Agricola, Johann Jacob: Schau-Platz deß Allgemeinen Hauß-Halten. Bd. 1. Nördlingen, 1677.vermischter Erde beschütte; Befeuchtet weder die Wurtzeln noch die Erde beym umsetzen/ dann sie sonst schimlen und verderben. Wann sie nun also in die Erde gebracht/ so stecket starcke Pfäle dabey / befestiget sie daran/ damit ihnen der Wind nicht schaden kan. Quitten. Werden anjetzo/ wenn das Holtz noch geschlossen/ im zunehmenden Liecht gepflantzet/ wollen folglich/ wann sie nicht in nassem Grunde stehen / fleissig begossen seyn. Vor dem vollen Mond ist schon gut Peltz- oder Pfropff-Zweiger zu sammlen / welche Zweiger von mittelmässigen/ gesunden und nicht gar alten Bäumen/ so schon wohl getragen/ aber nicht von jungen/ so weder Blumen noch Früchte gebracht/ genommen werden/ dann solcher gestalt würde der gepeltzte Baum keine Früchte bringen/ auch nur von eines Jahres Schoß/ auß denselben feine kurtze und dicke Zweige/ so die Augen nahe beysammen haben/ und von den jenigen Aesten/ die gegen Auffgang der Sonnen oder gegen Mittag je höher je besser sie stehen; Hiezu bedienet euch der im zwantzigsten Capitel abgebildeten Baum-Scheer / in deren Manglung könnet ihr solche Zweige auch wohl mit der Hand abwerts brechen/ und gleich gegen dem Ast abdrücken/ jedoch so vorsichtig/ damit die Reiser nicht versehrt und untüchtig gemacht werden. Im letzten Viertel könnet ihr wilde Pfropff-Stämme setzen. Nun können auch schon Pflaumen/ Apricosen, Pfirschken/ Mandeln/ Spanische und andere Kirschen/ auch ander Stein-Obst/ oder im Anfang deß Martij gepfropffet werden. Bereitet euch selbsten Pelz-Wachs/ so das gantze Jahr durch/ auch zu Schäden der Bäume zu gebrauchen: Nehmet gutes Wachs/ so viel euch beliebt/ thut den dritten Theil Terpentin dazu/ wollet ihr das weisse Hartz auch darzu gebrauchen / wird es desto beständiger werden/ lassets in einem Topff untereinander zerschmeltzen/ giessets hernacher in kalt Wasser/ daß es gestehet/ so ist das Peltz Wachs schon fertig; noch ein andere Manier findet ihn in vorhergehendem 17. Capitel. vermischter Erde beschütte; Befeuchtet weder die Wurtzeln noch die Erde beym umsetzen/ dann sie sonst schimlen und verderben. Wann sie nun also in die Erde gebracht/ so stecket starcke Pfäle dabey / befestiget sie daran/ damit ihnen der Wind nicht schaden kan. Quitten. Werden anjetzo/ wenn das Holtz noch geschlossen/ im zunehmenden Liecht gepflantzet/ wollen folglich/ wann sie nicht in nassem Grunde stehen / fleissig begossen seyn. Vor dem vollen Mond ist schon gut Peltz- oder Pfropff-Zweiger zu sam̃len / welche Zweiger von mittelmässigen/ gesunden und nicht gar alten Bäumen/ so schon wohl getragen/ aber nicht von jungen/ so weder Blumen noch Früchte gebracht/ genommen werden/ dann solcher gestalt würde der gepeltzte Baum keine Früchte bringen/ auch nur von eines Jahres Schoß/ auß denselben feine kurtze und dicke Zweige/ so die Augen nahe beysammen haben/ und von den jenigen Aesten/ die gegen Auffgang der Sonnen oder gegen Mittag je höher je besser sie stehen; Hiezu bedienet euch der im zwantzigsten Capitel abgebildeten Baum-Scheer / in deren Manglung könnet ihr solche Zweige auch wohl mit der Hand abwerts brechen/ und gleich gegen dem Ast abdrücken/ jedoch so vorsichtig/ damit die Reiser nicht versehrt und untüchtig gemacht werden. Im letzten Viertel könnet ihr wilde Pfropff-Stämme setzen. Nun können auch schon Pflaumen/ Apricosen, Pfirschken/ Mandeln/ Spanische und andere Kirschen/ auch ander Stein-Obst/ oder im Anfang deß Martij gepfropffet werden. Bereitet euch selbsten Pelz-Wachs/ so das gantze Jahr durch/ auch zu Schäden der Bäume zu gebrauchen: Nehmet gutes Wachs/ so viel euch beliebt/ thut den dritten Theil Terpentin dazu/ wollet ihr das weisse Hartz auch darzu gebrauchen / wird es desto beständiger werden/ lassets in einem Topff untereinander zerschmeltzen/ giessets hernacher in kalt Wasser/ daß es gestehet/ so ist das Peltz Wachs schon fertig; noch ein andere Manier findet ihn in vorhergehendem 17. Capitel. