bricht plötzlich heraus. Einen Exceß besorge ich nicht, weder ein Attentat gegen Ihre Person -- auch keinen Selbstmord. Nein, er ist von zu guter Familie. Und wenn er plötzlich mit einer Liebeserklärung vorbricht, so werden Sie ja selbst am besten wissen, wie ihm antworten. -- Aber, wie gesagt, meine Gnädigste, ängstigen Sie sich ja nicht. Es kann ja Alles besser werden, als wir denken, die Zeit heilt viele Wunden, und sein Penchant geht vorüber. Mein Gott, ich kann mich ja auch irren. Nur würde ich Ihnen, wenn es mir erlaubt ist, anrathen, mehr die Unbefangene zu spielen. Heiter, heiter! als bemerkten Sie nichts, railliren Sie ihn, das bringt Verliebte am besten aus der Fassung; und dann beobachten Sie, Ihrem feinen Blick kann es nicht entgehen. Wie gesagt, ich kann mich ja geirrt haben."
"Dieser Mensch begegnet mir überall, sagte der Major an einer andern Stelle zum Regierungsrath, wie ein eiskalter Luftzug. Undurchdringlich im Ge¬ spräch, alles wissend, jedem Gefühl verschlossen. Ich bin jetzt zu glauben geneigt, daß Laforest wirklich kein Bohrloch in dieser glatten Wand gefunden."
"Und doch sehen Sie, welches Leben er in die schöne Bildsäule gehaucht! Man möchte erfahren, was der Magus mit ihr sprechen konnte."
"Sollte er in der frivolen Intrigue mitspielen? Sie waren nachher in eifriger Conversation mit ihm."
"Eifrig?"
bricht plötzlich heraus. Einen Exceß beſorge ich nicht, weder ein Attentat gegen Ihre Perſon — auch keinen Selbſtmord. Nein, er iſt von zu guter Familie. Und wenn er plötzlich mit einer Liebeserklärung vorbricht, ſo werden Sie ja ſelbſt am beſten wiſſen, wie ihm antworten. — Aber, wie geſagt, meine Gnädigſte, ängſtigen Sie ſich ja nicht. Es kann ja Alles beſſer werden, als wir denken, die Zeit heilt viele Wunden, und ſein Penchant geht vorüber. Mein Gott, ich kann mich ja auch irren. Nur würde ich Ihnen, wenn es mir erlaubt iſt, anrathen, mehr die Unbefangene zu ſpielen. Heiter, heiter! als bemerkten Sie nichts, railliren Sie ihn, das bringt Verliebte am beſten aus der Faſſung; und dann beobachten Sie, Ihrem feinen Blick kann es nicht entgehen. Wie geſagt, ich kann mich ja geirrt haben.“
„Dieſer Menſch begegnet mir überall, ſagte der Major an einer andern Stelle zum Regierungsrath, wie ein eiskalter Luftzug. Undurchdringlich im Ge¬ ſpräch, alles wiſſend, jedem Gefühl verſchloſſen. Ich bin jetzt zu glauben geneigt, daß Laforeſt wirklich kein Bohrloch in dieſer glatten Wand gefunden.“
„Und doch ſehen Sie, welches Leben er in die ſchöne Bildſäule gehaucht! Man möchte erfahren, was der Magus mit ihr ſprechen konnte.“
„Sollte er in der frivolen Intrigue mitſpielen? Sie waren nachher in eifriger Converſation mit ihm.“
„Eifrig?“
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bricht plötzlich heraus. Einen Exceß beſorge ich nicht,
weder ein Attentat gegen Ihre Perſon — auch keinen
Selbſtmord. Nein, er iſt von zu guter Familie. Und
wenn er plötzlich mit einer Liebeserklärung vorbricht,
ſo werden Sie ja ſelbſt am beſten wiſſen, wie ihm
antworten. — Aber, wie geſagt, meine Gnädigſte,
ängſtigen Sie ſich ja nicht. Es kann ja Alles beſſer
werden, als wir denken, die Zeit heilt viele Wunden,
und ſein Penchant geht vorüber. Mein Gott, ich kann
mich ja auch irren. Nur würde ich Ihnen, wenn
es mir erlaubt iſt, anrathen, mehr die Unbefangene
zu ſpielen. Heiter, heiter! als bemerkten Sie nichts,
railliren Sie ihn, das bringt Verliebte am beſten
aus der Faſſung; und dann beobachten Sie, Ihrem
feinen Blick kann es nicht entgehen. Wie geſagt,
ich kann mich ja geirrt haben.“
„Dieſer Menſch begegnet mir überall, ſagte der
Major an einer andern Stelle zum Regierungsrath,
wie ein eiskalter Luftzug. Undurchdringlich im Ge¬
ſpräch, alles wiſſend, jedem Gefühl verſchloſſen. Ich
bin jetzt zu glauben geneigt, daß Laforeſt wirklich
kein Bohrloch in dieſer glatten Wand gefunden.“
„Und doch ſehen Sie, welches Leben er in die
ſchöne Bildſäule gehaucht! Man möchte erfahren, was
der Magus mit ihr ſprechen konnte.“
„Sollte er in der frivolen Intrigue mitſpielen?
Sie waren nachher in eifriger Converſation mit
ihm.“
„Eifrig?“
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Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 2. Berlin, 1852, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/alexis_ruhe02_1852/133>, abgerufen am 27.11.2024.
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