Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 1. Berlin, 1852.junge Mensch: wenn wir die Hölle zerstörten, wo "Ich glaube Ihnen wirklich, daß Sie beides "Durch die Unart dieses einen einzigen Men¬ "Der Mond wird auch vermuthlich stehen ge¬ "Sie machte Miene zum Gehen und er beugte sich, "Meinen Sie, Geheimrath? In der Stadt ist "Man hat schon viel über mich gesprochen. "Wenn man aber auch bei Hofe davon spricht! junge Menſch: wenn wir die Hölle zerſtörten, wo „Ich glaube Ihnen wirklich, daß Sie beides „Durch die Unart dieſes einen einzigen Men¬ „Der Mond wird auch vermuthlich ſtehen ge¬ „Sie machte Miene zum Gehen und er beugte ſich, „Meinen Sie, Geheimrath? In der Stadt iſt „Man hat ſchon viel über mich geſprochen. „Wenn man aber auch bei Hofe davon ſpricht! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0041" n="27"/> junge Menſch: wenn wir die Hölle zerſtörten, wo<lb/> wir denn bleiben wollten! Nun ich ſage Ihnen, einen<lb/> Galimathias <hi rendition="#aq">plein de romantique,</hi> daß uns Hören<lb/> und Sehn verging.“</p><lb/> <p>„Ich glaube Ihnen wirklich, daß Sie beides<lb/> nicht mehr konnten.“</p><lb/> <p>„Durch die Unart dieſes einen einzigen Men¬<lb/> ſchen ward uns ein Abend geſtört — meine Schweſter,<lb/> das Menſchenleben iſt nicht reich an ſolchen Abenden<lb/> voll Harmonie der Seelen. Und der Mond ſtand<lb/> draußen und ſchien ſo friedlich durchs Gitterfenſter.“</p><lb/> <p>„Der Mond wird auch vermuthlich ſtehen ge¬<lb/> blieben ſein, ſagte die Geheimräthin aufſtehend, wo<lb/> blieben denn aber der Herr Schwager?“</p><lb/> <p>„Sie machte Miene zum Gehen und er beugte ſich,<lb/> um wieder ihre Hand an die Lippen zu führen: <hi rendition="#aq">Homo<lb/> ſum, nil humani a me alienum puto,</hi> ſagt Terenz,<lb/> theuerſte Schwägerin. Fragen Sie meinen Bruder,<lb/> was das heißt. Im Uebrigen — abgeſchüttelt!“</p><lb/> <p>„Meinen Sie, Geheimrath? In der Stadt iſt<lb/> man andrer Meinung. Man ſpricht davon, daß Sie<lb/> die Ihnen obliegende <hi rendition="#aq">surveillance</hi> über die Gefangenen<lb/> ſchlecht beobachtet.“</p><lb/> <p>„Man hat ſchon viel über mich geſprochen.<lb/><hi rendition="#aq">Qu' importe</hi>!“</p><lb/> <p>„Wenn man aber auch bei Hofe davon ſpricht!<lb/> Auch im Palais. Auch wenn der König entrüſtet<lb/> iſt. Auch wenn Kabinetsrath Beyme auf der Stelle<lb/> an den Juſtizminiſter ſchreiben müſſen, daß die Sache<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [27/0041]
junge Menſch: wenn wir die Hölle zerſtörten, wo
wir denn bleiben wollten! Nun ich ſage Ihnen, einen
Galimathias plein de romantique, daß uns Hören
und Sehn verging.“
„Ich glaube Ihnen wirklich, daß Sie beides
nicht mehr konnten.“
„Durch die Unart dieſes einen einzigen Men¬
ſchen ward uns ein Abend geſtört — meine Schweſter,
das Menſchenleben iſt nicht reich an ſolchen Abenden
voll Harmonie der Seelen. Und der Mond ſtand
draußen und ſchien ſo friedlich durchs Gitterfenſter.“
„Der Mond wird auch vermuthlich ſtehen ge¬
blieben ſein, ſagte die Geheimräthin aufſtehend, wo
blieben denn aber der Herr Schwager?“
„Sie machte Miene zum Gehen und er beugte ſich,
um wieder ihre Hand an die Lippen zu führen: Homo
ſum, nil humani a me alienum puto, ſagt Terenz,
theuerſte Schwägerin. Fragen Sie meinen Bruder,
was das heißt. Im Uebrigen — abgeſchüttelt!“
„Meinen Sie, Geheimrath? In der Stadt iſt
man andrer Meinung. Man ſpricht davon, daß Sie
die Ihnen obliegende surveillance über die Gefangenen
ſchlecht beobachtet.“
„Man hat ſchon viel über mich geſprochen.
Qu' importe!“
„Wenn man aber auch bei Hofe davon ſpricht!
Auch im Palais. Auch wenn der König entrüſtet
iſt. Auch wenn Kabinetsrath Beyme auf der Stelle
an den Juſtizminiſter ſchreiben müſſen, daß die Sache
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