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0077" n="43"/> vermischter Erde beschütte; Befeuchtet weder die Wurtzeln noch die Erde beym umsetzen/ dann sie sonst schimlen und verderben.</p> <p>Wann sie nun also in die Erde gebracht/ so stecket starcke Pfäle dabey / befestiget sie daran/ damit ihnen der Wind nicht schaden kan.</p> <p>Quitten.</p> <p>Werden anjetzo/ wenn das Holtz noch geschlossen/ im zunehmenden Liecht gepflantzet/ wollen folglich/ wann sie nicht in nassem Grunde stehen / fleissig begossen seyn.</p> <p>Vor dem vollen Mond ist schon gut Peltz- oder Pfropff-Zweiger zu sam̃len / welche Zweiger von mittelmässigen/ gesunden und nicht gar alten Bäumen/ so schon wohl getragen/ aber nicht von jungen/ so weder Blumen noch Früchte gebracht/ genommen werden/ dann solcher gestalt würde der gepeltzte Baum keine Früchte bringen/ auch nur von eines Jahres Schoß/ auß denselben feine kurtze und dicke Zweige/ so die Augen nahe beysammen haben/ und von den jenigen Aesten/ die gegen Auffgang der Sonnen oder gegen Mittag je höher je besser sie stehen; Hiezu bedienet euch der im zwantzigsten Capitel abgebildeten Baum-Scheer / in deren Manglung könnet ihr solche Zweige auch wohl mit der Hand abwerts brechen/ und gleich gegen dem Ast abdrücken/ jedoch so vorsichtig/ damit die Reiser nicht versehrt und untüchtig gemacht werden.</p> <p>Im letzten Viertel könnet ihr wilde Pfropff-Stämme setzen.</p> <p>Nun können auch schon Pflaumen/ Apricosen, Pfirschken/ Mandeln/ Spanische und andere Kirschen/ auch ander Stein-Obst/ oder im Anfang deß Martij gepfropffet werden.</p> <p>Bereitet euch selbsten Pelz-Wachs/ so das gantze Jahr durch/ auch zu Schäden der Bäume zu gebrauchen: Nehmet gutes Wachs/ so viel euch beliebt/ thut den dritten Theil Terpentin dazu/ wollet ihr das weisse Hartz auch darzu gebrauchen / wird es desto beständiger werden/ lassets in einem Topff untereinander zerschmeltzen/ giessets hernacher in kalt Wasser/ daß es gestehet/ so ist das Peltz Wachs schon fertig; noch ein andere Manier findet ihn in vorhergehendem 17. Capitel.</p> </div> </body> </text> </TEI> [43/0077]
vermischter Erde beschütte; Befeuchtet weder die Wurtzeln noch die Erde beym umsetzen/ dann sie sonst schimlen und verderben.
Wann sie nun also in die Erde gebracht/ so stecket starcke Pfäle dabey / befestiget sie daran/ damit ihnen der Wind nicht schaden kan.
Quitten.
Werden anjetzo/ wenn das Holtz noch geschlossen/ im zunehmenden Liecht gepflantzet/ wollen folglich/ wann sie nicht in nassem Grunde stehen / fleissig begossen seyn.
Vor dem vollen Mond ist schon gut Peltz- oder Pfropff-Zweiger zu sam̃len / welche Zweiger von mittelmässigen/ gesunden und nicht gar alten Bäumen/ so schon wohl getragen/ aber nicht von jungen/ so weder Blumen noch Früchte gebracht/ genommen werden/ dann solcher gestalt würde der gepeltzte Baum keine Früchte bringen/ auch nur von eines Jahres Schoß/ auß denselben feine kurtze und dicke Zweige/ so die Augen nahe beysammen haben/ und von den jenigen Aesten/ die gegen Auffgang der Sonnen oder gegen Mittag je höher je besser sie stehen; Hiezu bedienet euch der im zwantzigsten Capitel abgebildeten Baum-Scheer / in deren Manglung könnet ihr solche Zweige auch wohl mit der Hand abwerts brechen/ und gleich gegen dem Ast abdrücken/ jedoch so vorsichtig/ damit die Reiser nicht versehrt und untüchtig gemacht werden.
Im letzten Viertel könnet ihr wilde Pfropff-Stämme setzen.
Nun können auch schon Pflaumen/ Apricosen, Pfirschken/ Mandeln/ Spanische und andere Kirschen/ auch ander Stein-Obst/ oder im Anfang deß Martij gepfropffet werden.
Bereitet euch selbsten Pelz-Wachs/ so das gantze Jahr durch/ auch zu Schäden der Bäume zu gebrauchen: Nehmet gutes Wachs/ so viel euch beliebt/ thut den dritten Theil Terpentin dazu/ wollet ihr das weisse Hartz auch darzu gebrauchen / wird es desto beständiger werden/ lassets in einem Topff untereinander zerschmeltzen/ giessets hernacher in kalt Wasser/ daß es gestehet/ so ist das Peltz Wachs schon fertig; noch ein andere Manier findet ihn in vorhergehendem 17. Capitel.
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