Alexis, Willibald: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht oder Vor fünfzig Jahren. Bd. 3. Berlin, 1852.dern hinter ihr. Wenn die Rührung losgeht, dann "Ein trefflicher Operationsplan! Wolfskehls mi¬ "Am Ende fangen die Weiber gar nicht an zu "Und wozu das alles, sagte der Kuirassier. "Grad das könnte mich tentiren, rief der Cor¬ "Wolfskehl liebt nur das Bornirte. Da oben Man schaute nach der Loge im zweiten Range, "Das Pockengesicht! Irgend ein Schulfuchs." "Vielleicht ihr Erkorner -- oder Destinirter. "Sieht mir grade aus wie Einer, der Lust hat, "Wofür?" "Die Ehre, daß ich seinen Schatz geführt. Hol' dern hinter ihr. Wenn die Rührung losgeht, dann „Ein trefflicher Operationsplan! Wolfskehls mi¬ „Am Ende fangen die Weiber gar nicht an zu „Und wozu das alles, ſagte der Kuiraſſier. „Grad das könnte mich tentiren, rief der Cor¬ „Wolfskehl liebt nur das Bornirte. Da oben Man ſchaute nach der Loge im zweiten Range, „Das Pockengeſicht! Irgend ein Schulfuchs.“ „Vielleicht ihr Erkorner — oder Deſtinirter. „Sieht mir grade aus wie Einer, der Luſt hat, „Wofür?“ „Die Ehre, daß ich ſeinen Schatz geführt. Hol' <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0254" n="244"/> dern hinter ihr. Wenn die Rührung losgeht, dann<lb/> Attention! Der drüben, ob's unter dem Auge weiß,<lb/> der hier, ob das Tuch roth wird.“</p><lb/> <p>„Ein trefflicher Operationsplan! Wolfskehls mi¬<lb/> litairiſch Genie entwickelt ſich immer mehr.“</p><lb/> <p>„Am Ende fangen die Weiber gar nicht an zu<lb/> weinen?“</p><lb/> <p>„Und wozu das alles, ſagte der Kuiraſſier.<lb/> Da müßt Ihr Euch doch den Mund wiſchen. Die<lb/> Perſon hat nun mal was, daß man nicht weiß, was<lb/> es iſt; zudem Beſchützer an allen Ecken. Man weiß<lb/> nicht, wo man anſtößt, wenn man zugreift.“</p><lb/> <p>„Grad das könnte mich tentiren, rief der Cor¬<lb/> net. 'S iſt nur, ſie iſt nicht nach meinem Gout.“</p><lb/> <p>„Wolfskehl liebt nur das Bornirte. Da oben<lb/> ſitzt die neuſte, die er auf den Zug hat.“</p><lb/> <p>Man ſchaute nach der Loge im zweiten Range,<lb/> nicht aber mit Discretion, wo Walter van Aſten hinter<lb/> ſeiner Couſine ſtand. „Wer iſt denn ihr Beſchützer?“</p><lb/> <p>„Das Pockengeſicht! Irgend ein Schulfuchs.“</p><lb/> <p>„Vielleicht ihr Erkorner — oder Deſtinirter.<lb/> Er behandelt ſie mit vieler Aeſtimation.“</p><lb/> <p>„Sieht mir grade aus wie Einer, der Luſt hat,<lb/> ſich einen ſanften Rippenſtoß appliciren zu laſſen, wenn<lb/> ich Luſt bekäme, dem Mädel den Arm zu bieten. Wollt<lb/> Ihr pariren, er dankt mir nachher an der Treppe —“</p><lb/> <p>„Wofür?“</p><lb/> <p>„Die Ehre, daß ich ſeinen Schatz geführt. Hol'<lb/> mich der Geier, er ſoll's!“<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [244/0254]
dern hinter ihr. Wenn die Rührung losgeht, dann
Attention! Der drüben, ob's unter dem Auge weiß,
der hier, ob das Tuch roth wird.“
„Ein trefflicher Operationsplan! Wolfskehls mi¬
litairiſch Genie entwickelt ſich immer mehr.“
„Am Ende fangen die Weiber gar nicht an zu
weinen?“
„Und wozu das alles, ſagte der Kuiraſſier.
Da müßt Ihr Euch doch den Mund wiſchen. Die
Perſon hat nun mal was, daß man nicht weiß, was
es iſt; zudem Beſchützer an allen Ecken. Man weiß
nicht, wo man anſtößt, wenn man zugreift.“
„Grad das könnte mich tentiren, rief der Cor¬
net. 'S iſt nur, ſie iſt nicht nach meinem Gout.“
„Wolfskehl liebt nur das Bornirte. Da oben
ſitzt die neuſte, die er auf den Zug hat.“
Man ſchaute nach der Loge im zweiten Range,
nicht aber mit Discretion, wo Walter van Aſten hinter
ſeiner Couſine ſtand. „Wer iſt denn ihr Beſchützer?“
„Das Pockengeſicht! Irgend ein Schulfuchs.“
„Vielleicht ihr Erkorner — oder Deſtinirter.
Er behandelt ſie mit vieler Aeſtimation.“
„Sieht mir grade aus wie Einer, der Luſt hat,
ſich einen ſanften Rippenſtoß appliciren zu laſſen, wenn
ich Luſt bekäme, dem Mädel den Arm zu bieten. Wollt
Ihr pariren, er dankt mir nachher an der Treppe —“
„Wofür?“
„Die Ehre, daß ich ſeinen Schatz geführt. Hol'
mich der Geier, er ſoll's!“
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