheit das                      Stein-Obst/ als Marellen oder Apricosen, Pfersing/ Maulbeer und dergleichen /                      auch allerhand Kirschen/ wiewol die Kirschen besser im Herbst/ nemlich October                      oder November zu verpflantzen. Wann ihr die Pfirsing umbsetzet/ so beschneidet                      sie nicht zu viel/ dann ins gemein alles Stein-Obst das Messer fürchtet.</p>
        <p>Könnet ihr die Umsetzung anstellen/ wann der Mond im Stier/ Zwilling/ Waag                      oder Wassermann/ ist es desto besser: Dabey nochmals zu erinnern/ daß man                      nicht jüngere als dreyjährige umsetze/ sie nicht tieffer als sie zuvor                      gestanden setze/ den Ort/ so vor diesem gegen Auffgang der Sonnen gestanden /                      wider dahin kehre/ und das frühe Obst an einen warmen Ort bringe/ die Wurtzeln                      fein fleissig von einander spreile/ und mit guter
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[42/0076] ein Gefäß/ füllet selbiges im Blumen-Gemach mit einem gelinden Erdreich/ so nicht gar zu fett/ sondern mit ein wenig kleinem Sand vermenget / leget zwey Tage vor dem vollen Liecht etliche Wurtzeln hinein/ so werden sie nach Verlauff zweyer Monaten ihre Blumen bringen; Welches so fort fast durch den gantzen Sommer damit zu practiciren. Im Garten fänget an zu blühen Helleborus, Niesewurtz. Deren ist eine Sorte, die hat weißlichte Blumen und schwartze Wurtzel/ stehet nidrig bey der Erde. Auch ist eine Art/ so schwartze Wurtzeln und grüne Blumen bringet; Darnach noch zweyerley Sorten, deren eine weisse/ und die andre schwartze Blumen trägt: Alle solche wollen auß der Sonnen in sandiger Erde stehen/ und werden durch deren Wurtzeln vermehret. FEBRUARIUS. Baum-Garten. VOn den Bäumen räumet die Wurm-Nester; Und wann es das Erdreich zugeben will / könnet ihr allerhand Stämme in wachsendem Liecht zwey oder drey Tage zuvor/ ehe der Mond gar voll wird/ oder zwey Tage hernach versetzen/ insonderheit das Stein-Obst/ als Marellen oder Apricosen, Pfersing/ Maulbeer und dergleichen / auch allerhand Kirschen/ wiewol die Kirschen besser im Herbst/ nemlich October oder November zu verpflantzen. Wann ihr die Pfirsing umbsetzet/ so beschneidet sie nicht zu viel/ dann ins gemein alles Stein-Obst das Messer fürchtet. Könnet ihr die Umsetzung anstellen/ wann der Mond im Stier/ Zwilling/ Waag oder Wassermann/ ist es desto besser: Dabey nochmals zu erinnern/ daß man nicht jüngere als dreyjährige umsetze/ sie nicht tieffer als sie zuvor gestanden setze/ den Ort/ so vor diesem gegen Auffgang der Sonnen gestanden / wider dahin kehre/ und das frühe Obst an einen warmen Ort bringe/ die Wurtzeln fein fleissig von einander spreile/ und mit guter

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Zitationshilfe: Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/agricola_schauplatz01_1677/76>, abgerufen am 22.11.2024.